Peter Fox (* 3. September 1971 in West-Berlin als Pierre Baigorry) ist ein deutscher Reggae- und Hip-Hop-Musiker. Er ist einer der zwei Frontmänner der Band Seeed und auch unter den Pseudonymen Enuff und Pete Fox bekannt.

Karriere

Peter Fox ist der in Berlin-Lichterfelde geborene Sohn eines deutschen Lehrers polnischer Abstammung und einer französischen Baskin aus Saint-Étienne-de-Baïgorry, die in Barcelona aufgewachsen war. In seiner in der Zehlendorfer Ortslage Schönow verlebten Kindheit begann er, Klavier zu spielen und war unter anderem Mitglied im Schönower Posaunenchor. Später gründete er verschiedene Schülerbands. Aus seinem Spitznamen Foxi, den er wegen seiner roten Haare bekommen hatte, leitete er später seinen Künstlernamen ab. Er besuchte das Französische Gymnasium Berlin; sein Abitur machte er auf einem anderen Gymnasium in Berlin-Steglitz. Direkt nach dem Abitur begann er eine Lehre als Klavierbauer, brach diese jedoch bald ab.

Später arbeitete er in Plattenläden in Berlin (u. a. Musicland Wedding, WOM) und als DJ. Zwischendurch begann er neben der Aktivität in verschiedenen Bands noch ein Studium der Musik und später, um 1997/98 – als die Musikerkarriere praktisch schon ad acta gelegt worden war – noch ein Studium der Sonderschulpädagogik und Anglistik mit dem Ziel, Sonderschullehrer für Menschen mit Behinderung zu werden.

Fox ist seit 1998 einer der Sänger der Reggae/Dancehall-Gruppe Seeed und arbeitete von 2007 bis 2011 auch als Solokünstler. Am 1. November 2007 wurde der Track Fieber, den er zusammen mit K.I.Z. singt, als Hörprobe auf seiner MySpace-Seite veröffentlicht. Im September 2008 erschien unter dem Titel Stadtaffe sein erstes Soloalbum, das im Februar 2009 den ersten Platz der deutschen Albumcharts erreichte. Es wurde komplett deutschsprachig eingespielt und zusammen mit Monk und DJ Illvibe produziert. Außerdem wirkten zwei Schlagzeuger und das Babelsberger Filmorchester mit, welche Melodien, Harmonien und Riffs beisteuerten. Die Vorab-Single Alles neu erschien im August 2008.

Neben seiner Arbeit bei Seeed hatte er Gastauftritte bei anderen Künstlern, zum Beispiel in den Liedern Marry Me von Miss Platnum, Rodeo von Sido und Sekundenschlaf von Marteria. Ab Winter 2008 begleitete die US-amerikanische Trommlergruppe „Cold Steel“ Fox bei seinen Tourneen.

Am 13. Februar 2009 vertrat Fox mit seiner dritten Singleauskopplung Schwarz zu blau Berlin beim Bundesvision Song Contest 2009 und erreichte den ersten Platz. Damit ist er der bisher einzige Interpret in der Geschichte des Wettbewerbs, der diesen zweimal gewonnen hat (2006 zusammen mit Seeed) und ebenfalls gehört er zusammen mit David Connen und DJ Illvibe zu den einzigen Autoren, die zweimal siegten.

Am 21. Februar 2009 erhielt er den Musikpreis Echo in der Kategorie „Hip-Hop/Urban“, den Echo-Kritikerpreis sowie – gemeinsam mit The Krauts – den Preis als „Produzent des Jahres“. Im Juni 2009 führte er Regie für das Musikvideo der Sängerin Miss Platnum zu ihrer Single She Moved In.

Anfang Juli 2009 berichtete Fox dem Schweizer Magazin Sonntag, er beende seine Solo-Karriere nach dem Festival-Sommer 2009, unter anderem, da ihm der Rummel um seine Person zu groß werde. In einem Interview auf seiner Internetseite stellte Fox jedoch klar: „das war immer so geplant. Ich mach eine Platte und dann machen wir mit SEEED weiter.“ Am 25. und 26. August 2009 gab er in Berlin zwei Abschiedskonzerte als Solokünstler. 2011 nahm Fox mit Marteria das Lied Sekundenschlaf auf. Im September 2012 veröffentlichte er mit Seeed das Album SEEED.

2018 steuerte Fox unter seinem bürgerlichen Namen vier Lieder zum Soundtrack des Filmdramas Asphaltgorillas bei. Kurz davor kündigte er an, 2019 mit Seeed wieder auf Tournee zu gehen. Im gleichen Jahr veröffentlichte Fox als Duopartner mit Sway Clarke zwei Singles der neugegründeten Band Ricky Dietz. Im Oktober 2019 erschien das Seeed-Album BAM BAM mit darauf folgender Tournee, weitere Open-Air-Konzerten sind für den Sommer 2020 geplant.

Privates

Peter Fox lebte für eine längere Zeit in Berlin-Kreuzberg, was ihn häufig zu seinen Texten inspiriert hat. Um 2002 erlitt er eine Gesichtslähmung aufgrund einer Virusinfektion, die nicht rechtzeitig erkannt worden war und auch heute noch Auswirkungen in Form einer leichten Lähmung der rechten Gesichtshälfte hat.

Er ist aktives Mitglied der politischen Plattform geht-auch-anders.de, für die er 2014 mehrere Interviews zur Energie- und Klimapolitik geführt hat. 2015 folgen weitere Interviews zum selben Thema sowie zur Steuergerechtigkeit (u. a. Anhebung des Spitzensteuersatzes) beispielsweise im Rahmen einer Gastsendung auf Radio Eins oder im Streitgespräch mit Harald Martenstein. Fox setzt sich für das Lesen- und Schreibenlernen ein, unter anderem im Rahmen der Kampagne iCHANCE, die vom Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung durchgeführt wird.

2014 gründete er gemeinsam mit Bryan Little „BÄM! erste Berliner DRUMLINE-Schule“ um Kindern und Jugendlichen eine Möglichkeit zu bieten, ein Instrument in der Gruppe zu erlernen.

Peter Fox hat einen Bruder, Sebastian Krajewski (Schlagzeuger u. a. bei Seeed), und eine Schwester, Verena Krajewski (Choreografin u. a. bei BÄM). Er ist in zweiter Ehe verheiratet und hat einen Sohn, aus erster Ehe zudem eine Tochter. Er ist Anhänger des Hertha BSC sowie des FC Barcelona.

Auszeichnungen

  • 1Live Krone
    • 2008: für Bestes Album (Stadtaffe)
    • 2009: für Bester Liveact
  • Echo Pop
    • 2009 für Hip-Hop/Urban
    • 2009: Kritikerpreis
    • 2009: für Produzent des Jahres
    • 2010: für Album des Jahres
  • Comet
    • 2009: für Bestes Video (Alles neu)
    • 2009: für Star der Stars
  • European Border Breakers Award
    • 2010: für Deutschland
  • Sonstige:
    • 2009: „Sieger“ des Bundesvision Song Contest (Schwarz zu blau)
Quelle: Wikipedia