Jane Mallory Birkin (* 14. Dezember 1946 in London) ist eine britische Schauspielerin und Sängerin. Sie lebt seit Ende der 1960er Jahre in der Bretagne in der Nähe von Saint-Pabu.

Familie

Birkin ist die Tochter von Lieutenant-Commander David Birkin und der Schauspielerin Judy Campbell, ihr Bruder ist der britische Regisseur und Drehbuchschreiber Andrew Birkin.

Birkin war die Ehefrau des Komponisten John Barry, von 1969 bis 1980 Lebensgefährtin des Sängers, Komponisten, Autors und Regisseurs Serge Gainsbourg und später mit dem Regisseur Jacques Doillon liiert. Ihre Töchter Kate Barry (1967–2013), Charlotte Gainsbourg (* 1971) und Lou Doillon (* 1982) entstammen diesen Beziehungen.

Leben und Werk

Ihren internationalen Durchbruch hatte Birkin in der Rolle eines Fotomodells in Michelangelo Antonionis Kultfilm Blow Up, der 1967 bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme erhielt.

Während der Dreharbeiten zu Slogan lernte sie Serge Gainsbourg kennen. Mit ihm zusammen interpretierte sie 1969 den von Gainsbourg verfassten Titel Je t’aime … moi non plus neu, den dieser ursprünglich mit Brigitte Bardot eingesungen, aber auf deren Bitte (und die ihres damaligen Ehemanns Gunter Sachs) nicht veröffentlicht hatte. Das Lied stand bei einigen Radiosendern zeitweise auf dem Index, weil Text und mutmaßliche Beischlafgeräusche der Aufnahme von einem Teil der Programmmacher und Hörer als anstößig empfunden wurden. Die Aufnahme verkaufte sich vermutlich gerade deshalb innerhalb weniger Monate über eine Million Mal und machte das Paar international bekannt.

Gainsbourg und Birkin produzierten anschließend zwölf Jahre lang solo und gemeinsam Musik. So wirkte sie an seinem Album L’histoire de Melody Nelson (1971) und dessen surrealistischer Verfilmung mit. Birkin spielte zudem in zahlreichen Kinofilmen mit.

1981 verließ sie ihren langjährigen Partner. Ihr neuer Partner, der Regisseur Jacques Doillon, verhalf ihr während der 1980er Jahre zu einigen wichtigen Rollen, mit denen sie ihre Glaubwürdigkeit als seriöse Schauspielerin festigen konnte.

Serge Gainsbourg widmete Jane Birkin 1990 sein letztes Album Amours des feintes. Nach Gainsbourgs Tod im Jahr 1991 beschloss sie, ihre musikalische Karriere zu beenden. Seit 1998 veröffentlicht sie jedoch wieder eigene Musikaufnahmen, teilweise mit bekannten Künstlern wie dem Geiger Djamel Benyelles, Manu Chao, Brian Molko, Bryan Ferry und Beth Gibbons.

Birkin war Ehrengast der Viennale 2005. Ihr zu Ehren wurden während des Festivals einige ihrer Filme aufgeführt, so z. B. Je t’aime, La Pirate und Daddy Nostalgie.

Im März 2006 erschien ihr Album Fictions, auf dem sie erneut mit zeitgenössischen Musikern wie Beth Gibbons, Johnny Marr oder Rufus Wainwright zusammenarbeitete. Außerdem finden sich auf dem Album Coverversionen von Tom Waits (Alice), Neil Young (Harvest Moon) und Kate Bush (Mother Stands For Comfort).

2017 ging sie mit ihrem neuen Album Birkin/Gainsbourg le symphonique auf Tournee. In Deutschland war sie auf den Ruhrfestspielen zu Gast. Sie wurde von einem Symphonieorchester aus rund 80 Musikern unter der Leitung des japanischen Komponisten und Pianisten Nobuyuki Nakajima begleitet.

Bücher

  • Munkey Diaries. Die privaten Tagebücher. Übersetzt von Barbara Heber-Schärer. Penguin Verlag, München 2019, ISBN 978-3-328-60116-6.

Auszeichnungen

  • Pardo alla carriera (Ehrenleopard für das Lebenswerk), 69. Internationales Filmfestival von Locarno, 2016

Trivia

„Birkin Bag“

Das Pariser Modehaus Hermès benannte 1984 eine extra für Birkin entworfene Handtasche nach ihr. Zwei Jahre zuvor hatten sich Birkin und der damalige Vorstandsvorsitzende von Hermès, Jean Louis Dumas, auf einem Flug von New York nach Paris getroffen. Birkin, die an diesem Tag eine offene Basttasche trug, beschwerte sich bei Dumas, die klassische Kelly-Bag von Hermès sei zwar wunderschön, aber viel zu klein. Noch während des Fluges begannen Dumas und Birkin, Handtaschenentwürfe auf eine Serviette zu kritzeln. Dumas gefielen ihre Ideen und nach der Ankunft in Paris gab er seinen Designern die Order, das Modell zu entwickeln. Die erste Kollektion der Birkin Bag erschien 1984.

Dokufilm

  • Clelia Cohen: Jane Birkin - Muse, Sexsymbol, Ikone, arte, Oktober 2019
Quelle: Wikipedia