Mark William Lanegan (* 25. November 1964 in Ellensburg, Washington) ist ein Sänger und Songwriter. Von 1983 bis 2000 war er Frontmann der Screaming Trees.

Leben

Noch während seiner Zeit bei den Screaming Trees nahm Mark Lanegan 1990 sein erstes Soloalbum The Winding Sheet auf, wobei er mit Kurt Cobain und Krist Novoselić von Nirvana hochkarätige Unterstützung hatte.

Mark Lanegan war auch Gastsänger bei dem aus einer Jam-Session im Seattler Crocodile-Café am 16. Oktober 1994 gegründeten Projekt Mad Season, das ein Projekt der Musiker Mike McCready (Gitarre, Pearl Jam), Layne Staley (Gesang, Alice in Chains), Barrett Martin (Schlagzeug, Screaming Trees) und John „Baker“ Saunders (Bass, The Walkabouts) war. Sie nahmen nur ein Album, genannt Above, auf. Mark Lanegan war zu dieser Zeit einer der besten Freunde von Layne Staley.

1994 folgte ein weiteres Soloalbum: Whiskey for the Holy Ghost. Auch bei diesem Werk hatte Lanegan Unterstützung. Beteiligt an diesem Album waren Mitglieder von Dinosaur Jr., Mudhoney, Tad und Mark Pickerel. 1998 folgte das Album „Scraps at Midnight“ gefolgt von dem Balladen-Coveralbum I'll Take Care of You (1999), auf dem Van Conner von den Screaming Trees und Pickerel gastierten. Nachdem sich die Screaming Trees im Jahr 2000 auflösten, schloss sich Lanegan 2001 den Queens of the Stone Age an.

Auch während der Zeit bei QotSA arbeitete er mit dem Album Field Songs (2001) und der EP Here Comes that Weird Chill (2003) weiter an seiner Solo-Karriere, wobei er seine nachfolgenden Werke, einschließlich die EP, unter dem Künstlernamen „Mark Lanegan Band“ veröffentlichte, um den diversen an seinen Alben mitwirkenden Gastmusikern Tribut zu zollen.

Am 2. August 2004 erschien ein neuer Longplayer von Lanegan namens Bubblegum, von vielen als sein bislang bestes Werk gefeiert. Im März des darauf folgenden Jahres kam das vierte Album der Queens of the Stone Age heraus, auf dem Lanegan als Gastsänger zu hören ist. Bis zu diesem Zeitpunkt war Lanegan Teil der Live-Besetzung der Queens, ehe er sich ab April 2005 zurückzog, um sich seiner Solokarriere und weiteren Projekten widmen zu können.

Lanegan, dessen Bekanntheitsgrad seit Bubblegum deutlich gestiegen ist, nahm Anfang 2006 in Zusammenarbeit mit Sängerin Isobel Campbell, ehemaliges Mitglied von Belle & Sebastian, das Album „Ballad of the Broken Seas“ auf. Im Abstand von jeweils zwei Jahren veröffentlichte das Duo noch zwei weitere Alben.

Die Musikzeitschrift „Intro“ beschreibt Mark Lanegan wie folgt: „Seine Songs sind von depressiver Schönheit, sein Gesang ist ein Flüstern. Wenn er erzählt, klingt es, als betete er.“

2003 begann er mit Greg Dulli (Afghan Whigs, The Twilight Singers) ein neues Projekt namens The Gutter Twins, deren Album Saturnalia im März 2008 erschien. Mark Lanegan war bereits als Gastmusiker auf den Twilight Singers Alben Blackberry Belle und She Loves You, sowie der EP A Stitch in Time, beteiligt.

Anfang 2012 hat Lanegan wieder ein Soloalbum vorgelegt, Blues Funeral, produziert von Alain Johannes, der auch etliche Instrumente darauf eingespielt hat. „Blues Begräbnis“ hat er es genannt, weil er „ein wenig düster veranlagt“ sei. Statt wie sonst die Gitarre, hat er einen alten Drumcomputer und Keyboards zum Komponieren benutzt. Das Live-Lineup der Blues-Funeral-Tour besteht aus den vier belgischen Musikern Aldo Struyf, Steven Janssens, Frederic Lyenn Jacques und Jean-Philippe de Gheest.

Im Jahr 2013 veröffentlichte Lanegan gleich zwei neue Alben. Im Frühjahr erschien das Werk Black Pudding, das er zusammen mit Duke Garwood herausbrachte, und im Herbst das Album Imitations, das – wie schon das 1999 erschienene I'll Take Care of You – nur aus Cover-Songs besteht und mit dem er im Herbst 2013 ausgiebig auf Tour ging.

Auch in den folgenden Jahren veröffentlichte Lanegan gleich mehrere Alben. Anfang 2014 wurde eine Anthologie veröffentlicht, die aus 20 bereits veröffentlichten Songs und 12 bisher unveröffentlichten besteht. Mitte des Jahres folgte die EP No Bells on Sunday, die einen Vorgeschmack auf das im Herbst erschienene Album Phantom Radio gab. 2015 wurde zudem ein Remix-Album herausgebracht, das die Mixe der EP und des Albums enthielt, unter anderem von Moby und UNKLE. Mitte 2015 wurde zudem Houston veröffentlicht: ein völlig unbekanntes, jedoch bereits 2002 aufgenommenes Album.

Im August 2018 erschien mit With Animals eine zweite Zusammenarbeit mit Duke Garwood. Der Radiosender ByteFM nannte das Album einen „apokalyptischen Bastard aus Downtempo und Blues“.

Screaming Trees

  • 1986: Clairvoyance, Velvetone
  • 1987: Even If and Especially When, SST
  • 1988: Other Worlds (EP), SST
  • 1988: Invisible Lantern, SST
  • 1988: Beat Happening/Screaming Trees (Split-EP mit Beat Happening), Homestead
  • 1989: Buzz Factory, SST
  • 1990: Change Has Come (EP), Sub Pop
  • 1990: Something About Today (EP), Epic
  • 1991: Anthology: SST Years 1985–1989, SST
  • 1991: Uncle Anesthesia, Epic
  • 1992: Sweet Oblivion, Epic
  • 1992: Winter Songs Tour Tracks (EP), Epic
  • 1993: Canadian Tour Nineteen Ninety-Three (EP), Epic/Sony
  • 1996: Dust, Epic
  • 2001: Nearly Lost You (Best Of), Sony
  • 2005: Ocean of Confusion, Sony BMG
  • 2011: Last Words: The Final Recordings, Sunyata Records

Solowerke

  • 1990: The Winding Sheet, Sub Pop
  • 1994: Whiskey for the Holy Ghost, Sub Pop
  • 1998: Scraps at Midnight, Sub Pop
  • 1999: I’ll Take Care of You, Sub Pop
  • 2001: Field Songs, Sub Pop
  • 2003: Here Comes That Weird Chill (EP), Beggars Banquet
  • 2004: Bubblegum, Beggars Banquet
  • 2012: Blues Funeral, 4AD
  • 2013: Imitations, Heavenly
  • 2014: Has God Seen My Shadow? An Anthology 1989–2011, Light in the Attic
  • 2014: No Bells on Sunday (EP), Vagrant
  • 2014: Phantom Radio, Vagrant
  • 2015: A Thousand Miles of Midnight (Remix-Album), Vagrant
  • 2015: Houston (Publishing Demos 2002), Ipecac
  • 2017: Gargoyle, Heavenly
  • 2019: Somebody’s Knocking, Heavenly

Kollaborationen (Auszug)

  • 1987: Steve Fisk: 448 Deathless Days, SST
  • 1993: The Walkabouts: Satisfied Mind, Glitterhouse Records
  • 1994: Mad Season: Above, Sony BMG
  • 1995: Steve Fisk: Over and Thru the Night, K Records
  • 1995: Mike Watt: Ball-Hog or Tugboat?, Columbia
  • 2000: Queens of the Stone Age: Rated R, Interscope
  • 2001: Desert Sessions: Volumes 7 & 8, Southern Lord
  • 2001: Masters of Reality: Deep In The Hole, Brownhouse
  • 2002: Queens of the Stone Age: Songs for the Deaf, Interscope
  • 2003: The Twilight Singers: Blackberry Belle, One Little Indian
  • 2003: Martina Topley-Bird: Quixotic, Independiente
  • 2003: Mondo Generator: A Drug Problem that never existed, Ipecac
  • 2004: The Twilight Singers: She Loves You, One Little Indian
  • 2004: Melissa Auf der Maur: Auf Der Maur, Capitol
  • 2005: Queens of the Stone Age: Lullabies to Paralyze, Interscope
  • 2006: Isobel Campbell & Mark Lanegan: Ballad of the Broken Seas, V2
  • 2006: The Twilight Singers: A Stitch in Time, One Little Indian
  • 2007: Creature with the Atom Brain: I Am The Golden Gate Bridge, Munich Records
  • 2007: Soulsavers: It's Not How Far You Fall, It's the Way You Land, V2
  • 2007: Queens of the Stone Age: Era Vulgaris, Interscope
  • 2008: The Gutter Twins: Saturnalia, Sub Pop
  • 2008: The Gutter Twins: Adorata (EP, nur via iTunes)
  • 2008: Isobel Campbell & Mark Lanegan: Sunday at Devil Dirt, V2
  • 2008: Isobel Campbell & Mark Lanegan: Keep Me in Mind Sweetheart (EP), V2
  • 2009: Soulsavers: Broken, V2
  • 2009: Creature with the Atom Brain: Transylvania, Munich Records
  • 2010: Isobel Campbell & Mark Lanegan: Hawk, V2
  • 2010: UNKLE: Where Did the Night Fall, Surrender Al
  • 2012: Creature with the Atom Brain: The Birds Fly Low, Sacred Love Records
  • 2013: Duke Garwood & Mark Lanegan: Black Pudding, Universal
  • 2013: Queens of the Stone Age: …Like Clockwork, Matador Records
  • 2013: Moby: Innocents, Little Idiot
  • 2018: Duke Garwood & Mark Lanegan: With Animals, Heavenly Recordings
  • 2018: mit Marianne Faithfull: They Come at Night
  • 2019: mit Mark Morton: Axis
Quelle: Wikipedia