Public Image Ltd. (auch Public Image Limited, abgekürzt PiL) ist eine 1978 gegründete Rockband, die sich in den Anfangsjahren selbst eher als Medienfabrik verstand. Musikalisch begann die von John Lydon angeführte Band mit experimenteller Rockmusik und Post-Punk, öffnete sich im Laufe der 1980er Jahre jedoch auch einer breiteren Hörerschaft.

Bandname

Public Image Ltd. wurde offiziell am 7. Juli 1978 als britische Private Limited Company (vergleichbar einer deutschen GmbH) registriert. Absichten, über diese Firma auch außermusikalische Projekte zu realisieren, wurden in Interviews zwar immer wieder geäußert, aber nie realisiert. Public Image Ltd. blieb ein reiner Bandname. Die Band ging im September 1992 auseinander, die Firma gleichen Namens wurde letztendlich am 13. Januar 1998 aufgelöst. John Lydon ließ im Mai 1998 über seinen Manager mitteilen, dass er sich aus dem Musikgeschäft zurückziehe, um sich auf Film- und Fernseharbeit umzuorientieren.

Am 15. Oktober 2009 registrierte Lydon in Großbritannien eine neue Firma PIL Twin Ltd. als Musikverlag, die die Wiederveröffentlichungen des PIL-Backkatalogs 2011/2012 lizenzierte.

Am 30. November 2011 wurde die Firma PIL Official Limited als bandeigenes Schallplattenlabel in Großbritannien registriert.

Bandgeschichte

Public Image Ltd. wurde 1978 zunächst unter dem Namen Carnivorous Buttock Flies von dem englischen Musiker John Lydon gegründet. Dieser war vorher unter dem Pseudonym Johnny Rotten Sänger der legendären Punkband Sex Pistols gewesen, hatte sich jedoch mit deren Manager Malcolm McLaren überworfen.

Nach dem Ende beschloss er mit seinem alten Freund Jah Wobble (bürgerlich John Wardle), eine neue Band zu gründen. Neben Lydon als Sänger und Wardle als Bassgitarrist gehörten zu den Gründern die Gitarristen Keith Levene von The Clash und Schlagzeuger Jim Walker. Sie bekamen sofort einen Plattenvertrag von Virgin Records und veröffentlichten wenige Monate nach Gründung im Oktober 1978 die Debütsingle Public Image. Damit hatten sie auf Anhieb einen Top-10-Hit in Großbritannien. Das Debütalbum First Issue folgte vor Weihnachten, erst am ersten Weihnachtsfeiertag absolvierten sie ihren ersten Liveauftritt.

Bereits vor der nächsten Single Disco Day begann mit dem Abschied von Walker der ständige Besetzungswechsel in der Band. Mit Richard Dudanski als Schlagzeuger entstand das zweite Album Metal Box, das tatsächlich, wie der Name sagte, in einer Blechdose veröffentlicht wurde. Sie sah aus wie eine Filmrollendose und enthielt 12 Songs auf drei Schallplatten. Es war kommerziell relativ erfolgreich und wurde von der Kritik gelobt. Nachdem sich schon ihr erstes Album in den USA als Import-Album gut verkauft hatte, entschloss man sich zu einer offiziellen US-Veröffentlichung, scheute aber die hohen Produktionskosten mit der Blechdose. Deshalb erschien das Album in den Staaten als Doppelalbum mit normaler Papphülle unter dem Namen Second Edition. Es platzierte sich in den offiziellen Albumcharts. 1980 folgte eine US-Tour und das erste Livealbum Paris au Printemps, aufgenommen in Frankreich.

Inzwischen hatte Jah Wobble die Band verlassen, Lydon und Levene machten mit Martin Atkins als Schlagzeuger zu dritt weiter. Ein Jahr später erschien The Flowers of Romance, ihr kommerziell bestplatziertes Album mit Platz 11 in England. Zur erweiterten Band gehörten auch der für die Finanzen zuständige Dave Crowe und von 1979 bis 1980 Nick Launay für Technik und Produktion sowie die Videokünstlerin Jeannette Lee, die die Auftritte gestaltete. Im Mai 1981 traten sie im Ritz Club in New York auf, zu sehen waren aber nur Videoleinwände und die Band als Schatten hinter einem Wandschirm, woraufhin es zu Ausschreitungen kam. Das Ereignis brachte ihnen einige Schlagzeilen in der Musikpresse.

In der Zeit stritten Lydon und Levene immer häufiger über die Musikrichtung, was auch an den zunehmenden Drogenproblemen von Levene lag. Der verließ schließlich die Band, nahm die Originalbänder der neuen Albumaufnahmen mit und veröffentlichte sie alleine. Lydon und Atkins mussten das nächste PiL-Album This Is What You Want … This Is What You Get noch einmal neu einspielen. Vorab veröffentlichten sie This Is Not a Love Song, die erfolgreichste Single der Band. Sie erreichte Platz 5 in Großbritannien und Platz 10 in den deutschen Charts. Das Album war aber das erfolgloseste in der Bandgeschichte und kam nicht über Platz 56 hinaus. Für die folgende Tour gab es einige Neuzugänge, nachdem aber Atkins 1985 seinen Abschied nahm, um eigene Projekte zu verfolgen, bildete sich mit Gitarrist John McGeoch von Siouxsie and the Banshees und Bassist Allan Dias ein neuer Bandkern heraus, der bis in die 1990er hinein Bestand haben sollte.

Das nächste Studioalbum mit dem Coveraufdruck Album (die CD-Version war mit Compact Disc und die Kassettenversion mit Cassette bedruckt) hatte nicht nur diesen ungewöhnlichen Titel, auch die Gastmusiker waren eine ungewöhnliche Zusammenstellung. Neben Bill Laswell, der auch als Produzent beteiligt war, gehörten Zappa-Gitarrist Steve Vai, Avantgardemusiker Ryūichi Sakamoto und Bluesrock-Schlagzeuger Ginger Baker zu den Beitragenden. Das Album konnte 1986 vom Erfolg an das vorletzte Album The Flowers of Romance anknüpfen.

Bruce Smith von der Band The Pop Group und Lu Edmonds von The Damned gehörten zur Besetzung beim Album Happy?, das nur ein Jahr später erschien. Edmonds zog sich wenig später wegen einer Tinnitus-Erkrankung zurück und das Album 9 – zwei Livealben eingeschlossen die neunte Albumveröffentlichung von Public Image Ltd. – bestätigte zwei Jahre später die unveränderte Popularität der Band. In den USA verpasste es nur knapp die Top 100 der Albumcharts und war 23 Wochen platziert. 1990 erschien dann das erste Compilation-Album mit dem Titel Greatest Hits, So Far. In Großbritannien erreichte es Platz 20 und wurde mit Silber ausgezeichnet. Danach ging Smith und als sich nach dem wenig erfolgreichen nächsten Studioalbum That What Is Not auch Dias wegen Drogenproblemen zurückzog, kam die Band zum Stillstand. Dazu verlor die Band ihren langjährigen Plattenvertrag und John Lydon war gezwungen die Gruppe 1993 aufzulösen. Er hatte sich so hoch verschuldet, dass es ihm unmöglich gemacht wurde weiterzumachen, da sämtliche Gelder sofort gepfändet worden wären, angefangen von der Bezahlung der Musiker bis hin zur Kaution für Saalmieten bei Livekonzerten.

Er startete eine Solokarriere, tourte mehrmals wieder mit den alten Sex Pistols und arbeitete an Fernsehprojekten. Erst 2008 bekam er Lust, auch Publich Image Ltd. wieder aufleben zu lassen und mit Lu Edmonds, Bruce Smith und Scott Firth als neuem Bassisten gingen sie im folgenden Jahr wieder auf Tour in Großbritannien. Ein Livealbum wurde veröffentlicht und das Touren in den folgenden Jahren auf Europa und Nordamerika erweitert. Nach einem weiteren Livealbum vom Auftritt beim Isle of Wight Festival entschlossen sie sich zu einem weiteren Studioalbum. This Is PiL erschien 2012, 20 Jahre nach dem letzten Studioalbum, und brachte sie wieder in die Charts zurück. Drei Jahre später erschien das ebenso erfolgreiche What the World Needs Now …, wobei zum ersten Mal in der Bandgeschichte die Besetzung bei zwei Studioalben unverändert blieb. Neben weiteren Auftritten in den folgenden Jahren erschien 2017 auch der Dokumentarfilm The Public Image Is Rotten über die Geschichte der Band. Eine zugehörige Box mit 5 CDs und 2 DVDs erschien im Jahr darauf.

Musik

Der Klang der frühen Alben ist oft irritierend – selbst für Hörer, die an schräge Töne gewöhnt sind. Für das zweite Album Metal Box wurden sie jedoch von der Kritik gefeiert; das Album kam 2003 auf die Liste der 500 besten Alben aller Zeiten des Rolling Stone. Mit der Zeit wich der Stil jedoch einer Geräuschkulisse, in die ethnische Klänge und Gesänge verwoben wurden. Mit der Single This Is Not a Love Song hatte PiL 1983 auch über die Independent-Szene hinaus einen kommerziellen Erfolg.

Quelle: Wikipedia