[[Datei:Robert Altman Cannes.jpg|miniatur|hochkant|Robert Altman (1992)]] '''Robert Bernard Altman''' (* 20. Februar 1925 in Kansas City, Missouri; † 20. November 2006 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Regisseur, Autorenfilmer und Filmproduzent. Seine Filme sind ab 1970 dem Kino des New Hollywood zuzurechnen. Während seiner 55-jährigen Laufbahn drehte Altman insgesamt 86 Filme, produzierte 39 Verfilmungen und schrieb 37 Drehbücher. == Leben und Werk == Robert Altman war der Sohn von Helen und Bernard Clement Altman, eines wohlhabenden Versicherungsangestellten der Kansas City Life Insurance Company. Sein Großvater war der deutschstämmige Bauunternehmer Frank G. Altman, der das Altman Building in Kansas erbauen ließ, ein fünfstöckiges Einkaufszentrum im Stadtzentrum von Kansas City (es wurde 1974 abgerissen). Robert Altman besuchte katholische Schulen, die Rockhurst High School und danach die Wentworth Military Academy in Lexington, Missouri. 1945 meldete er sich bei der US Air Force als Freiwilliger, mit der Aussicht ein B-24-Pilot zu werden. Nach Kriegsende kam er zurück in seine Heimatstadt Kansas City und begann 1947 für eine Filmproduktionsfirma von Industriefilmen zu arbeiten. Seine Laufbahn als Filmregisseur begann er Anfang der 1950er Jahre mit Sportdokumentationen und an die hundert Regiearbeiten für das Fernsehen, darunter auch Episoden der berühmten Fernsehserien ''Bonanza'' und Alfred Hitchcocks ''Alfred Hitchcock Presents''. Seine filmischen Anfänge lagen damit noch in der Ära des ausklingenden klassischen Hollywood-Kinos. In dem Science-Fiction-Film ''Countdown: Start zum Mond'' (1968) führte er die Technik der überlappenden Dialoge in sein Schaffen ein, ein Stilmittel, das bereits von Filmgrößen wie Frank Capra, Howard Hawks oder Lewis Milestone eingesetzt worden war, doch hier seine Entlassung durch den Studio-Chef Jack L. Warner zur Folge hatte. Erst diese Verbannung weckte Altmans Entschlossenheit zur Produktion von eigenständigen und stets ungewöhnlichen Filmen. Seitdem mied und kritisierte er das Studiosystem von Hollywood, das wiederum Altman ignorierte. Sein künstlerischer Durchbruch kam mit der Militärsatire ''M*A*S*H'' von 1970 sowie dem US-Gesellschaftsportrait ''Nashville'' von 1975. Beide Filme brachten ihm Oscar-Nominierungen ein und förderten auch das ''New Hollywood'', die Absetzbewegung einiger weiterer US-Regisseure von der rein auf sicheren kommerziellen Erfolg ausgerichteten Politik Hollywoods. Die Filme, die Altman in den 1970er-Jahren herausbrachte, waren an den Kinokassen wenig erfolgreich, verschafften ihm aber in der Filmgeschichte einen besonderen Rang unter den Regisseuren des ''New Hollywood''. Gerade seine Arbeitsweise spielt hier eine große Rolle, seine eigene Note als ''auteur'' seiner Filme sowie seine auf das Filmen an sich konzentrierte Arbeitsmethode, sichtbar auch in seinen kurzen Vorbereitungsphasen – mindestens ein Film pro Jahr war die Regel. Ein weiteres stilistisches Merkmal seiner Filme ist die stete Verknüpfung verschiedener Handlungsstränge und Personenkonstellationen, die häufig erst auf den zweiten Blick einen Zusammenhang ergeben. Auch setzte Altman oft einen schwarzen, nicht sofort erkennbaren Humor ein. In den achtziger Jahren wandte er seine Aufmerksamkeit dem Theater zu. Erst mit der Hollywood-Satire ''The Player'' von 1992 sowie dem erfolgreichen Episodenfilm ''Short Cuts'' (1993) konnte Altman wieder ein größeres Publikum für sich zurückgewinnen. Beide, wie auch ''Gosford Park'' von 2001, brachten ihm Oscar-Nominierungen ein. Trotz insgesamt sieben Nominierungen als Regisseur und Produzent blieb ihm ein Academy Award in einer der regulären Kategorien verwehrt. Erst bei der 78. Oscar-Verleihung am 5. März 2006 wurde Altman schließlich mit einem Ehrenoscar für sein kreatives Schaffen gewürdigt. Altman war ein bekennender Cannabis-Raucher und ein Jazz-Liebhaber, dem Jazz setzte er mit Kansas City ein filmisches Denkmal. Eine ärztliche Prognose seines bald eintretenden Todes Mitte der 1990er-Jahre und eine Herztransplantation bewogen ihn zu einer radikalen Änderung seiner Ernährungsgewohnheiten. Er starb am 20. November 2006 im Alter von 81 Jahren im Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles an Leukämie. Er hatte seit 18 Monaten von dieser Krankheit gewusst, sie aber aus Furcht vor Auftragsverlusten verschwiegen. Altman war insgesamt drei Mal verheiratet. Er hinterließ seine Frau Kathryn Reed Altman, mit der er seit 1957 verheiratet war, zwei Kinder aus dieser Ehe sowie vier weitere Kinder und 12 Enkelkinder. == Auszeichnungen == === Ehrungen === * 1995 Ritter der französischen Ehrenlegion === Filmpreise === ;Oscar * 2006 ''Ehren-Oscar'' für das Lebenswerk ;American Film Institute * 2002 ''AFI Film Award'' für den Regisseur des Jahres (''Gosford Park'' (2001)) ;BAFTA Award * 1993 ''BAFTA Award'' für den besten Regisseur für ''The Player'' (1992) * 2002 ''Alexander Korda Award for Best British Film'' für ''Gosford Park (2001), gemeinsam mit Bob Balaban und David Levy ;Berlinale * 1976 ''Goldener Bär'' für ''Buffalo Bill und die Indianer'' (1976) auf der Berlinale 1976 * 1985 ''FIPRESCI-Preis'' für ''Secret Honor – Die geheime Ehre des Präsidenten'' (1984) auf der Berlinale 1985 * 1999 ''Preis der Gilde Deutscher Filmkunsttheater'' für ''Aufruhr in Holly Springs'' (1999) auf der Berlinale 1999 * 2002 ''Goldener Ehrenbär'' auf der Berlinale 2002 ;Bodil Awards * 1977 ''Bodil'' für den besten (nicht-europäischen) Film ''Nashville'' (1975) * 1993 ''Bodil'' für den besten (nicht-europäischen) Film ''The Player'' (1992) * 1995 ''Bodil'' für den besten (amerikanischen) Film ''Short Cuts'' (1993) ;Filmfestspiele von Cannes * 1970 ''Grand Prix'' für ''M*A*S*H'' (1970) beim Filmfestival Cannes 1970 * 1992 Preis für den besten Regisseur für ''The Player'' (Filmfestival Cannes 1992) ;Emmy Awards * 1989 ''Emmy'' für hervorragende Regiearbeit (''Tanner ’88'' Episode „The Boiler Room“ (1988)) ;Golden Globes * 2002 ''Golden Globe'' für den besten Regisseur für ''Gosford Park'' (2001) ;Independent Spirit Awards * 1994 ''Independent Spirit Award'' für den besten Regisseur von ''Short Cuts'' (1993) * 1994 ''Independent Spirit Award'' für das beste Drehbuch (''Short Cuts'' (1993)), gemeinsam mit ''Frank Barhydt'' ;Los Angeles Film Critics Association Award * 2003 ''Preis für das Lebenswerk'' ;Filmfestspiele von Venedig * 1993 ''Goldener Löwe'' für ''Short Cuts,'' zusammen mit ''Drei Farben: Blau'' * 1996 ''Goldener Löwe für das Lebenswerk''
Quelle: Wikipedia