Herbert Arthur Wiglev Clamor Grönemeyer (* 12. April 1956 in Göttingen) ist ein deutscher Musiker, Musikproduzent, Sänger, Komponist, Texter und Schauspieler. Einem breiten Publikum wurde er zunächst durch seinen Auftritt im Kinofilm Das Boot bekannt, bevor er als Musiker wahrgenommen wurde. Seit 1984 platzieren sich alle seine deutschsprachigen Studioalben auf Platz eins der deutschen Album-Charts. Sein bisher erfolgreichstes Album Mensch (2002) verkaufte sich 3,7 Millionen Mal, davon 3,15 Millionen Mal in Deutschland, und ist damit das bisher meistverkaufte deutsche Album seit 1975. Mit über 17 Millionen im Inland verkauften Tonträgern ist er der kommerziell erfolgreichste zeitgenössische Musiker Deutschlands; seine auffällige Gesangsart und eine marcatoartige Gestik beim Singen gehören zu seinen Markenzeichen.

Leben

Kindheit und Jugend (1956–1973)

Als Herbert Grönemeyer geboren wurde, wohnten seine Eltern in Clausthal-Zellerfeld. Grönemeyers Mutter war die aus einer deutschbaltischen Arztfamilie stammende Krankenschwester Hella Carin geborene von Hunnius, eine Nachfahrin des Mediziners Carl Abraham Hunnius, sein Vater der aus Westfalen stammende Bergbauingenieur Wilhelm Grönemeyer (1916–2003). Da seine Mutter für die Geburt einen Spezialisten konsultieren musste, kam er nicht in Clausthal-Zellerfeld, sondern in Göttingen zur Welt. Er war das jüngste Kind der Familie, einer seiner Brüder ist der Mediziner Dietrich Grönemeyer. Als er etwa ein Jahr alt war, zogen seine Eltern mit ihm von Clausthal-Zellerfeld nach Bochum, wo er aufwuchs. Dank seiner Familie mütterlicherseits kam er in Kontakt mit Musik und erhielt, wie schon zuvor seine Brüder, mit acht Jahren Klavierunterricht. Rückblickend beschreibt er seine Erziehung folgendermaßen: „Ich denke, ich bin zwischen Liebe, musischer Zuneigung und ziemlicher Strenge groß geworden.“ Im Alter von 14 Jahren wurde er konfirmiert. In Bochum besuchte er das humanistische Gymnasium am Ostring und engagierte sich unter anderem im Schulchor. An der Schule lernte er auch den späteren Schauspieler Claude-Oliver Rudolph kennen. Zusammen mit Rudolph verdiente Grönemeyer beim Schauspielhaus Bochum als Pianist sein erstes Geld, während sein Freund als Schauspieler arbeitete. Wichtig war ihm auch eine Band aus Wattenscheid, in deren Proben er viel Zeit investierte.

Künstlerische Anfänge (1974–1983)

Als Sänger der Bo-Band am Bochumer Schauspielhaus kam Grönemeyer erstmals als Darsteller in Kontakt mit dem Theaterleben. Später wirkte er dort als Korrepetitor und fertigte 1974 erste Kompositionen. Seine Entdeckung als Schauspieler verdankt er Joachim Preen, der ihn für das Stück John, George, Paul, Ringo and Bert von William Martin Russell erstmals auf die Bühne brachte.

Nach seinem Abitur 1975 begann er mit dem Studium der Musik- und Rechtswissenschaften an der Ruhr-Universität in Bochum, brach dieses jedoch nach fünf Semestern ab.

Im Jahr 1976 wurde Grönemeyer musikalischer Leiter am Schauspielhaus Bochum und spielte dort weitere Theaterrollen, wie den Till Eulenspiegel, den Prinzen Orlofsky in Johann Strauss’ Die Fledermaus und den Melchior in Frank Wedekinds Frühlings Erwachen. Hier arbeitete er auch mit Peter Zadek und der Choreografin Pina Bausch.

Obwohl Grönemeyer nie eine Schauspielschule besuchte, spielte er in einigen Fernsehfilmen mit. Die Schauspielkarriere wurde 1977 mit einer Rolle im Film Die Geisel vorangetrieben. Bei Dreharbeiten zu Jürgen Flimms Fernsehfilm Uns reicht das nicht lernte Herbert Grönemeyer 1978 die Schauspielerin Anna Henkel kennen, die später seine Frau wurde. Im nächsten Jahr wurde seine erste Platte mit Dieter Flimms Jazzrock-Gruppe „Ocean Orchestra“ (teilweise die Musik zu diesem Film) mit Grönemeyer als Leadsänger veröffentlicht.

1979 wirkte er als Schauspieler in dem Fernsehfilm Zuhaus unter Fremden für die ARD mit. Im selben Jahr arbeitete er unter Schauspieldirektor Claus Peymann einige Monate als musikalischer Leiter am Württembergischen Staatstheater in Stuttgart. Am Schauspielhaus Köln gab er den Lorenzo in Der Kaufmann von Venedig. Sein Solodebüt-Album Grönemeyer erhielt die „Goldene Zitrone“ für das hässlichste Cover des Jahres. Auch sein zweites Album Zwo von 1981 war kein kommerzieller Erfolg.

In Wolfgang Petersens Film Das Boot (nach dem Roman von Lothar-Günther Buchheim) trat Grönemeyer 1981 an der Seite von Schauspielern wie Jürgen Prochnow, Klaus Wennemann, Martin Semmelrogge, Jan Fedder, Heinz Hoenig, Claude-Oliver Rudolph, Sky du Mont und Uwe Ochsenknecht als Leutnant Werner auf.

Für die deutsch-deutsche Koproduktion des Peter-Schamoni-Films Frühlingssinfonie, in der er Robert Schumann verkörperte – neben Nastassja Kinski als Clara Wieck und Rolf Hoppe als Friedrich Wieck –, lebte Grönemeyer 1983 ein halbes Jahr in Leipzig. Dieser Film war die erste westdeutsche Produktion, die in der DDR an Originalschauplätzen gedreht werden konnte.

Er konzentrierte sich zunehmend auf seine Musik. Für die nächsten Alben schrieb er die Lieder Anna und Musik nur, wenn sie laut ist. Sein Klassiker Currywurst entstand ebenfalls in dieser Zeit (siehe auch Bratwursthaus), stammt allerdings aus der Feder von Diether Krebs, Jürgen Triebel und Horst-Herbert Krause. Auf einer Tournee wurden zahlreiche Konzerte mangels Interesse abgesagt. Die in Zusammenarbeit mit Otto Draeger und Edo Zanki entstandenen Alben waren kommerziell so wenig erfolgreich, dass die Intercord Ton GmbH nach dem im Jahr 1983 veröffentlichten Album Gemischte Gefühle den Vertrag kündigte.

Der Durchbruch mit Bochum und weitere Erfolge (1984–1991)

Nach dem Wechsel zur EMI stellte sich mit dem am 14. August 1984 erschienenen Album 4630 Bochum, vor allem nach einem Konzertmitschnitt für die WDR-Reihe Rockpalast am 16. November 1984, der große Erfolg im Musikgeschäft ein. Das Album (Bild), dessen Titel sich auf die damalige Postleitzahl der Stadt bezieht, hielt sich 79 Wochen in den Top 100 der Hitparade und war das erfolgreichste Album des Jahres in Deutschland 1984. Vor allem die Singleauskopplung Männer machte den Künstler in ganz Deutschland bekannt. Daneben wurde der Titelsong Bochum zur inoffiziellen Hymne der Stadt, die mittlerweile – neben der Vereinshymne – kurz vor jedem Spiel des VfL Bochum im heimischen Stadion zu hören ist. Und auch die Ballade Flugzeuge im Bauch entwickelte sich zu einem Klassiker deutschsprachiger Rock- und Popmusik. 1985 spielte Grönemeyer an der Seite von Julie Christie, Burt Lancaster und Bruno Ganz im Deutz-Film Väter und Söhne des Regisseurs Bernhard Sinkel.

Mit dem Album Sprünge bezog er 1986 politisch Stellung. Die Titel Tanzen und Lächeln sind Kommentare zur Lage der Nation. Sie greifen die CDU-FDP-Regierungskoalition und den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl an. Dieses wurde zwei Jahre später bei dem Album Ö und dem darauf enthaltenen Titel Mit Gott noch einmal besonders unterstrichen.

Beim Anti-WAAhnsinns-Festival im oberpfälzischen Burglengenfeld spielte Grönemeyer erstmals vor über 100.000 Zuschauern.

1987 beteiligte er sich mit einem Soloauftritt beim Aufru(h)r des Ruhrgebietes im Stahlwerk Rheinhausen mit vielen bekannten Künstlern zur Demo zum Erhalt des Stahlwerkes und für die finanzielle Unterstützung der Arbeiter, was ihm bei der Bevölkerung sehr viel Anerkennung und Beliebtheit einbrachte.

Im Fernsehfilm Sommer in Lesmona, nach der gleichnamigen Novelle von Marga Berck, die unter der Regie von Peter Beauvais unter anderem mit Katja Riemann, Benedict Freitag und Richard Münch verfilmt wurde, trat er schauspielernd in Erscheinung und steuerte den 1988 mit dem Adolf-Grimme-Preis mit Gold ausgezeichneten Soundtrack bei. Zum kommerziellen Erfolg des Albums Ö trugen vor allem die Titel Halt mich, Vollmond und Was soll das? bei. Zur gleichen Zeit wurden Grönemeyers größte Hits auf What’s All This in englischer Sprache veröffentlicht. Das Titellied des Albums kam in Kanada in die Single-Charts. Es folgte eine Tournee durch Kanada.

Das Album Bochum wurde 1989 auch vom DDR-Plattenlabel AMIGA veröffentlicht. Vorausgegangen waren Verhandlungen über den Titel Jetzt oder Nie und einen weiteren Titel, welche die damalige Staatsführung nicht veröffentlichen wollte.

Nach dem Fall der Berliner Mauer veröffentlichte er die Platte Luxus. Das Konzert am 18. Mai 1991 auf einer Wiese in Ahrensfelde bei Berlin im Rahmen der Tournee besuchten rund 100.000 Menschen. Damit hält Grönemeyer heute noch den Zuschauerrekord für einen deutschen Musiker.

Die englischsprachige Version des Albums Luxus erschien 1991 in Kanada; es beinhaltet auch eine französische Fassung von Marie.

Neue Wege mit Chaos, Bleibt alles anders und Mensch (1993–2005)

Am 20. Januar 1993 heiratete Grönemeyer seine Lebensgefährtin Anna Henkel, die Mutter seiner beiden Kinder.

Im selben Jahr erschien das Album Chaos. Es gelangte auf Platz eins der deutschen Hitparade. Die dazugehörige Tour besuchten in den Folgemonaten weit über 600.000 Menschen.

Der Musiksender MTV lud Grönemeyer als ersten nicht-englischsprachigen Künstler in die Fernsehsendung MTV Unplugged ein. Das Konzert fand am 15. Mai 1994 in den Babelsberger Studios statt.

Anfang 1998 zog er gemeinsam mit seiner Familie nach London, wo er bis 2007 den Großteil des Jahres verbrachte. Dort begann die Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Produzenten Alex Silva. Grönemeyer unterhielt dazu ein eigenes Studio in den Mayfair Studios, wo er weiterhin auch deutschsprachig produzierte.

Am 21. April 1998 veröffentlichte Grönemeyer Bleibt alles anders. Zunehmend hielten neben der klassischen Rock-Band-Besetzung bei Grönemeyer elektronisch erzeugte Sounds Einzug in seine Studioarbeit. Das Album erreichte nach weniger als vier Wochen Platin in Deutschland. Den ersten Teil der Tournee erlebten rund 350.000 Besucher.

Mit dem Tod seines Bruders Wilhelm am 1. November 1998 und seiner Frau Anna am 5. November 1998 trafen Grönemeyer zwei schwere Schicksalsschläge. Grönemeyer benötigte über ein Jahr, um wieder künstlerisch tätig zu sein. Seiner Frau widmete er später das Lied Der Weg auf dem Album Mensch (2002).

Nach der Fortsetzung der Bleibt-alles-anders-Tour 1999 spielte Grönemeyer im Jahr 2000 auf der EXPO in Hannover mit dem NDR Pops Orchestra unter der Leitung von Nick Ingman zwei Konzerte, woraus später die Doppel-DVD Stand der Dinge entstand. Mit demselben Arrangement spielte er im gleichen Jahr auch in Berlin vor dem Brandenburger Tor und im Sachsen-anhaltischen Landschaftspark Goitzsche.

Im August 2002 erschien das Album Mensch. Es wurde noch vor der Veröffentlichung aufgrund der Vorbestellungen mit Platin ausgezeichnet. Letzten Endes erhielt es 21-fach Gold und belegte elf Wochen lang Platz 1 der deutschen Album-Charts. Die Single Mensch war Grönemeyers bislang erfolgreichstes Lied, mit dem er erstmals auf Platz eins der deutschen Single-Charts gelangte.

Ab 2002 tourte Herbert Grönemeyer im Rahmen seiner Alles-Gute-von-gestern-bis-Mensch-Tournee durch Deutschland. Auch in der Stadt seiner Jugend, der Stadt Bochum, trat und tritt er immer wieder auf, mit dem Album Mensch zuletzt im Ruhrstadion. Eigentlich sollte am 8. Juli 2003 in Montreux das Tournee-Ende stattfinden. Bis dahin sahen 1,5 Millionen Zuschauer die Auftritte. Wegen des großen Erfolges wurde die Tour dann im Juni 2004 mit weiteren acht Terminen fortgesetzt und fand am 8. Januar 2005 im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten der Düsseldorfer Arena mit einem dreieinhalbstündigen Konzert nach über zwei Jahren ihren Abschluss.

Die 2003 erschienene Live-DVD schaffte es als erste DVD überhaupt auf Platz eins der Deutschen Albumcharts.

I Walk und Jubiläums-Club-Tournee (2012–2013)

Das englischsprachige Album I Walk erschien im Oktober 2012 in Großbritannien und in den Benelux-Ländern. Es entstand in Zusammenarbeit mit internationalen Künstlern wie Anthony Hegarty, dem Waliser Frontmann und Gitarrist der Manic Street Preachers James Dean Bradfield. Das Werk umfasst zwölf Titel und den Bonustrack Mensch, ein Duett mit dem U2-Frontmann Bono. Die überwiegende Anzahl der Stücke wurde ins Englische übertragen, andere Stücke wie Will I Ever Learn oder Same Old Boys sind bisher nicht deutschsprachig produziert. Das Albumcover stammt von Anton Corbijn, der das Foto schon im Jahr 2010 in Portugal schoss.

Ein Konzert im legendären Londoner Roundhouse fand Ende Oktober statt. Einige Tage später startete Herbert Grönemeyer seine Jubiläums-Club-Tournee Blick zurück – 30 Jahre Halbzeit durch Deutschland, Österreich und der Schweiz, die ihn durch kleinere Hallen und Clubs führte. Grönemeyer spielte hier ausschließlich Songs, die länger nicht mehr live zu hören waren. Für Fans fand eine Abstimmung über die Setlist auf seiner Homepage statt. Am 19. Februar 2013 wurde I Walk auch in den USA veröffentlicht. Konzerte in New York und Chicago folgten Ende Februar, eine ausgedehnte Tournee wurde für den Herbst angekündigt. Die I Walk Tour wurde im Herbst 2013 beendet.

Am 11. September 2013 startete seine Nordamerika-Tournee, bei der Grönemeyer sein englisches Album dem US-amerikanischen Publikum präsentierte. Beginnend in Atlanta, führte sie ihn durch zwölf Städte (zehn in den USA, zwei in Kanada). Am 19. September spielte er nach 24 Jahren erneut in Montreal, wo er bereits 1989, damals im Vorprogramm des kanadischen Sängers Tom Cochrane, aufgetreten war.

Die Band

Teilweise schon vor dem Durchbruch 1984 dabei, besteht die Band heute aus dem Bassisten Norbert Hamm, dem Schlagzeuger Armin Rühl, den Gitarristen Jakob Hansonis und Stephan Zobeley, dem Jazz-Saxophonisten Frank Kirchner und dem Keyboarder Alfred Kritzer, der auch für zahlreiche Streicher-Arrangements verantwortlich ist. Als Perkussionist tritt Mark Essien auf. Zusätzlich begleitet Rainer Scheithauer seit der Tournee Schiffsverkehr 2011 die Band an den Keyboards.

Das Label „Grönland Records“

Das Label Grönland wurde 1999 in Verbindung mit dem 8-CD-Box-Set Pop 2000 gegründet, das in einem Projekt von Grönemeyer zusammen mit der gleichnamigen Fernsehreihe entstand. Grönemeyer leitete das Label bis Ende 2008 gemeinsam mit René Renner. Seit 2009 ist das Label komplett in Berlin ansässig und wird von Labelmanagerin Mareike Hettler betreut.

Zu den aktuellen und ehemaligen Grönland-Künstlern zählen AK4711, Boy, Dextro, Gloria, Kira, William Fitzsimmons, Lockdown Project, Merz, Neu!, Petra Jean Phillipson, Psapp, Philipp Poisel, Roedelius, Sol Seppy und The Earlies.

Soziales und Politisches Engagement

1985 initiierte Grönemeyer das Projekt Band für Afrika. Dabei handelte es sich, ähnlich wie bei Band Aid, um ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener Künstler, mit dem Ziel, Spendengelder für Projekte in Afrika zu sammeln. Die Single Nackt im Wind erreichte 1985 Platz 3 der deutschen Hitparade.

1985 trat Grönemeyer beim ersten großen, von Rosa von Praunheim organisierten AIDS-Benefiz in Berlin auf.

Seit 2005 ist Grönemeyer gemeinsam mit dem Dachverband der entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisationen (VENRO) Träger der Kampagne Deine Stimme gegen Armut. Die Aktion erinnert die Bundesregierung daran, dass sich Deutschland, wie alle anderen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen, verpflichtet hat, die Millenniumsziele, darunter die Halbierung der extremen Armut, fristgerecht bis zum Jahr 2015 umzusetzen. Das Projekt ist die deutsche Variante von Bob Geldofs Initiative Make Poverty History in Großbritannien. Beide sind Teil des weltweiten Netzwerks Global Call to Action against Poverty (GCAP).

Am 2. Juli 2005, dem sogenannten White Band Day, trat er in Berlin mit deutschen und internationalen Künstlern auf, zusammen mit bekannten Stars auf den gleichzeitig laufenden Live-8-Konzerten rund um die Welt.

Am 7. Juni 2007 trat Grönemeyer auf dem von ihm initiierten Rostocker Musikfestival Music & Messages auf, das parallel zum 33. G8-Gipfel-Treffen in Heiligendamm stattfand.

Am 6. Juni 2009 spielte Herbert Grönemeyer bei einem Benefiz-Konzert erneut im Ruhrstadion. Die Ticketpreise waren höher als normal und er verzichtete auf seine Gage. Das so gesammelte Geld floss in eine Stiftung, um den Bau einer Symphonie in Bochum zu ermöglichen.

Am 26. Januar 2015 spielte Herbert Grönemeyer in Dresden vor der Frauenkirche bei dem Musikfestival Offen und bunt – Dresden für alle! Hier warben Künstler und Bands wie Wolfgang Niedecken, Jupiter Jones, Silly, Adel Tawil u. a. gegen Fremdenfeindlichkeit und für ein weltoffenes Dresden.

Seit September 2017 ist Grönemeyer Botschafter des Afghanischen Frauenvereins e. V., einer Organisation, die es sich seit 1992 zur Aufgabe gemacht hat, in Afghanistan für Hilfe zur Selbsthilfe zu sorgen, indem z. B. der Bau von Brunnen und Schulen finanziert und organisiert wird. Er ist damit der Nachfolger des 2016 verstorbenen Publizisten und Moderators Roger Willemsen.

Am 24. August 2018 trat Grönemeyer beim Festival Jamel rockt den Förster, einer Veranstaltung gegen Rechts und für Demokratie und Toleranz in Mecklenburg-Vorpommern auf. Im Rahmen der 240.000 Teilnehmer umfassenden #unteilbar-Demonstration für Solidarität und gegen Ausgrenzung in Berlin trat er am 13. Oktober 2018 auf.

Im September 2019 setzte der Sänger sich bei einem Konzert in Wien dafür ein, „keinen Millimeter nach rechts“ zu rücken. In einem Video ergänzte er: „Wenn Politiker schwächeln, dann liegt es an uns zu diktieren, wie ne Gesellschaft auszusehen hat“. Per Twitter erhielt Grönemeyer dafür Unterstützung von Außenminister Maas, aber auch vielfache Kritik von rechts und auch links, die den Stil und Tonfall des teilweise herausgebrüllten Aufrufs mit nationalsozialistischer Propaganda von Propagandaminister Joseph Goebbels verglichen.

Am 26. März 2020 veröffentlichte Grönemeyer den Song Helden dieser Zeiten. Das Lied soll ein musikalischer Gruß und ein Dank an die Helden der Corona-Krise sein.

Privates

Grönemeyer hat zwei Kinder (* 1987 und 1989) aus erster Ehe mit seiner 1998 verstorbenen Frau Anna. Seit Mai 2016 ist er mit Josefine Cox in zweiter Ehe verheiratet.

Sein älterer Bruder Dietrich ist als Arzt, Wissenschaftler und Autor bekannt.

Auszeichnungen

1 Live Krone
2000: Lebenswerk
2002: Bestes Album (Mensch)
2003: Bester Künstler
Amadeus Austrian Music Award
2004: Musik-DVD des Jahres (Mensch Live)
2008: Musik-DVD des Jahres (12 Live)
2008: Bestes Album International (12)
Comet
2002: Bestes Album (Mensch)
2003: Künstler National
2003: Bester Liveact
2008: „Star der Stars“
Echo Pop
1992: Künstler des Jahres national
1994: Künstler des Jahres national
2001: Musik-Home-Video-DVD-Produktion des Jahres national/international (Stand der Dinge)
2002: Musik Home Video DVD (Stand der Dinge)
2003: Künstler des Jahres national (Mensch)
2003: Rock-Pop-Single des Jahres national (Mensch)
2004: Musik-DVD-Produktion national/international (Mensch Live)
2008: Künstler des Jahres (national) (12)
2008: Album des Jahres (national oder international) (12)
2012: Live-Act des Jahres
2015: Künstler national Rock/Pop (Dauernd Jetzt)
Goldene Kamera
1999: Deutsche Rockmusik
2015: Beste Musik National
Weitere Auszeichnungen
1979: Goldene Zitrone für das schlechteste Albumcover (Grönemeyer)
1988: Adolf-Grimme-Preis mit Gold für Sommer in Lesmona (zusammen mit Reinhard Baumgart, Peter Beauvais und Katja Riemann)
2003: DIVA-Award – Artistic Achievement Award
2003: World Music Award – Best German Pop/Rock Artist
2005: European Hero (Time) – Engagement gegen Armut auf der Welt
2005: Special Jubilee Award – Baloise Session Award
2007: Platz 1 bei der Wahl zum Besten Musiker in der ZDF-Sendung Unsere Besten zum Thema „Musikstars aller Zeiten“
2011: Deutschen Radiopreis – Sonderpreis

Weitere Projekte

  • 1985: Verworrene Bilanzen (Filmmusik) – Regie: Peter Beauvais
  • 1986: Sommer in Lesmona (Filmmusik) – Regie: Peter Beauvais
  • 1991: The Herbalist – Vertonung von Edgar Allan Poes Kurzgeschichte The Fall Of House Usher durch Peter Hammill
  • 1999: Platonische Liebe (Filmmusik) – Regie: Philipp Kadelbach
  • 2003: Leonce und Lena von Georg Büchner – Bühnenmusik zur Inszenierung von Robert Wilson am Berliner Ensemble
  • 2010: The American – Filmmusik für einen US-amerikanischen Spielfilm von Regisseur Anton Corbijn mit George Clooney
  • 2014: A Most Wanted Man – Filmmusik für einen britischen Spionage-Thriller von Anton Corbijn mit Philip Seymour Hoffman
  • 2015: Faust I und II von Goethe – Bühnenmusik zur Inszenierung von Robert Wilson am Berliner Ensemble
Quelle: Wikipedia