NOFX [ˌnəʊ.ɛfˈɛks] ist eine US-amerikanische Punkrock- und Melodic-Hardcore-Band.

Geschichte

NOFX wurde 1983 von Erik Sandin, Eric Melvin sowie Mike Burkett alias Fat Mike gegründet. Der Name NOFX ist eine Anlehnung an die Bostoner Hardcore-Band Negative FX. 1985 unterzeichnete die Band einen Plattenvertrag bei Mystic Records, ein Jahr später stieß Dave Casillas als zweiter Gitarrist zur Band. In dieser Besetzung nahm man 1988 das Album Liberal Animation auf, Casillas verließ jedoch kurz nach den Aufnahmen die Band und wurde durch Steve Kidwiller ersetzt. Anders als spätere Veröffentlichungen der Band ist Liberal Animation deutlich stärker vom Hardcore Punk geprägt. Für einen musikalischen Kurswechsel sorgte laut Fat Mike das Album Suffer von Bad Religion, welches die Intensität des Hardcore mit eingängigeren Melodien vermischte. NOFX unterschrieben im Folgenden nicht nur bei Epitaph Records, dem Label von Bad-Religion-Gitarrist Brett Gurewitz, sondern glichen auf den folgenden zwei Alben S&M Airlines (inklusive Gastbeitrag von Greg Graffin, Sänger von Bad Religion) und Ribbed ihren Stil einer melodischeren Richtung an. Beide Alben sicherten NOFX zudem wachsende Popularität innerhalb der amerikanischen Punkszene.

Nach der Veröffentlichung von Ribbed verließ Steve Kidwiller die Band und wurde durch Aaron Abeyta alias El Hefe ersetzt. Dessen breiteres musikalisches Spektrum von Ska und Reggae – neben Gitarre spielt El Hefe auch bei einigen NOFX-Stücken Trompete – schlug sich erstmals auf der EP The Longest Line und dem Album White Trash, Two Heebs and a Bean von 1992 wieder.

Der endgültige Durchbruch für NOFX, wie für viele andere amerikanische Punkbands, kam jedoch 1994 im Zuge des Punkrevivals um Bands wie Green Day und The Offspring. Das im selben Jahr veröffentlichte Album Punk in Drublic gilt als eines der Klassiker im Genre des Skatepunk. Anders als besagte andere Bands weigerten sich NOFX jedoch, aus dem neu entflammten Interesse für Punkrock Kapital zu schlagen. Interviews waren selten und Angebote von Majorlabels wurden konsequent ausgeschlagen. 1996 folgte stattdessen mit Heavy Petting Zoo ein langsameres, experimentelleres Album, dessen ursprüngliches Cover – ein Mann und ein Schaf in Anlehnung an den zweideutigen Albumtitel beim Oralverkehr – in Deutschland indiziert wurde.

Bereits ein Jahr später erschien mit So Long and Thanks for All the Shoes ein Album, das zum typischen Sound von NOFX zurückkehrte. NOFXs Hang zu unüblichen Veröffentlichungen manifestierte sich 1999 mit der EP The Decline, welche nur den Titeltrack umfasste, mit 18:19 Minuten jedoch eines der längsten Punkrockstücke aller Zeiten auf den Markt brachte. Das 2000 erschienene Album Pump Up the Valuum war das letzte NOFX-Album, das via Epitaph erschien. Die Band wechselte im Folgenden zu Fat Wreck Chords, dem Label von Bassist und Sänger Fat Mike, welches sich seit Anfang der 1990er Jahre neben Epitaph zum zentralen Label für amerikanischen Punkrock gemausert hat.

2003 erschien mit The War on Errorism ein für NOFX ungewohnt politisches Album, welches vor allem die Außenpolitik von George W. Bush sehr sarkastisch aufgreift. Zwei Jahre später plante die Band anstatt eines neuen Albums jeden Monat als Part ihres 7-Inch of the Month Club eine neue Single an Abonnenten zu versenden. Auch wenn der Zeitplan von einer 7-Inch Schallplatte pro Monat vor allem bei späteren Monaten nicht eingehalten werden konnte, wurde das Projekt komplett durchgeführt. 2006 erschien mit Wolves in Wolves Clothing wieder ein reguläres Studioalbum, welches ebenso wie sein Nachfolger Coaster von 2009 die sozialkritische Richtung von The War on Errorism fortsetzt. Im selben Jahr wurde mit Backstage Passport auf dem US-Sender Fuse eine Doku-Serie ausgestrahlt, welche NOFX auf Tour u. a. durch Südamerika und Israel begleitet.

In Anlehnung an den Anfangssound der Band und den DIY-Spirit der Hardcore-Szene wurde 2011 eine unbetitelte EP mit acht Covern meist eher unbekannter Hardcorebands der 1980er veröffentlicht. Die Tracklist wurde dabei offiziell nie angegeben und ein neunter Song stammt entgegen anderen Aussagen aus der Feder von NOFX selbst. Auf allen neun Liedern ist anders als üblich Eric Melvin am Gesang zu hören. Mit Self-Entitled erschien 2012 das zwölfte Studio-Album von NOFX, die Band war jedoch maßgeblich am 2015 veröffentlichten Soundtrack des von Fat Mike geschriebenen Musicals Home Street Home beteiligt, auf dem sich neben dem Gesang der Darsteller auch zahlreiche Gastmusiker vornehmlich aus dem Umfeld von Fat Wreck Chords finden lassen.

Erst 2016 veröffentlichte die Band das nächste Studio-Album First Ditch Effort. In Gegensatz zu früheren Alben verarbeitet Fat Mike in den Texten deutlich mehr persönliche Themen, sei es sein jahrelanger Drogenkonsum, die Verbitterung über seinen (verstorbenen) Vater oder Cross-Dressing.

Quelle: Wikipedia