Ketevan „Katie“ Melua (georgisch ქეთევან მელუა [ˌmεlua]; * 16. September 1984 in Kutaissi, Georgische SSR) ist eine georgisch-britische Sängerin, Songwriterin und Musikerin.

Jugend und Privatleben

Katie Melua ist georgischer, russischer und kanadischer Abstammung und wuchs als Tochter des Herzchirurgen Amiran und der Krankenschwester Tamara Melua in Tiflis auf, verbrachte aber einen Teil ihrer Kindheit auch in Batumi und Moskau. Weil ihr Vater der Familie einen besseren Lebensstandard ermöglichen wollte, bewarb er sich weltweit bei Kliniken. Als er eine Jobzusage am Royal Victoria Hospital in der nordirischen Hauptstadt Belfast erhielt, zog Melua mit ihrer Familie 1993 – im Schatten des georgischen Bürgerkrieges sowie des Nordirlandkonflikts – dorthin, wo sie in der Nähe der berüchtigten Falls Road lebten. Dort besuchte die getaufte georgisch-orthodoxe Christin die katholische St.-Catherine’s-Grundschule und später das Dominican College in Fortwilliam, während ihr jüngerer Bruder protestantische Schulen besuchte. 1997 zog die Familie ins südenglische Redhill. Sie absolvierte eine Ausbildung an der BRIT School im Süd-Londoner Stadtteil Croydon, die sie 2003 mit Auszeichnung abschloss.

Im August 2005 nahm Melua gemeinsam mit ihrer Familie im südostenglischen Weybridge die britische Staatsbürgerschaft an, besitzt aber weiterhin auch die georgische. Am 1. September 2012 heiratete sie im Nash Conservatory innerhalb der Royal Botanic Gardens in Londons südwestlichem Stadtteil Kew den ehemaligen britischen Motorradrennfahrer und jetzigen Gesangskollegen James Toseland. Sie spricht Georgisch, Russisch und Englisch. 2017 trat sie beim MTV-Unplugged-Konzert von Peter Maffay auf und sang dabei auch auf Deutsch.

Karriere

Beginn der Karriere

Im Jahr 2000 wurde Melua mit dem Lied Without You Siegerin der nicht ganz ernst zu nehmenden britischen Fernsehtalentshow Stars up Their Nose, der verschiedene Fernsehauftritte beim Sender ITV folgten. Der Produzent und Komponist Mike Batt entdeckte Melua bei einem Vorsingen und nahm sie bei seinem Plattenlabel Dramatico unter Vertrag. Für die ersten drei Alben zeichnete Batt als Produzent, Arrangeur und Songschreiber verantwortlich. Einen Teil ihrer Stücke komponierte sie selbst. Typisch für die Arrangements von Batt sind Gitarren- oder Streicherbegleitungen, die Meluas Stimme stets im Vordergrund lassen. Sie begleitet sich auf der Gitarre und seltener auch am Klavier. Melua möchte mit ihrer mit Jazz-, Blues- und Folkelementen angereicherten Musik an ihr Vorbild Eva Cassidy anschließen.

2003 erschien Meluas Debütalbum Call Off the Search, für das sie die beiden Stücke Belfast (Penguins and Cats) und Faraway Voice selbst geschrieben hatte. Es belegte im Januar 2004 Platz 1 der britischen Singlecharts und wurde in Deutschland erst im April 2004 veröffentlicht. In mehreren Ländern wurde es mit Doppelplatin ausgezeichnet. In Großbritannien erreichte es mit 1,8 Millionen verkauften CDs sechsfach Platin.

Internationaler Durchbruch

Im Februar 2004 sang Melua bei den Brit Awards ein Duett mit Jamie Cullum. Ende Februar startete sie in Großbritannien ihre erste Welttournee, die sie im weiteren Verlauf unter anderem in die USA und nach Kanada sowie im September nach Deutschland führte. Es folgten weitere Konzerte in Skandinavien, den Niederlanden und Frankreich. Am 22. Oktober 2004 trat sie zum ersten Mal in der Royal Albert Hall in London auf, den Abschluss der Tournee 2004 bildeten drei Konzerte in New York City. Bei ihren Konzerten bemühte sie sich um eine intime Atmosphäre ohne Showeinlagen. Im November 2004 beteiligte sie sich an dem Projekt Band Aid 20.

Im März 2005 nahm Melua am 46664-Konzert im südafrikanischen George teil, bei dem auch Nelson Mandela – der Initiator dieser Konzertreihe zugunsten seiner AIDS-Stiftung – zugegen war. Dort sang sie – begleitet von Brian May und Roger Taylor von der Gruppe Queen – den Titel Too Much Love Will Kill You. Im April 2005 wurde sie bei der Echo-Verleihung in der Kategorie Erfolgreichster Newcomer International ausgezeichnet. 2005 gab sie weltweit zahlreiche weitere Konzerte, darunter erneut in den USA sowie in Australien, Neuseeland und Japan.

Stilistische Einordnung

Meluas Entdecker Batt verglich sie um 2003, im Erscheinungsjahr des ersten Albums Call Off the Search, mit Eartha Kitt und Édith Piaf:

“[…] there are little reminders in her voice, of all sorts of other singers like Eartha Kitt and Edith Piaf […]”

„Ihre Stimme ruft beim näheren Hinhören Erinnerungen an so unterschiedliche Sängerinnen wie Eartha Kitt oder Edith Piaf wach“

Die Kritik sah das zum Teil anders und stufte Melua eher als Popsängerin ein:

„Und immer, wenn sie sich wie in My aphrodisiac is you oder Learnin’ the blues zu viel von Jazz, Blues, Swing oder Wiesiealleheißen verwirren läßt, wirkt sie auch nicht so glücklich. Hingegen sind es gerade die schlichten Tracks, die so ergreifend sind.“

Armin Linder: plattentests.de über Call Off the Search

„Ein klein wenig mehr Blues schimmert durch die schlurfigen Popsongs, die nach Kaminfeuer oder wenigstens Kerzenschein schreien“

Lukas Heinser: plattentests.de über Piece by Piece

Die Resonanz auf Meluas Auftritte lässt eine zum Teil recht unterschiedliche Einschätzung ihrer Musik erkennen. So wurde diese eine gelungene Mischung aus Folk und Blues mit Jazzakzenten genannt:

« Elle a donné jeudi soir un superbe concert à Montreux. […] Du folk, des accents jazzy, et du blues, étonnamment souligné dans ce spectacle donné dans le Miles Davis Hall »

„[…] Einflüsse der Folkmusik, jazzige Akzente und Blueselemente, auf diesem sich auf erstaunliche Weise abhebenden Konzert […].“

Swissinfo

Melua selbst wird aus einem Interview vom Mai 2008 wie folgt zitiert:

Sprechen wir also über etwas ganz anderes: Ist Ihre Musik Pop?

Auch.

Oder eher Jazz, Blues oder Folk? Es passt nichts so richtig.

Ja, und ein bisschen Rock ist auch noch dabei. Ich habe keine Nische. […] Und ich habe eben kein bestimmtes Etikett.“

Das Magazin

Auszeichnungen

  • 2005
    • Echo: Erfolgreichster Newcomer International
    • DVD Champion in der Kategorie Music Artist Award
  • 2006
    • Echo: Nominierung Beste Internationale Künstlerin
    • Edison Award (Holland): Beste Internationale Sängerin mit dem Album Piece by Piece
  • 2007
    • Goldene Kamera: Beste Internationale Musikerin
    • Echo: Beste Künstlerin International Rock/Pop
  • 2008
    • Echo: Nominierung Beste Künstlerin International Rock/Pop
  • 2014
    • Ein Asteroid wurde am 16. Januar 2014 nach ihr benannt: (25131) Katiemelua.
Quelle: Wikipedia