Vanessa Chantal Paradis (* 22. Dezember 1972 in Saint-Maur-des-Fossés) ist eine französische Sängerin und Schauspielerin, die sich auch als Model einen Namen gemacht hat.

Leben und Karriere

Vanessa Paradis wuchs in Villiers-sur-Marne als erstes Kind von André und Corinne Paradis auf. Ihre jüngere Schwester Alysson wurde ebenfalls Schauspielerin. Paradis war Schülerin im Lycée Marcelin-Berthelot in Saint-Maur-des-Fossés und anschließend im Lycée Pablo Picasso in Fontenay-sous-Bois.

Am 3. Mai 1980 trat sie in der von Jacques Martin moderierten Sendung L’école des fans zum ersten Mal im Fernsehen auf. Dort sang sie Philippe Chatels Titel Je m’appelle Emilie jolie. Den Auftritt hatte ihr Onkel, der Schauspieler und Musikproduzent Didier Pain, organisiert. Drei Jahre später nahm die damals Zehnjährige, ebenfalls durch Vermittlung ihres Onkels, mit der Band Les Forbans den Titel La Magie des surprises parties auf. Dieser wurde 1985, als Paradis mit ihm auf einem Talentwettbewerb antrat, als Single unter ihrem Namen veröffentlicht.

Paradis internationale Karriere als Sängerin begann, als Pains Freund Franck Langolff, auf dessen Album Normal sie 1986 als Chorsängerin mitgewirkt hatte, sich ihrer als Produzent annahm. Das von ihm und Étienne Roda-Gil geschriebene Joe le taxi wurde im Sommer 1987 Paradis erster Nummer-eins-Hit. Der Titel führte in Frankreich elf Wochen lang die Hitliste an. Auch in Deutschland und Großbritannien wurde das Lied zu einem Top-10-Hit. Ein weiterer vergleichbarer Erfolg war Be My Baby, das im Herbst 1992 als Single erschien.

Die Texte für ihr 1990 erschienenes Album Variations sur le même t’aime schrieb Serge Gainsbourg, der es auch mit Langolff produzierte.

Ihr Debüt als Filmschauspielerin wurde ihr 1989 von Jean-Claude Brisseau ermöglicht, der die Sechzehnjährige für die Hauptrolle in seinem Film Weiße Hochzeit verpflichtete, der neben Elisa, Der Hexenclub von Bayonne und Die Frau auf der Brücke zu ihren erfolgreichsten Filmen zählt. In den 1990er-Jahren war Paradis auch Model in einer Werbekampagne für den Damenduft Chanel Nº 5. Taschen und Lippenstifte von Chanel wurden von ihr ebenfalls beworben.

Zwischen 1988 und 1991 war sie die Freundin von Sänger Florent Pagny. Diese Beziehung wurde vor allem des Altersunterschieds der beiden Künstler wegen (sie war damals 15 Jahre alt und er 26) medial kritisch bewertet. Danach folgte von 1992 bis 1996 eine stürmische Romanze mit Lenny Kravitz, der ihr drittes Album Vanessa Paradis komponiert und produziert hatte. 1993 promotete sie dieses auf ihrer ersten Tournee, auf der die Aufnahmen ihres ersten Live-Albums entstanden, das 1994 veröffentlicht wurde. Anschließend hatte sie von Ende 1997 bis Anfang 1998 eine kurze Beziehung mit dem Schauspieler Stanislas Merhar.

Im September 2007 erschien nach sechs Jahren wieder ein neues Studioalbum mit dem Titel Divinidylle. Das Albumcover zeigt ein Porträt von ihr, das Johnny Depp gemalt hatte. Paradis war von 1998 bis 2012 mit dem Schauspieler liiert, mit dem sie eine Tochter (Lily-Rose Melody, * 1999) und einen Sohn (* 2002) hat. Ihrer Tochter widmete Vanessa Paradis das Lied La ballade de Lily Rose, das auf dem Album Bliss veröffentlicht wurde.

Im Mai 2013 erschien ein neues Album mit dem Titel Love Songs, eine Doppel-CD, die von dem französischen Sänger und Songschreiber Benjamin Biolay, mit dem sie nach der Trennung vom Rocksänger Matthieu Chedid bis 2015 liiert war, produziert wurde. Ihre Beziehung mit Biolay hatte Paradis am 13. Mai 2014 bei einer Chanel-Modenschau in Dubai öffentlich gemacht.

2016 wurde Paradis in die Wettbewerbsjury der 69. Internationalen Filmfestspiele von Cannes berufen. Im selben Jahr wirkte sie bereits zum neunten Mal beim Wohltätigkeits-Projekt Les Enfoirés mit, bei dem sich viele Stars der französischen Musikszene einmal im Jahr treffen, um ein gemeinsames Konzert zu geben.

Seit November 2016 ist sie mit dem Autor und Regisseur Samuel Benchetrit zusammen, der sie in der Hauptrolle seines 2017 fertiggestellten Films Chien besetzte. Paradis lebt abwechselnd in Los Angeles und im südfranzösischen Plan-de-la-Tour.

Als Gastmusikerin

Weitere Singles

  • 1989: Mosquito
  • 1991: L’Amour en soi
  • 1993: Natural high
  • 1994: Les Cactus (live)
  • 1994: Gotta Have It (live)
  • 2000: Pourtant
  • 2001: Que fait la vie ?
  • 2001: L’Eau à la bouche (live)
  • 2001: Walk on the Wild Side (live)
  • 2004: Ma pétroleuse
  • 2007: Dès que j’te vois
  • 2008: L’incendie
  • 2008: Les Piles (live) (mit -M-)
  • 2009: Adrienne (mit Albin de la Simone)
  • 2018: Ces mots simples
  • 2019: Kiev

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 1990: Romy-Schneider-Preis
  • 1990: César
Quelle: Wikipedia