John Kay (* 12. April 1944 in Tilsit in Ostpreußen als Joachim Fritz Krauledat) ist ein deutsch-kanadischer Rockmusiker in Nordamerika. Weltweit bekannt wurde er durch die Bluesrockband Steppenwolf.

Leben

Im Rahmen der Flucht aus Ostpreußen floh seine Mutter Elsbeth Krauledat, geb. Zimmermann mit dem Kleinkind vor der anrückenden Roten Armee nach Arnstadt in Thüringen. Der Vater Fritz Krauledat war im Zweiten Weltkrieg zwei Monate vor der Geburt seines Sohnes gefallen. 1948 flüchteten Mutter und Sohn erneut aus der Sowjetischen Besatzungszone nach Hannover, wo seine Mutter ein zweites Mal heiratete. Im Radiosender BFBS der britischen Streitkräfte lauschte der farbenblinde und lichtempfindliche Joachim angelsächsischer Musik. Seine Sehstärke soll zudem lediglich bei 21 % liegen, was zum Status legally blind (blind nach gesetzlicher Regelung) führt. 1958 wanderte die Familie nach Toronto in Kanada aus und zog später nach Buffalo in den USA.

Musiker

Noch in Deutschland hatte Kay seine Hörgewohnheiten am Soldatensender AFN ausgerichtet. Er entwickelte dabei eine Vorliebe für Rock ’n’ Roll und Country Blues. In Kanada schloss sich John Kay 1965 der Bluesband Sparrow an, aus der 1967 in Kalifornien Steppenwolf hervorging. Die Band wurde 1969 durch den inzwischen zum Rockklassiker gewordenen Song Born to Be Wild,(1967) Titelsong des Kultfilms Easy Rider, weltberühmt. Kay schrieb weitere Hits, wie den Protestsong Monster, mit dem er das Amerika der Nixon-Ära kritisierte. Eine Rezension hält fest, dass Kay mit „arrogant schnarrender Bluesstimme, finsterer Miene hinter dunkler Sonnenbrille und einer Bühnenmontur aus schwarzem Leder die rechte Galionsfigur für seine Band Steppenwolf“ abgegeben habe, „die ihren treibenden Rock mit Kays Bürgerschreck-Appeal dekorierte“.

Nach diversen Umbesetzungen löste sich in 1980 die Gruppe Steppenwolf auf, doch gaben sie jedes Jahr noch unter dem Namen John Kay & Steppenwolf ein paar Konzerte.

Kay nahm bereits in seiner Zeit bei und mit Steppenwolf Soloalben auf. Das Erste erschien 1972 unter dem Namen Forgotten Songs and Unsung Heroes. Das sechste und vorerst letzte erschien 2001 (Heretics and Privateers).

John Kay zog 1989 mit seiner Ehefrau Jutta, die er 1965 kennengelernt hatte, nach Tennessee. Später zogen sie nach Vancouver in Kanada. Er wohnt seit Ende 2013 wieder mit seiner Familie in Santa Barbara (Kalifornien), wo er schon in den 1960er und 1970er Jahren gelebt hatte.

Da Kay seine Band nach dem Roman Der Steppenwolf von Hermann Hesse benannt hatte, lud dessen Geburtsstadt Calw ihn 2002 zum Internationalen Hermann-Hesse-Festival ein. Ebenso andere von Hesse inspirierte Gruppen wie beispielsweise Anyone’s Daughter.

1996 wurde Kay in die Canadian Music Hall of Fame und 2004 auf Canada’s Walk of Fame aufgenommen.

Quelle: Wikipedia