Paola Felix (* 5. Oktober 1950 in St. Gallen als Paola Maria Augusta Del Medico) – früher bekannt als Paola Del Medico, später auch nur als Paola – ist eine Schweizer Schlagersängerin und Fernsehmoderatorin. Sie war von 1980 bis zu seinem Tod 2012 mit Kurt Felix verheiratet, mit dem sie von 1983 bis 1990 die Fernsehsendung Verstehen Sie Spaß? moderierte. Paola, die sich zwischen 1969 und 1990 in deutschsprachigen Hitparaden platzieren konnte, nahm 1969 und 1980 für die Schweiz am Grand Prix Eurovision de la Chanson teil und erreichte dabei jeweils Plätze unter den ersten fünf. Mit Ehemann Kurt wurde sie von den Zuschauern der ARD 2006 zu „Deutschlands Traumpaar“ gewählt.

Leben

Paola Felix ist die Tochter des aus dem italienischen Adriaort Fano stammenden Schneidermeisters Vittorio Del Medico und der Schweizerin Anna Sennhauser. Sie besitzt die italienische sowie die schweizerische Staatsbürgerschaft. Zu ihrer musikalischen Ausbildung gehörten zwei Jahre Flöte, fünf Jahre Klavier, Gitarre brachte sie sich selber bei. Darüber hinaus nahm Paola Gesangs-, Ballett-, Step- und Schauspielunterricht. Sie spricht Deutsch, Italienisch, Spanisch, Französisch und Englisch.

Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte Paola 1964 beim Concorso Musicale Per Dilettanti im Congresshaus St. Gallen – einem Amateurfestival, bei dem sie mit dem Titel Non ho l'eta von Gigliola Cinquetti den vierten Platz belegte. Nur ein Jahr später gewann sie den Disco D'Oro (Goldene Schallplatte) ihrer Heimatstadt St. Gallen. In der Folgezeit nahm sie an verschiedenen Talentwettbewerben teil, wie zum Beispiel dem Blick-Festival, bei denen sie zumeist einen der ersten Plätze errang. Ihren ersten Fernsehauftritt hatte Paola 1967 in der Schweizer Sendung Talente stellen sich vor mit dem Titel Lui von Rita Pavone. Im Folgejahr erschien ihre erste Single Für alle Zeiten (1968), mit der sie beim Intervisionsschlagerfestival im tschechischen Karlsbad den vierten Platz und in der schweizerischen Vorausscheidung für den Grand Prix Eurovision den zweiten Platz belegte. 1969 nahm Paola del Medico dann erstmals am Eurovision Song Contest in Madrid teil und belegte mit Bonjour, Bonjour den fünften Rang (nach vier ersten Plätzen) für die Schweiz. In der Schweizer Hitparade kam sie damit bis Platz 7. Fortan war sie Dauergast in der ZDF-Hitparade und anderen Fernsehsendungen in Deutschland und der Schweiz. Mit Stille Wasser, die sind tief konnte sie noch im selben Jahr den zweiten Platz beim Deutschen Schlagerwettbewerb in Wiesbaden sichern. Auch in den Folgejahren war sie auf nationalen wie internationalen Festivals vertreten, so zum Beispiel dem fünften Festival Internacional da Canção in Rio de Janeiro (1970) mit dem Titel Emporte-moi sur ton manège und dem Onda Nueva Festival in Caracas (1971) mit dem Titel Tic Tac. 1977 versuchte sie es ein weiteres Mal beim Eurovision Song Contest, kam in der Schweizer Vorausscheidung mit dem Titel Le livre blanc hinter der Pepe-Lienhard-Band aber nur auf Platz zwei. Ebenso erging es ihr mit dem Titel Vogel der Nacht, mit dem sie sich um die deutsche Teilnahme 1979 bewarb, aber nur den dritten Rang erreichte. Erst 1980 trat sie schliesslich – wiederum für die Schweiz – mit dem Titel Cinéma beim Grand Prix an und belegte bei dem internationalen Festival in Den Haag den vierten Platz. 1982 versuchte sich Paola noch einmal für Deutschland Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest. Mit dem Titel Peter Pan kam sie hinter Nicole auf Platz 2. Dem Wettbewerb blieb sie treu, als sie 1986 die Moderation der Schweizer Vorausscheidung zum Song Contest übernahm.

1970 wirkte Paola in dem Musical Eusi chlii Stadt in Zürich und 1971 in der Fernseh-Operette Die Blume von Hawaii (ZDF) mit. 1972 strahlte das Schweizer Fernsehen eine erste Spezial-Sendung – die P.-P.-Show – mit Paola und Pepe Lienhard aus. Zehn Jahre später zog die ARD mit dem Special Melodien mit Paola in der Reihe Gute Laune mit Musik nach.

1974 nahm Paola Ballettunterricht bei Samy Molcho und konnte mit den Singles Capri-Fischer und Addio mein Napoli in Deutschland zwei kleinere Hits verbuchen. Ihr Auftritt in Peter Frankenfelds ZDF-Schlagerwunschsendung Musik ist Trumpf mit dem Lied Weiße Rosen aus Athen brachte ihr 1975 eine Flut von Zuschauerwünschen nach einer Single dieser Aufnahme ein, sodass sich ihre Plattenfirma CBS kurzerhand entschloss, das Lied in einer neuen Version als Single zu veröffentlichen.

Ihre grössten kommerziellen Erfolge hatte Paola mit der deutschen Aufnahme von Blue Bayou (7× in der ZDF-Hitparade) – ein Lied von Roy Orbison, das 1963 erstmals chartete und 1977 in einer Version von Linda Ronstadt zum Welterfolg wurde – und der Single Der Teufel und der junge Mann, die 1981 fünf Wochen in den deutschen Top 10 war. Blue Bayou wurde gewissermassen zu Paolas Signature-Lied, das sie in mehreren Versionen zu diversen Angelegenheiten vortrug. Nachhaltige Heiterkeit verursachte ihr Vortrag bei der Show zum 60. Geburtstag von Karl Dall, bei der sie von einer „Bananen-Insel“ abrutschte. 1990 produzierte Jack White mit Paola Felix unter dem Pseudonym Raffaella für Verstehen Sie Spaß? eine Cover-Version des Baccara-Liedes Yes Sir, I Can Boogie, die gleichzeitig Paolas letzte Musikaufnahme wurde.

1980 heiratete Paola den Schweizer Fernsehmoderator Kurt Felix, mit dem sie zunächst (1982) die ZDF-Musikshow Lieder gehen um die Welt, dann die SWF-Vorabendsendereihe Freitagsparty (6 Folgen 1983) und schliesslich von 1983 bis 1990 die Samstagabendshow Verstehen Sie Spaß? moderierte. Das Ehepaar Felix wurde in einer Umfrage des Meinungsforschungs-Institutes EMNID 1988 zum beliebtesten Moderatorenpaar gewählt. Weitere Moderationserfahrungen sammelte Paola bei der bereits erwähnten Vorentscheidung zum Grand Prix Eurovision (1986), der Schweizer Fernsehshow Spüren Sie den Mai? (1986) und diversen Gala-Veranstaltungen.

Bereits an ihrem 40. Geburtstag zog sich Paola aus dem Showbusiness zurück und lebt seither an ihren Wohnsitzen in der Schweiz und in Italien. Hin und wieder ist sie noch als Gast bei Talkshows oder in Musiksendungen zu erleben. So sang sie beispielsweise 1998 in der Schweizer TV-Show Benissimo im Duett mit Michael von der Heide ihren Hit Blue Bayou. Ebenfalls 1998 produzierte der MDR die Show Guten Abend wünschen Paola und Kurt Felix eine vierstündige Samstagabendshow mit Reprisen aus dem Schaffen des Ehepaares. Aufgrund des überwältigenden Erfolgs der Sendung wurde 1999 eine zweite, ebenfalls vierstündige Show mit den beiden im MDR-Fernsehen ausgestrahlt.

Im Jahr 2000 – zu Paolas 50. Geburtstag – wurde sie noch einmal in Presse, Radio (Paola-Tag auf DRS) und Fernsehen (Special: Paola am Blue Bayou; ZDF-Hitparade; etc.) gefeiert. Zur ausgestrahlten Special-Sendung erschien eine CD mit drei bisher unveröffentlichten Liedern der Sängerin.

Seit 2002 ist Paola als Modell für den Klingel- (Deutschland) und Cornelia-Katalog (Schweiz) tätig, seit 2012 mit der eigenen Modelinie Paola!.

Paola ist laut der ultimativen Chartliste (gültig ab 1971) die erfolgreichste Schweizer Sängerin in Deutschland und wurde gemeinsam mit ihrem Mann Kurt Felix in die Reihe der zehn beliebtesten Moderatoren seit Bestehen des Fernsehens gewählt.

Bei ihrem Mann Kurt Felix wurde 2002 Krebs diagnostiziert; er widmete ihr den Bambi-Preis, den er 2003 für sein Lebenswerk erhielt. Im Jahr 2012 starb er an der Krankheit, nachdem sie lange Zeit als überwunden galt.

Nach mehreren Absagen in den vergangenen Jahren trat Paola Felix am 25. Dezember 2018 in der Helene Fischer Show auf und sang zusammen mit Helene Fischer im Duett ihren Hit Blue Bayou zum 40-jährigen Jubiläum ihrer Version dieses Liedes.

Ehrungen

  • 1974 – Goldener Bär
  • 1981, 1982, 1983, 1986 – Goldene Stimmgabel
  • 1988 – EMNID-Umfrage: Paola und Kurt Felix = beliebteste Fernsehmoderatoren
  • 1989 – Paola = beliebteste Künstlerin (hinter Uschi Glas) in der DDR
  • 1990 – Bambi
  • 1990 – Platin Doppel-Langspielplatte
  • 2006 – Glanz & Gloria Love-Award des Schweizer Fernsehens
  • 2006 – ARD-Zuschauer wählen Paola und Kurt Felix zu Deutschlands Traumpaar
  • 2006 – RTL kürt Paola zur erfolgreichsten Schweizer Sängerin
  • 2007 – Welt-Online wählen Paola und Kurt Felix in Liste der zwölf beliebtesten Fernsehmoderatoren in der Geschichte des Deutschen Fernsehens
  • 2010 – TV-Zuschauer wählen Paola und Kurt Felix in die Reihe der zehn beliebtesten Moderatoren seit Bestehen des Deutschen Fernsehens

Lieder

  • 1967 – Flamenco Rock
  • 1968 – Er kam mit einem roten Rosenstrauß
  • 1968 – Für alle Zeiten
  • 1968 – Regentropfen
  • 1968 – Kann es verboten sein
  • 1969 – Bonjour, Bonjour (deutsch, französisch, italienisch, spanisch, portugiesisch)
  • 1969 – Vals d'amour (deutsch, französisch, italienisch, spanisch, portugiesisch)
  • 1969 – Stille Wasser, die sind tief
  • 1969 – Revolution d'amour
  • 1970 – So ist das Leben
  • 1970 – Auf dem Vierwaldstätter See
  • 1970 – Es wysses Schiff
  • 1970 – I ha hüt z'Nacht mis Herz verschenkt
  • 1970 – Für uns beide (Green Green Trees)
  • 1970 – Zähl die Küsse – nicht die Tränen
  • 1970 – Glück und Leid
  • 1970 – Manana – warte bis morgen
  • 1970 – Das Leben ist ein Karussell
  • 1970 – Ganz nah
  • 1970 – Emporte-moi sur ton manège (französisch)
  • 1970 – Ne sois pas si bete... je t'aime (französisch)
  • 1971 – So wie du
  • 1971 – Tic Tac
  • 1971 – Überall ist Liebe (Amazing Grace)
  • 1971 – Das Glück der Welt
  • 1972 – Lass die Liebe besteh’n
  • 1972 – Aber dann
  • 1972 – Es geht um dich – es geht um mich (I’m on My Way)
  • 1972 – Wo ist das Land
  • 1973 – Ich tanz’ nach deiner Pfeife (The Pied Piper)
  • 1973 – Ich seh' in meinem Spiegel, dass ich weine
  • 1973 – Ich gestehe alles
  • 1973 – Der Traum vom Meer
  • 1973 – Mach die Welt zum Paradies
  • 1973 – Mehr als du denkst
  • 1974 – Capri-Fischer
  • 1974 – Wie die Zeit vergeht
  • 1974 – Addio, mein Napoli
  • 1974 – Gewinnen ist leicht
  • 1974 – Vaya con dios
  • 1974 – Zeig mir den Stern der Liebe
  • 1974 – Aloha oe
  • 1974 – Ole O'cangaceiro
  • 1974 – Das Spiel das wir spielen
  • 1975 – Das Glück im Leben ist ein Schatz
  • 1975 – Mandolinen am Meeresstrand
  • 1975 – Weiße Rosen aus Athen
  • 1975 – Dann kam die Liebe
  • 1976 – Rendezvous um vier
  • 1976 – Was heut' nicht ist
  • 1976 – Schade um den Mondenschein
  • 1976 – Eine rote Rose in meinem Tagebuch
  • 1977 – Le livre blanc (französisch)
  • 1977 – Quai Nr. 2 (französisch)
  • 1977 – Morgen bekommst du mehr von mir
  • 1977 – Du gehst an mir vorbei
  • 1977 – Lonely Blue Boy
  • 1977 – Zwischen dir und mir
  • 1978 – Blue Bayou
  • 1978 – Juke Box
  • 1978 – Ich bin kein Hampelmann (Substitute)
  • 1978 – Sommertraum
  • 1978 – Nenn' es doch Liebe
  • 1978 – Idaho
  • 1978 – Stoney
  • 1978 – Wie man sich bettet
  • 1979 – Vogel der Nacht
  • 1979 – Meine Reise hat ein neues Ziel
  • 1979 – Wie du (Bright Eyes)
  • 1979 – Ein Teil von mir
  • 1980 – Ich sehe Tränen, wenn du lachst
  • 1980 – Keinen Schritt vor die Tür
  • 1980 – Cinéma
  • 1980 – Cinéma (französisch)
  • 1980 – Juke Box (französisch)
  • 1980 – Mit dir leben (Love Me Tender)
  • 1980 – John B. (Sloop John B.)
  • 1980 – And I Love Him (englisch)
  • 1980 – Ich möchte mit den wilden Adlern ziehn (El Condor Pase)
  • 1980 – Eine Insel am Ende der Welt (Scarborough Fair)
  • 1980 – Plaisir d'amour (französisch)
  • 1980 – Mr. Tambourine Man
  • 1980 – An jenem Tag mein Freund (Those Were The Days)
  • 1980 – Die kleine Stadt (Green, Green Grass Of Home)
  • 1980 – Der Teufel und der junge Mann
  • 1980 – Ein kleines Lied (Amazing Grace)
  • 1981 – De duivel en de jongeman (niederländisch)
  • 1981 – Liebe ist nicht nur ein Wort
  • 1981 – Dafür gibt es keine Worte
  • 1981 – Mein Geschenk für dich (Happy Everything)
  • 1981 – Plaisir d'amour
  • 1981 – Der Mai ist gekommen
  • 1981 – Kein schöner Land in dieser Zeit
  • 1982 – Wenn du heimkommst
  • 1982 – Nimm den Mund nicht so voll
  • 1982 – Peter Pan
  • 1982 – Hey Miss Airport
  • 1982 – Ich hab ins Paradies geseh’n (I’ve Never Been to Me)
  • 1982 – Warnung
  • 1983 – Träume mal schön von Hawaii
  • 1983 – Nah am Regenbogen
  • 1983 – Bitte hilf mir heute nacht
  • 1983 – Er ist der Star in seiner Show
  • 1983 – Rosafarben (Sarà quel che sarà)
  • 1983 – Video-Liebe
  • 1983 – Unser Liebestraum
  • 1983 – Er
  • 1983 – Mit Tränen in den Augen ist man blind
  • 1983 – Santa Marguerita
  • 1983 – Tränen einer Nacht
  • 1984 – Engel brauchen Liebe
  • 1984 – Angeli (italienisch)
  • 1984 – Die Nacht der Nächte
  • 1984 – Der kalte Sommer
  • 1985 – Mode
  • 1985 – Walkman
  • 1985 – Wahrheit und Liebe
  • 1985 – Heisse Luft
  • 1986 – Am Anfang einer neuen Liebe
  • 1986 – Mitten im Leben
  • 1987 – Die Männer im allgemeinen
  • 1987 – Ich bin verliebt in den Tag mit dir
  • 1989 – Rose der Nacht
  • 1989 – Lachen oder weinen
  • 1990 – Yes Sir, I Can Boogie (englisch)
  • 2000 – Danke, dass es dich gibt
  • 2000 – Die letzte Nacht mit dir
  • 2000 – Santa Riva
  • 2016 – Wo ist das Land (Duett mit Michael von der Heide)
Quelle: Wikipedia