Prong sind eine seit Mitte der 1980er Jahre existierende US-amerikanische Metal-Band, die heute von Bands wie KoRn, Demon Hunter oder auch den Nine Inch Nails zu ihren wichtigsten Einflüssen gezählt wird.

Die Mitgliederkonstellation war über die Jahre ständig im Fluss, die einzige Konstante ist Tommy Victor, der als musikalischer Kopf, Aushängeschild und Sprachrohr der Band gilt.

Geschichte

Prong – zu Anfang noch unter R-Ruin firmierend – entstand 1986 in der New Yorker Underground-Szene. Die dreiköpfige Combo begann in der Besetzung Tommy Victor (Gesang und Gitarre), Mike Kirkland (Bass) und Ted Parsons (Schlagzeug; Ex-Swans) mit einfachem Hardcore und integrierte im Folgenden Einflüsse aus Thrash- und Industrial Metal, versehen mit elektronischen Samples. Damals sprach man auch von Hardcore-Thrash-Crossover. Später wurde diese Kombination zum Teil als Groove Metal bezeichnet.

Schon die ersten Konzerte und Aufnahmen ließen lokale Musikfans aus dem Hardcore-, Punk- und Noise-Lager aufhorchen. Es schlossen sich umjubelte Auftritte unter anderem im CBGB, eine Einladung zu den Peel Sessions und positive Kritiken in NME, Sounds und Kerrang! an, so dass sich Prong noch im ersten Jahr ihres Bestehens an die Aufnahmen zum vollen Album Force Fed machen konnten.

Nach einer Europa-Tour spielten Prong zurück in den USA direkt im größeren Club Ritz, um für die Cro-Mags und Destruction zu eröffnen. Das Konzert war so erfolgreich, dass das Musiklabel Epic Records auf die Band aufmerksam wurde und diese wenige Monate später unter Vertrag nahm. Dies hatte unter anderem zur Folge, dass Prong nun auch größere Budgets für Studioaufenthalte zur Verfügung standen.

Spätestens die nächsten Alben Beg to Differ von 1990 und das ein Jahr später erhältliche Prove You Wrong brachten der Band den Ruf ein, ihrer Zeit voraus zu sein; selbst Mitglieder von Metallica sahen in Prong die „Zukunft des Metals“.

Mit dem bewusst etwas zugänglicher gehaltenen und von Terry Date produzierten Cleansing (1994) erreichten Prong ein größeres Publikum, der darauf befindliche Song Snap Your Fingers, Snap Your Neck, welcher massives Airplay auf MTVs Headbangers Ball erhielt, gilt heute als Klassiker.

1996 trat der Nachfolger Rude Awakening musikalisch in ähnliche Fußstapfen. Trotz erneut wohlwollender Kritiken blieb der erhoffte große kommerzielle Erfolg aber aus, nicht zuletzt, weil das Plattenlabel Epic Records die Band kurz nach der Veröffentlichung aus dem Vertrag entließ. Ein Jahr später galten Prong inoffiziell als aufgelöst, der desillusionierte Tommy Victor dachte gar an ein Ende seiner ganzen musikalischen Laufbahn.

Nach der Jahrtausendwende brachte Tommy Victor jedoch wieder Musiker zusammen und ging auf eine sechswöchige US-Tour, die für das Live-Comeback-Album 100 % Live (2002) zum Teil mitgeschnitten wurde.

Im Jahr 2003 folgte mit Scorpio Rising ein Album mit neuen Songs, das unter Musikkritikern zwiegespalten aufgenommen wurde und auch nur vergleichsweise geringe Verkaufszahlen vorweisen konnte.

Tommy Victor ist bis 2006 hauptsächlich mit anderen Projekten (u. a. als fester Gitarrist bei Ministry) beschäftigt gewesen, so wie er schon früher als Session-Gitarrist bei Danzig, Marilyn Manson oder Rob Zombie tätig war.

2007 meldeten sich Prong mit dem deutlich härteren, an den Hardcore-Wurzeln der Band orientierten Album Power of the Damager zurück. Nach diversen Konzerten in den USA war die Band Anfang 2008 auch in Europa auf Tour.

2009 erschien mit Power of the Damn Mixxxer ein Remixalbum, auf dem die zwölf Stücke der letzten Platte (eines davon doppelt) von bekannten DJs mit elektronischen Elementen neu abgemischt wurden. Dies ist nicht das erste Mal in der Bandgeschichte: Bereits 1992 publizierte man mit der 6-Track-EP Whose Fist Is This Anyway? eine ähnliche Remix-CD des ein Jahr zuvor erschienen Prove-You-Wrong-Albums. Im Mai und Juni 2009 war die Band zuletzt auf Tournee in Europa.

2012 veröffentlichten Prong mit Carved into Stone ein neues Studioalbum, das von Steve Evetts produziert wurde.

DVDs

  • 2005: The Vault (Live, 2 DVDs)
Quelle: Wikipedia