Vanessa Anneliese Petruo (* 23. Oktober 1979 in West-Berlin) ist eine deutsche ehemalige Sängerin, Songschreiberin, Schauspielerin und Synchronsprecherin. 2000 bis 2003 war sie Mitglied der Pop-Gruppe No Angels.

Biografie

Jugend

Vanessa Petruo wurde 1979 als Tochter des 2018 verstorbenen Schauspielers und Synchronsprechers Thomas Petruo und seiner spanisch-peruanischen Frau Mercedes geboren. Vanessa ist die Enkelin des Rundfunk- und Synchronsprechers Heinz Petruo und hat einen Bruder und eine Schwester. Von 1988 bis 1992 besuchte Petruo die Katholische Schule Sankt Paulus in Berlin-Moabit, gefolgt vom katholischen Liebfrauen-Gymnasium in Berlin-Westend. Sie ist Vegetarierin und war auf Veranstaltungen wie auch auf Plakaten der Tierschutzorganisation PETA zu sehen.

No Angels

Im September 2000 zählte Petruo zu fünf Frauen, die im Rahmen der ersten Staffel des von RTL II ausgestrahlten Castingwettbewerbs Popstars als Mitglieder der Girlgroup No Angels ausgewählt wurden. Nach der Trennung 2003 kehrte sie zum Comeback der Band nicht zurück. Das als Single ausgekoppelte Lied Something About Us, das später einen Echo gewann, wurde von Petruo geschrieben.

Solokarriere

Im April 2004 veröffentlichte Vanessa Petruo unter dem Pseudonym „Vany“ ihre erste selbstverfasste Solosingle Dramaqueen, die Platz 11 der deutschen Charts erreichte.

Gleichzeitig arbeitete sie als Synchronsprecherin und Schauspielerin. So lieh sie unter anderem einer der Hauptfiguren des Animationsfilms Back to Gaya ihre Stimme. Des Weiteren stand sie an der Seite von Tanja Wenzel für vier Episoden der RTL-Actionserie Wilde Engel vor der Kamera. Ende 2004 trennte sich Petruo von ihrer Plattenfirma Cheyenne Records, was zur Folge hatte, dass das als Single geplante Stück Pop That Melody, eine Zusammenarbeit mit Mousse T., nicht herausgegeben wurde.

Im November 2005 veröffentlichte Petruo mit Hot Blooded Woman ihre zweite Solosingle über Polydor/Universal. Die Single war für drei Wochen in den Top 100 der deutschen Singlecharts, ein größerer Erfolg blieb aber aus. Am 25. November 2005 folgte Petruos erstes Soloalbum Mama Lilla Would, auf welchem alle Lieder, bis auf ein Cover des Klassikers Miss Celie’s Blues, selbstkomponiert sind. Gleichzeitig reiste Petruo im Zuge ihrer ersten eigenen Clubtour durch Deutschland. Das Album verkaufte sich nur mäßig und verfehlte den Einstieg in die Top 100 der Deutschen Albumcharts.

Im November 2006 übernahm Petruo eine Nebenrolle in der Komödie Wo ist Fred?.

Seit Ende Dezember 2006 stellte Petruo kontinuierlich neue Lieder auf ihrer MySpace-Seite zur Verfügung. Auch ein zweites Soloalbum wurde dort mehrfach angekündigt, aber wieder verschoben. Anfang des Jahres 2006 sollte der Song Beggin’ – im Original von Frankie Valli – als Single veröffentlicht werden. Jedoch brachte die Band Madcon das Lied zur gleichen Zeit wieder in die Charts, woraufhin Petruo die Veröffentlichung ihrer Single zurückzog. Ihre Version wurde dann kostenlos als Download angeboten.

Im Jahr 2008 war sie das Gesicht der „Fashion&Music“-Kollektion der Marke Marco Tozzi für Schuhe und Handtaschen. Hierfür drehte Petruo einen Werbefilm, in dem ihr Song Goodbye zuhören war. Dieser Song enthält Samples aus dem Song „The Night“ von Frankie Valli & The Four Seasons.

Petruo ist auch als Songwriterin tätig. Im April 2009 wurde das von ihr geschriebene Lied Ich sing nicht mehr für dich von Fler feat. Doreen veröffentlicht.

Nachdem Petruo Ende 2009 auf ihrer Homepage ein neues Album für 2010 angekündigt hatte, teilte sie im April 2010 mit, dass kein weiteres Album mehr veröffentlicht werde. Sie wolle nicht mehr in der Öffentlichkeit auftreten. Demoversionen des angekündigten Albums sind auf verschiedenen Internetportalen erschienen. Im Juni 2011 wurde der Song Ich muss mich bewegen auf verschiedenen Internetportalen veröffentlicht.

Akademische Laufbahn

Petruo schloss zunächst ein Fernstudium der Psychologie an der Universität Hagen ab und arbeitete als wissenschaftliche Hilfskraft am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Hiernach absolvierte sie einen Masterstudiengang für kognitive Neurowissenschaften an der Universität Dresden und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universitätsklinik Dresden in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Im Dezember 2018 beendete Petruo ihre Promotion mit der Bewertung Magna cum laude und arbeitet seitdem als Psychotherapeutin in Dresden.

Soundtracks

  • 2006: End of the Road (auf Come Together – A Tribute to Bravo)
  • 2009: We Will Grow (auf dem Soundtrack zum Kinofilm Vorstadtkrokodile)

Autorenbeteiligungen

  • 2002: Something About Us (No Angels)
  • 2003: Sister (No Angels)
  • 2003: Ten Degrees (No Angels, Solo Song Vanessa)
  • 2009: Ich sing nicht mehr für dich (Fler feat. Doreen)
  • 2012: Du siehst so gut aus (Big Soul)

Hörbücher

  • 2009: Dreamland Action 1 – Genetic Code (Agent Smith I) – als Hanna
  • 2009: Andi Meisfeld und die Stadt am Meer – als Verkäuferin
  • 2009: Tödliche Knochenhände – als Geist
Quelle: Wikipedia