Ideal war eine West-Berliner Band, die zunächst Vorreiter und dann Teil der Neuen Deutschen Welle war. Sie zählte zu den erfolgreichsten Vertretern dieser Musikrichtung. Besonders bekannt wurden ihre Stücke Blaue Augen, Berlin, Irre, Eiszeit und Monotonie.

Bandgeschichte

Im Frühjahr 1980 schlossen sich Annette Humpe, Ernst Ulrich Deuker, Frank Jürgen Krüger (Eff Jott) und Hans-Joachim Behrendt (Hansi) zur Band Ideal zusammen.

Annette Humpe spielte zusammen mit ihrer Schwester Inga Humpe bei den Neonbabies, bevor sie mit Frank Jürgen Krüger von den X-Pectors zu Ideal wechselte. Im Mai 1980 veröffentlichte Ideal die erste, für das bandeigene Independent-Label Eitel-Imperial produzierte Single Wir stehn auf Berlin / Männer gibt’s wie Sand am Meer, die als Kleinauflage schnell vergriffen war.

Die britische Rockband Barclay James Harvest, vor allem in Deutschland erfolgreich, gab am 30. August 1980 vor dem Berliner Reichstagsgebäude ein Freiluftkonzert als Dankeschön für die treuen zahlreichen deutschen Fans. Die 150.000 Besucher sahen auch Ideal, die im Vorprogramm spielten, was für die Band ein wichtiger Schritt hin zu größerer medialer Präsenz war. Ebenso lieferte die Band 1980 den Soundtrack zu dem Film Rote Liebe von Rosa von Praunheim.

Nachdem der Entdecker der Band, der Musikverleger Klaus D. Mueller (kdm), nur Absagen von den damals bekannten Labels bekommen hatte, erschien die erste LP mit dem Titel Ideal im November 1980 auf dem Label „IC“ des deutschen Elektromusikers Klaus Schulze, einem langjährigen Freund und Wegbegleiter von Mueller. Die Platte stieg bis Juni 1981 auf Platz 3 der deutschen LP-Charts. Eine Besonderheit dieser Langspielplatte war, dass sie auf 45 Umdrehungen pro Minute (also der eigentlich für Singles vorgesehenen Geschwindigkeit) abgespielt werden musste; man erwartete dadurch Klangvorteile, behielt diese Technik für weitere Veröffentlichungen aber nicht bei. Das Plattencover stellt vor dem Hintergrund der stilisierten Erde einen kopflosen Menschen im Oberhemd dar, der seine Krawatte bindet. Anstelle des Kopfes findet sich der in rot skizzierte Bandname.

Es folgten die ersten Auslandskonzerte in Österreich und der Schweiz. Im August 1981 traten Ideal vor 22.000 Fans in der Berliner Waldbühne auf. Dieser Auftritt im Rahmen der SFB-Rocknacht wurde bundesweit ausgestrahlt. Am 17. Juli 1981 gab die Band in Köln (Sartory Säle) ein Konzert, das vom WDR im Rahmen der Reihe Rockpalast aufgezeichnet und 2012 als DVD veröffentlicht wurde. Neben den Hits aus dem Debüt-Album wurden hier bereits Titel des Nachfolgealbums Der Ernst des Lebens präsentiert.

Danach begann die Studioarbeit am zweiten Album. Gemeinsam mit dem Produzenten Conny Plank entstand Der Ernst des Lebens, das im Oktober veröffentlicht wurde. Das Plattencover stellt erneut den kopflosen Menschen dar, der nun im Anzug und eine Aktentasche in der linken Hand haltend eine Hürde überspringt; die Zeichnung ist eine Parodie auf einen SW-Schnappschuss aus dem Jahr 1972, der den CDU-Politiker und damaligen Parteischatzmeister Walther Leisler Kiep im Geschäftsmann-Outfit mit Aktentasche in der linken Hand zeigt, wie dieser sportlich über einen (vermutlich) rot-weißen Schlagbaum springt – eine satirische Anspielung auf die bürgerliche Existenz, der "Ernst des Lebens". Auch hier befindet sich anstelle des Kopfes der Bandname in roter Schrift. Auf dem in schwarzweiß gehaltenen Inlay sind die Texte der Songs abgedruckt.

Gleichzeitig erhielten Ideal die Goldene Schallplatte für ihr Debüt-Album. Damit wurde zum ersten Mal in Deutschland ein Produkt einer unabhängigen Plattenfirma vergoldet.

Die Fans sahen Ideal bei 27 ausverkauften Konzerten während der Reise 1981/82, die im November und Dezember über die deutschsprachigen Bühnen ging. Beim Abschlusskonzert zugunsten der Berliner Hausbesetzer erhielten Ideal die Goldene Schallplatte für Der Ernst des Lebens.

Im Herbst 1982 entstand in Wien das dritte Album Bi Nuu unter der Regie von Micki Meuser und Gareth Jones. Im Dezember 1982 stieg es in die Charts ein, erreichte allerdings nur den 20. Rang. Die Umsätze blieben hinter den Erwartungen der Plattenfirma zurück. Eine geplante weitere Deutschlandtournee wurde abgesagt.

Am 31. März 1983 erreichte ein Telex der Gruppe die Medien: „Die Gruppe Ideal löst sich auf. Ideal war von Beginn an als ein Projekt geplant, eine Arbeitsgemeinschaft, die so lange bestehen sollte, wie die Unterschiede der einzelnen Mitglieder die Arbeit spannend und kreativ machte. Unsere Musik war immer ein Resultat der Auseinandersetzung von vier verschiedenen Persönlichkeiten, nicht um Kompromisse, sondern um Songs zu (er-)finden, auf die jeder stehen konnte. In drei tollen Jahren haben wir aus dieser Konstellation das Beste rausgeholt.“

Im Juni 1983 erschien mit Zugabe ein Livealbum der Berliner Band, ein „Andenken, Abschiedsgruß und Dankeschön an die Fans“ (Ideal).

Konzertalben

  • Zugabe (LP 1983)

Film

Ideal spielt im Film B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin 1979–1989 (2015) eine Rolle, einer Dokumentation mit Mark Reeder, Jörg A. Hoppe, Klaus Maeck, Heiko Lange und Alexander von Sturmfeder.

Quelle: Wikipedia