Salvatore Adamo (* 1. November 1943 in Comiso auf Sizilien) ist ein belgischer Musiker, Liedermacher, Chanson- und Schlagersänger italienischer Herkunft.

Leben

Als Adamo vier Jahre alt war, zog seine Familie ins belgische Kohlerevier nach Mons, wo der Vater dort Arbeit fand. Da in Belgien eine doppelte Staatsbürgerschaft nicht möglich war, behielt er, nach eigenem Bekunden aus Respekt und in Erinnerung an seinen Vater, die italienische. Neben seiner schulischen Laufbahn sang er noch im Kirchenchor und lernte Gitarre spielen.

Karriere

1962 wurde in Belgien seine erste Schallplatte veröffentlicht, nachdem er zuvor in Frankreich einen Musikwettbewerb gewonnen hatte. Alsbald spielte er seine Kompositionen, obwohl der Sprache kaum mächtig, auch auf Deutsch ein. Bereits 1966 trug ein Viertel aller Schlager-Platten, die in Frankreich verkauft wurden, seinen Namen. Ein Jahr später führte ihn eine Tournee auch durch Deutschland. Seinen größten Hit in Deutschland hatte er 1968 mit Es geht eine Träne auf Reisen (die deutsche Version von Une larme aux nuages), der sich 15 Wochen in den Top 10 hielt und dort den zweiten Platz erklomm. Im März 1969 war er gemeinsam mit der deutschen Sängerin Alexandra auf Deutschland-Tournee. Sie schrieb den deutschen Text Walzer des Sommers für ihn und Adamo komponierte und Alexandra textete Kinderjahre gemeinsam. Nach Alexandras Tod 1969 nahm Adamo das Lied auf und veröffentlichte es 1978.

In den siebziger Jahren zeichneten sich seine LPs Kieselsteine, gefolgt von Seiltanz – Kieselsteine 2 und Hinter den Herzen – Kieselsteine 3 durch anspruchsvolle Texte aus. Lieder wie In deinen Armen sterben, Der Gehängte, Die Feen sterben nicht, Was soll ich da noch für euch singen? und Wenn du wiederkommst (übersetzt von Reinhard Mey) waren gelungene Übersetzungen seiner französischen Chansons. Kieselsteine erschien in den achtziger Jahren auch als CD, aber nur in geringer Auflage.

2004 bis heute

Adamo musste am 28. Mai 2004 seine geplante Tournee abbrechen und sich wegen gesundheitlicher Probleme in Behandlung begeben. Nach fast einem Jahr Erholungspause gab Adamo dann wieder Konzerte in Belgien und Frankreich. Zu dem ersten Konzert dieser Reihe, das in Mons, der Stadt seiner Jugend, stattfand, kamen Menschen aus ganz Europa und aus Übersee. Im Jahr 2007 nahm Adamo unter anderem an verschiedenen Musikfestivals in Frankreich teil und tourte durch das Land, sowie durch Belgien und den französischsprachigen Teil Kanadas. 2008 wurde die CD "Le bal des gens bien" veröffentlicht, auf der 18 bekannte und weniger bekannte Adamo-Titel neu aufgenommen wurden. Jedes Lied singt Adamo im Duett mit einem anderen Künstler der französischen Chanson-Szene. Die CD wurde nach wenigen Wochen mit Platin in Belgien und Frankreich ausgezeichnet. Im November 2010 erschien eine CD mit neuen französischen Liedern De toi à moi, auf der unter anderem ein Duett mit seiner Tochter Amélie T’aimer quelque part zu hören ist. Zu seinem 50. Bühnenjubiläum tourte Adamo in 2011 durch Belgien und Frankreich, gab aber auch Konzerte in Athen, den Niederlanden und Rumänien. Es folgte eine erfolgreiche Tournee durch Chile (unter anderem auf Festival Viña del Mar, wo das Publikum ihn mit drei Preisen belohnte) und nach über 40 Jahren das erste Konzert wieder in Buenos Aires Anfang 2012. Über das ganze Jahr 2012 gab er diverse Konzerte. Im November 2012 erschien eine CD mit zwölf neuen Titeln „La grande roue“. 2013 wurde Adamo 70 Jahre alt und feierte 50-jähriges Bühnenjubiläum. Im November 2014 erschien die CD Adamo chante Bécaud, auf der Adamo das erste Mal in seiner Karriere keine eigenen französischen Lieder singt, sondern Chansons von Gilbert Bécaud. 2016 erschien L’amour n’a jamais tort, 2018 Si vous saviez.., beide wieder nur mit eigenen Chansons.

Ehrungen

  • Adamo ist Ehrenbürger von Jemappes und Montreal.
  • 2002 ehrte ihn die Stadt Mons, indem sie ihn in einem Festakt zum Ehrenbürger ernannte.
  • Seit dem 2. Juni 2010 ist er Ehrenbürger von Uccle, einer Gemeinde in der Hauptstadtregion Brüssel, in der er seit Ende der 1970er Jahre wohnt.
Quelle: Wikipedia