Mina (* 25. März 1940 als Anna Maria Mazzini in Busto Arsizio, Lombardei) ist eine italienische Sängerin, die auch die schweizerische Staatsbürgerschaft besitzt. In den Medien wird sie auch als „Tigerin von Cremona“ (tigre di Cremona) bezeichnet. Von 1962 bis 1964 veröffentlichte sie Schallplatten in deutscher Sprache, der Titel Heißer Sand wurde ein Nummer-eins-Erfolg.

Leben

Italien

Im Jahre 1958 nahm sie im Club La Bussola in Marina di Pietrasanta an einem Schlagerwettbewerb teil und gewann mit dem Lied Un’anima tra le mani den ersten Preis. Als ihr Entdecker gilt Sergio Bernardini, Gestalter des Lokals, der als Talentsucher und Showmann auftrat. Ein Jahr später trat sie erstmals im Fernsehen auf: mit dem Lied Nessuno in der Sendung Il Musichiere. 1960 und 1961 nahm sie mit den Titeln È vero, Non sei felice, Io amo tu ami und Le mille bolle blu am Musikfestival von Sanremo teil.

Ihre Fernsehkarriere erlitt 1963 eine Unterbrechung, als sie wegen ihres Verhältnisses mit dem zwar von seiner Ehefrau getrennt lebenden, aber noch verheirateten Schauspieler Corrado Pani vom Sender RAI boykottiert wurde. Auf Druck der Zuschauer wurde diese Zensur zwei Jahre später wieder aufgehoben. In den 1960er und 1970er Jahren wuchs ihre Popularität und Mina wurde eine der bekanntesten Sängerinnen Italiens. Auch im Ausland wurde sie bekannt und sang auf Französisch, Spanisch, Türkisch, Deutsch und Japanisch. Auch wirkte sie zwischen 1959 und 1969 in insgesamt 13 Filmen mit. Ihre letzten Auftritte waren im Jahr 1974 im italienischen Fernsehen in der sechsteiligen Sendung Milleluci mit Raffaella Carrà und 1978, als sie im Nachspann einer Sendung das Lied Ancora, ancora, ancora sang. Nach zehn Jahren im Showgeschäft kehrte sie 1978 für einen Auftritt in den Club La Bussola zurück. Von diesem Konzert wurde ein Album herausgegeben: Mina Live ’78, das erste Livealbum einer italienischen Sängerin.

Seit Ende der Sechzigerjahre wohnt Mina sehr zurückgezogen in Lugano in der Schweiz. 1989 wurde sie schweizerische Staatsbürgerin. Am 10. Januar 2006 heiratete sie in Lugano den Kardiologen Eugenio Quaini, mit dem sie zuvor schon 25 Jahre zusammengelebt hatte. In ihrem Heimatland Italien ist sie noch immer ein Star. Fast jedes Jahr erscheint von ihr ein neues Album; zwei davon produzierte sie mit Adriano Celentano. Viele Auftritte in Fernsehshows trugen zu ihrem Mythos bei, obwohl sie seit 1978 nicht mehr öffentlich aufgetreten ist. Silvio Berlusconi wollte sie einmal für einen Auftritt in einem seiner Sender engagieren, doch sie lehnte ab. Heute (2010) schreibt Mina Kolumnen für Zeitungen und Zeitschriften, so zum Beispiel für La Stampa und Vanity Fair.

Minas Sohn Massimiliano Pani (* 18. April 1963 in Mailand) aus ihrer Beziehung mit dem italienischen Schauspieler Corrado Pani ist Musiker, Produzent und Autor. Ihre Tochter Benedetta Mazzini (* 11. November 1971 in Mailand) aus ihre Ehe mit dem Journalisten Virgilio Crocco ist Schauspielerin.

Deutschland

In Deutschland erschien im März 1962 Minas erste deutschsprachige Single. Diese wurde unter der Katalognummer 24793 von der Schallplattenfirma Polydor herausgebracht. Der A-Seiten-Titel Heißer Sand, geschrieben von den Erfolgsautoren Werner Scharfenberger und Kurt Feltz, entwickelte sich schnell zu einem Hitparadenerfolg. In der Hit-Parade der deutschen Musikzeitschrift Musikmarkt belegte er zwei Monate lang Platz eins. Die Single verkaufte sich in Deutschland 700.000 Mal,. Mina nahm das Lied auch in Italienisch (Si lo so), Französisch (Notre étoile) und Spanisch (Un desierto) auf, sodass von dem Titel schließlich weltweit über eine Million Exemplare verkauft wurden. Bis 1964 produzierte Polydor mit Mina insgesamt zwölf Singles mit deutschsprachigen Schlagern. Neben Heißer Sand erreichten sechs weitere Songs eine Notierung bei Musikmarkt, es erreichte aber keiner mehr die Top 10.

Erfolge in italienischer Sprache (Auswahl)

  • Il cielo in una stanza (1960), von Gino Paoli
Arrangeur/Orchesterleiter: Tony De Vita
  • Tintarella di Luna (1960), von Franco Migliacci und Bruno De Filippi
Arrangeur/Orchesterleiter: Tony De Vita
  • E se domani (1964), von Giorgio Calabrese und Carlo Alberto Rossi
Arrangeur/Orchesterleiter: Augusto Martelli
  • La voce del silenzio (1968), von Paolo Limiti und Elio Isola
Arrangeur/Orchesterleiter: Augusto Martelli
  • Parole parole (1972), mit Alberto Lupo, von Leo Chiosso und Gianni Ferrio
Arrangeur/Orchesterleiter: Gianni Ferrio
  • Se telefonando (1966), von Maurizio Costanzo und Ennio Morricone
Arrangeur/Orchesterleiter: Ennio Morricone
  • Insieme (1970), von Mogol und Lucio Battisti
Arrangeur/Orchesterleiter: Detto Mariano
  • Io e te da soli (1970), von Mogol und Lucio Battisti
Arrangeur/Orchesterleiter: Gian Piero Reverberi
  • Amor mio (1971), von Mogol und Lucio Battisti
Arrangeur/Orchesterleiter: Gian Piero Reverberi
  • Grande grande grande (1972), von Alberto Testa und Tony Renis
Arrangeur/Orchesterleiter: Pino Presti
  • E poi (1973), von A. Lo Vecchio und Shel Shapiro
Arrangeur/Orchesterleiter: Pino Presti
  • Non gioco più (1974), von Roberto Lerici und Gianni Ferrio
Arrangeur/Orchesterleiter: Gianni Ferrio
  • L’importante è finire (1975), von Cristiano Malgioglio und Alberto Anelli
Arrangeur/Orchesterleiter: Pino Presti
Quelle: Wikipedia