Ute Gertrud Lemper (* 4. Juli 1963 in Münster) ist eine deutsche Musicaldarstellerin, Chansonsängerin und Schauspielerin.

Musicals und Gesang

Ute Lemper besuchte das Gymnasium St. Mauritz in Münster und erhielt Klavier- und Ballettunterricht. Sie studierte Tanz am Institut für Bühnentanz in Köln und Schauspiel am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. 1982 nahm sie am ersten Popkurs in Hamburg teil, wurde jedoch schon nach der Halbzeit von Peter Weck nach Wien geholt. Lemper war dort in der ersten deutschsprachigen Produktion von Cats zu sehen. Darüber hinaus war sie bei Peter Pan und Der blaue Engel. Für die deutsche Version des Disneyfilms Arielle, die Meerjungfrau (Synchronisation von 1989) sang sie den Part der weiblichen Hauptfigur Arielle. Sie spielte im Musical Cabaret in Paris und im Musical Chicago zunächst in London. Im Disneyfilm Der Glöckner von Notre Dame (1996) sang sie den Part der weiblichen Hauptfigur Esmeralda. Sie trat in New York am Broadway auf und war bei Starlight Express zu sehen.

Ute Lemper ist Interpretin von Kurt-Weill-Werken. Ihr Interesse gilt dabei besonders Komponisten und Autoren der Zwischenkriegszeit sowie der Kriegsjahre, insbesondere aus dem Cabaret. Daneben ist ihre Zusammenarbeit mit Michael Nyman erwähnenswert.

Diskografie

  • 1986: Ute Lemper singt Kurt Weill
  • 1987: Life is a Cabaret
  • 1988: chante Kurt Weill
  • 1989: Crimes of the Heart
  • 1990: Arielle, die Meerjungfrau
  • 1990: Die Dreigroschenoper
  • 1990: The Seaven Deadly Sins
  • 1990: The Wall Live in Berlin
  • 1991: Songbook (Lieder von Michael Nyman)
  • 1991: Live Große Tournee-Erfolge
  • 1992: Illusions
  • 1993: Ute Lemper singt Kurt Weill Vol.2
  • 1993: Espace Indecent
  • 1995: Portrait of Ute Lemper
  • 1995: City of Strangers
  • 1996: Berlin Cabaret Songs
  • 1997: Nuits Étranges
  • 1998: The Very Best of Ute Lemper
  • 2000: Punishing kiss
  • 2002: But One Day
  • 2005: Blood and Feathers
  • 2008: Between Yesterday and Tomorrow
  • 2012: Paris Days, Berlin Nights
  • 2013: Forever – The Love Poems of Pablo Neruda
  • 2015: The 9 Secrets

Film und Fernsehserie

Ute Lemper hatte im Jahr 1994 einen Kurzauftritt in Robert Altmans Film Prêt-à-Porter. Sie tritt als hochschwangeres Model, zum Ende des Films sogar nackt auf. Auf die Frage, was ihr Bauch zu bedeuten habe, erwidert sie: „Großer Fisch im Aquarium“ (im Original: „Big fish in the trunk“).

1985 spielte sie eine Nebenrolle an der Seite von Stephan Remmler in dem Film Drei gegen Drei. 1987 hatte sie eine Serienrolle als Peggy Brinkley in der ZDF-Serie Das Erbe der Guldenburgs.

Hauptrollen spielte sie in französischen Filmproduktionen wie Moscou Parade, Coupable d’innocence und zuletzt 1997 in dem von Benoît Lamy inszenierten Thriller Der Mann im Lift (Combat des fauves), in dem sie als Femme fatale den im Lift stecken gebliebenen Richard Bohringer quält. Weiters spielte sie in Appetite (1998) von George Milton an der Seite von Trevor Eve eine alternde Pornodarstellerin und war in A River Made to Drown In (1997) mit Richard Chamberlain zu sehen.

Ferner wirkte sie in Ilona Zioks international preisgekröntem Cabaret-Film Kurt Gerrons Karussell mit, der 1999 in der Panorama-Sektion der Berlinale seine Weltpremiere feierte. Darin sang sie Die Moritat von Mackie Messer, deren erster Interpret im Theater Kurt Gerron gewesen war.

Sonstige Fernsehauftritte

1991 trat Lemper im Rahmen der Wohltätigkeitsveranstaltung Stars in der Manege als Vertikalseilartistin auf. 2007 war Lemper Jurymitglied in den ersten sieben Folgen der zweiten Staffel der RTL-Tanzshow Let’s Dance, im Finale der Show wurde sie von Dieter Bohlen vertreten, da sie eine Konzertverpflichtung hatte. Im Februar 2015 war sie Kandidatin bei Promi Shopping Queen und gewann die Show vor Susan Sideropoulos.

Privatleben

Aus Ute Lempers Ehe mit dem US-Komiker David Tabatsky gingen ein Sohn (* 1994) und eine Tochter (* 1996) hervor. Für ihre Engagements in New York zog sie 1998 mit ihren damals zwei Kindern in die Vereinigten Staaten. Sie lebt heute in den USA, an der Upper West Side in New York City. Mit dem Musiker Todd Turkisher, der als Schlagzeuger mit ihr auf Tour geht und den sie 2011 heiratete, hat sie zwei Söhne (* 2005, * 2011).

Auszeichnungen

Im Jahr 1987 gewann Lemper einen Bambi, den sie allerdings im Folgejahr (wie Klausjürgen Wussow und Thomas Gottschalk sowie 1989 Katarina Witt) aus Protest gegen die Berichterstattung in den Zeitschriften der Verlagsgruppe Burda zurückgab.

  • 1987: Molière als Beste Nachwuchsdarstellerin, Musical Cabaret
  • 1994: NBR Award, Best Acting by an Ensemble in Prêt-à-Porter
  • 1998: Laurence Olivier Award, für die Rolle der Velma Kelly in Chicago
  • 1999: Theatre World Award
  • 2014: Steiger Award für Beste Musik
  • 2017: Deutscher Musical Theater Preis als Ehrenpreis

Nominierungen

  • 1989: Laurence Olivier Award, für ihren Kurt-Weill-Abend
  • 1992: Nika, für ihre Rolle in dem Film Moscou Parade
  • 2013: Grammy, für ihr Album „Paris Days, Berlin Nights“ in der Kategorie Beste klassische Solostimme

Film über Ute Lemper

  • 2002: Ute Lemper – There is no Paradise. Dokumentation, 60 Min., Regie: Christoph Rüter. * Inhaltsangabe bei Christoph Rüter Filmproduktion

Literarische Werke

  • Ute Lemper: Unzensiert. Verlag Henschel, Berlin 1995 (Autobiographie)
Quelle: Wikipedia