Harald Franz Schmidt (* 18. August 1957 in Neu-Ulm) ist ein deutscher Schauspieler, Kabarettist, Kolumnist, Entertainer, Schriftsteller und Fernsehmoderator. Bekannt wurde er vor allem durch seine verschiedenen Late-Night-Shows, die er zwischen 1995 und 2014 präsentierte.

Biografie

Jugend, Ausbildung und Privates

Schmidts Eltern sind Heimatvertriebene. Sein Vater Anton (1916–2010) stammte aus Karlsbad in Westböhmen, seine Mutter aus Brünn in Südmähren. Schmidt, der in Nürtingen aufwuchs, war als Junge bei den katholischen Pfadfindern und wuchs nach eigenen Angaben in einer streng katholischen Familie auf. Später wurde er nach einer Ausbildung an der Kirchenmusikschule in Rottenburg am Neckar Kirchenmusiker mit C-Abschluss und wirkte als Organist in der katholischen Gemeinde St. Johannes in Nürtingen.

Bis zum Abitur im Jahr 1977 besuchte er das Hölderlin-Gymnasium in Nürtingen. In seiner Schulzeit musste er eine Klasse wiederholen. Nach der Ableistung des Zivildienstes in einem katholischen Pfarrbüro studierte Schmidt von 1978 bis 1981 Schauspiel an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Um Kontakte zum Fernsehen zu knüpfen, bewarb sich Schmidt 1983 bei der Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg, scheiterte aber in der Endauswahl unter etwa 100 Mitbewerbern.

Schmidt lebt mit seiner Lebensgefährtin in Köln-Marienburg und hat fünf Kinder.

Schauspieler und Kabarettist

Theater und Kabarett

Sein erstes Engagement hatte Harald Schmidt von 1981 bis 1984 an den Städtischen Bühnen in Augsburg. Seine erste Rolle dort war der zweite Mameluk in Lessings Nathan der Weise, der nur den Satz „Nur hier herein!“ zu sprechen hat.

1984 wechselte Schmidt zu Kay Lorentz ans Düsseldorfer Kom(m)ödchen, wo er bis 1989 blieb und seine kabarettistische Laufbahn unter Anleitung von Lore Lorentz begann. Im Jahr 1985 ging er mit seinem ersten Soloprogramm Ich hab’ schon wieder überzogen auf Tournee. Weitere Soloprogramme waren 1988 Überstehen ist alles und 1992 Schmidtgift.

Im Frühjahr 2002 kehrte er als Diener Lucky in Becketts Warten auf Godot ans Theater zurück und wurde im April Mitglied des Ensembles am Bochumer Schauspielhaus. Im Sommer 2002 spielte Schmidt ebenfalls in Bochum in dem Stück Die Direktoren von Daniel Besse die Rolle des Vize-Vorstandsvorsitzenden Montparnasse. Vom 14. Juli 2004 an war er zusammen mit Manuel Andrack und dem eigenen zweistündigen Kabarettprogramm Sprechstunde, Einspruch und Summa cum unterwegs. 2007 spielte Schmidt den Doktor Diafoirus in dem Stück Der eingebildete Kranke von Molière auf der Bühne des Bolongaro-Palastes in Frankfurt-Höchst.

Seit der Spielzeit 2007 ist Schmidt Ensemblemitglied am Staatstheater Stuttgart. Am 12. Oktober 2007 fand die Premiere des Liederabends Elvis lebt. Und Schmidt kann es beweisen statt. Am 25. Oktober 2008 hatte dort die Inszenierung des von Schmidt konzipierten Hamlet-Musicals Der Prinz von Dänemark unter der Regie von Christian Brey Premiere, bei dem er auch einige Rollen selbst spielt. Zuletzt trat Schmidt wiederholt in Inszenierungen des Autorregisseurs René Pollesch auf. 2012 auf Deutschland-Tour mit dem Concerto Köln, sprach Schmidt in Mozarts Singspiel Der Schauspieldirektor die Titelrolle und sang eine Bariton-Partie.

Schmidt trat zu Beginn seiner Karriere mehrmals im Münchner Hinterhoftheater auf. Gage war die „Beteiligung am Eintrittserlös; Anreise und Unterkunft sind vom Künstler selbst zu bezahlen“.

Seit Sommer 2019 moderiert Schmidt die regelmäßig alle ein bis zwei Monate im Schauspielhaus des Staatstheaters Stuttgart stattfindende Stand-up- und Interview-Show Echt? Schmidt?.

Film

1995 war Schmidt in dem Kinofilm Nich’ mit Leo zusammen mit Jürgen von der Lippe zu sehen. 1999 folgte eine Hauptrolle im Film Late Show, wo er den Programmdirektor Conny Scheffer spielte. Außerdem trat er an der Seite zahlreicher Comedians mit einem Kurzauftritt in Otto Waalkes’ Kinofilm 7 Zwerge – Männer allein im Wald auf. In dem Film Vom Suchen und Finden der Liebe von Helmut Dietl spielte Schmidt an der Seite von Anke Engelke eine Nebenrolle.

2004 sollte er in einem RTL-Fernsehfilm über die Flutkatastrophe von 1962 in Hamburg den damaligen Innensenator Helmut Schmidt verkörpern, er sagte jedoch seine Teilnahme kurz vor der Ankündigung seiner neuen Late Night Show Harald Schmidt bei der ARD ab. Seit Neujahr 2008 spielt er in der ZDF-Reihe Das Traumschiff die Rolle eines Gentleman Hosts bzw. den Kreuzfahrtdirektor Oskar Schifferle. In dem zweiteiligen Fernsehfilm Teufelsbraten (2008) von Hermine Huntgeburth war er als Unterwäschevertreter zu sehen.

In der im November 2009 ausgestrahlten Folge der ZDF-Krimireihe SOKO Stuttgart übernahm Schmidt eine Gastrolle als Leiter einer psychiatrischen Klinik. 2011 war er als Moderator seiner eigenen Late-Night-Show in Andreas Dresens Drama Halt auf freier Strecke zu sehen. 2012 folgte eine Nebenrolle in Helmut Dietls Komödie Zettl. Im Februar 2015 wurde bekanntgegeben, dass Schmidt in der ZDF-Reihe Das Traumschiff erneut die Rolle des Kreuzfahrtdirektors spielen wird.

2016 spielte Schmidt eine Nebenrolle in der ZDF-Rosamunde-Pilcher-Verfilmung Ein Doktor & drei Frauen als Lord Hurrleton.

Kurz vor Drehbeginn gab Harald Schmidt im Februar 2017 bekannt, die Rolle des Kriminaloberrat Gernot Schöllhammer im neuen SWR-Schwarzwald-Tatort mit dem neuen Ermittler-Duo Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) aus persönlichen Gründen nicht zu spielen.

Harald Schmidt war Ideengeber für die 2018 veröffentlichte sechsteilige Miniserie Labaule & Erben, in der Uwe Ochsenknecht den Erben eines fiktiven Medienkonzerns spielt.

Moderator

Anfänge bei der ARD

Seine ersten Fernseherfahrungen machte Schmidt ab März 1988 beim Sender Freies Berlin mit der Sendung MAZ ab!, die ab 1989 im Ersten ausgestrahlt wurde. 1990 folgten die Sendungen Pssst … (eine Rateshow nach dem Vorbild der Show Was bin ich? von Robert Lembke) und Schmidteinander, die er gemeinsam mit Herbert Feuerstein bis Dezember 1994 moderierte. Beide Sendungen wurden vom Westdeutschen Rundfunk produziert und ausgestrahlt. Schmidteinander und Pssst … wurden ab 1994 bzw. 1995 im Ersten ausgestrahlt. Im Februar und März 2007 gab es dort im Vorabendprogramm eine Neuauflage von Pssst… mit zwölf Folgen, die aber nicht die erwarteten Einschaltquoten erzielen konnten. 1990 moderierte er eine Veranstaltung der SPD in der Dortmunder Westfalenhalle, die nach dem Attentat auf Oskar Lafontaine stattfand. Er stand mit Willy Brandt, Johannes Rau und Hans-Jochen Vogel auf der Bühne.

Von Dezember 1992 bis März 1993 folgte ein kurzes Zwischenspiel mit der vierteiligen, von Radio Bremen für die ARD produzierten Show Gala!. Von Oktober 1992 bis Mai 1995 moderierte er in der ARD die Show Verstehen Sie Spaß?, die er von Paola und Kurt Felix übernommen hatte, mit nur mäßigem Erfolg. Seine Comedy-Einlagen vertrugen sich nicht mit der für ein breites Publikum konfektionierten, damals üblichen Unterhaltung.

Die Harald Schmidt Show bei Sat.1

Late Night Shows von Harald Schmidt
SendungSenderZeitraum
Die Harald Schmidt ShowSat.11995–2003
Harald SchmidtDas Erste2004–2007
Schmidt & PocherDas Erste2007–2009
Harald SchmidtDas Erste2009–2011
Die Harald Schmidt ShowSat.12011–2012
Die Harald Schmidt ShowSky2012–2014

Vom 5. Dezember 1995 bis zum 23. Dezember 2003 moderierte Schmidt die zunächst von Brainpool im Kölner Capitol produzierte Harald Schmidt Show. Von August 1998 bis Dezember 2003 wurde die Show dann von Schmidts Firma Bonito im Studio 449 in Köln-Mülheim produziert. Wegen seines oft respektlosen und zynischen Humors erhielt Schmidt in den Medien den Spitznamen Dirty Harry, den er jedoch selbst in einem Interview mit der Zeitschrift Stern zum ersten Mal in Umlauf gebracht hatte.

Der tabulose Umgang mit seinen Spaßopfern brachte Schmidt einige Klagen ein. So wehrte sich die frühere Tagesschausprecherin Susan Stahnke gegen einen Beitrag aus der Harald Schmidt Show, in dem eine Stahnke ähnelnde Darstellerin in Reizwäsche bei vermeintlichen Dreharbeiten zu einer Sex-Szene für einen Film namens Basic-Instinct II gezeigt wurde. Der Filmbeitrag spielte auf die zuvor in der Presse bekannt gemachten Pläne der Klägerin an, in Hollywood Karriere als Filmschauspielerin zu machen.

In den ersten Jahren der Sendung waren zudem Polen-Witze häufiger Inhalt der Sendung. Sie entsprachen nach den Worten seines Gag-Schreibers Ralf Kabelka einem „starken Bedürfnis, Grenzen neu auszuloten“ sowie „Konventionen und Tabus zu brechen“. Gegen die Polen-Witze protestierten unter anderem deutsche Journalisten und Kulturschaffende in Polen sowie die polnische Zeitschrift Polityka. Harald Schmidt wurde im Zuge dessen vom polnischen Botschafter Andrzej Byrt eingeladen, die Wirklichkeit im östlichen Nachbarland kennenzulernen. Er nahm die Einladung an und verzichtet seither auf Polenwitze.

Im Dezember 1995 war Bettina Böttinger Bestandteil eines Bilderrätsels. Schmidt zeigte dazu eine Ausgabe der Frauenzeitschrift Emma, Eierlikör, eine Kloschüssel und Bettina Böttinger und fragte: „Was haben diese vier Dinge gemeinsam? Das sind die vier Dinge, die kein Mann freiwillig anfassen würde.“ In der Folge machte er auch immer neue Anspielungen auf die Homosexualität der Moderatorin, die schließlich in seine Show kam und mitteilte, dass sie das „sehr verletzt“ habe und daraufhin das Studio sofort wieder verließ. Harald Schmidt leitete damit um den Jahreswechsel 1995/1996 das Outing von Bettina Böttinger ein. In Herr Schmidt wird 50, will aber nicht feiern war erneut jener Ausschnitt gezeigt worden. Die Intendantin Monika Piel wollte daher mit den Redaktionen eine Grundsatzdiskussion über die Grenze zwischen Überspitzungen im Dienst von Satire und persönlichen Beleidigungen zum bloßen Zweck eines Gags führen: Es werde „eine Diskussion über im WDR angemessene ethische Programmstandards geben. Gerade im Comedybereich schärfen solche Diskussionen die Grenzen zwischen öffentlich-rechtlichen und kommerziellen Programmangeboten“.

Johannes B. Kerner wurde von Schmidt für eine Sondersendung zum Amoklauf von Erfurt im Jahre 2002 stark kritisiert, da er einen elfjährigen Jungen eingeladen hatte, der Zeuge der Tat geworden war. Harald Schmidt sagte als Preisträger seine Teilnahme an der Verleihung des renommierten Medienpreises „Goldene Feder“ am 24. Mai 2002 in Hamburg ab. Johannes B. Kerner stand für die Preisverleihung als Moderator fest und Harald Schmidt lehnte die persönliche Entgegennahme des Medienpreises aus Kerners Händen aus Protest ab. Harald Schmidt schickte eine schriftliche Absage: „[…] Angesichts der jüngsten medialen Außenwirkungen von Johannes B. Kerner können wir uns unter keinen Umständen vorstellen, einen Preis in seiner Anwesenheit entgegenzunehmen […]“.

Am 8. Dezember 2003 gab Harald Schmidt bekannt, dass er nach seiner Late-Night-Show auf Sat.1 eine „kreative Pause“ einlegen wolle. Als Folge der Übernahme der ProSiebenSat.1 Media AG durch Haim Saban war wenige Tage zuvor der damalige Geschäftsführer von Sat.1, Martin Hoffmann, zu dem Schmidt eine freundschaftliche Beziehung pflegte, entlassen worden. Nach einem Bericht des Magazins Der Spiegel erhielt der damalige ProSiebenSat.1-Vorstandschef Urs Rohner die ausdrückliche Anweisung von Saban, Hoffmann erst nach der anstehenden Vertragsverlängerung mit Harald Schmidt zu entlassen. Die Verhandlungen verzögerten sich, Rohner entließ Hoffmann vorzeitig, und Schmidt verlängerte seinen Vertrag nicht. Laut Manuel Andrack gab es weitere mögliche Gründe für das Ende der Show: Zum einen wurde vermutet, dass Schmidt mehr Geld haben wollte und die Produktion daraufhin eingestellt wurde. Andrack erklärt außerdem, dass Schmidt damals „ausgebrannt“ gewesen sei und eine Pause brauchte. Hauptgrund war seiner Meinung nach die Etablierung einer fünften wöchentlichen Sendung ab Sommer 2003, die zu einer Überlastung führte. Harald Schmidt relativierte diese Äußerung in einem Interview mit dem Nachfolger Hoffmanns, Roger Schawinski, bestätigte aber auch dort, dass er „ausgepumpt“ gewesen sei und den Wechsel an der Senderspitze als Signal verstanden habe, Schawinski jedoch nicht der Grund für den Ausstieg gewesen sei.

Die Nachfolge auf dem gleichen Sendeplatz trat am 17. Mai 2004 Anke Engelke mit ihrer Show Anke Late Night an, die jedoch am 21. Oktober 2004 aufgrund schlechter Quoten wieder eingestellt wurde. In seiner einjährigen Pause begab sich Harald Schmidt auf Weltreise und bestritt eine Kabarett-Tournee mit Manuel Andrack.

Rückkehr zur ARD

Die erste Vorabausgabe seiner neuen Late-Night-Show Harald Schmidt bei der ARD wurde am 23. Dezember 2004 gesendet – genau ein Jahr nach Schmidts letzter Sat.1-Sendung. Die erste reguläre Folge der Sendung wurde am 19. Januar 2005 ausgestrahlt. Nach Schätzungen des Schweizer Mediendienstes „Klein Report“ erhielt Schmidts Produktionsfirma für 60 Sendungen pro Jahr insgesamt acht Millionen Euro von der ARD, was einem Produktionsetat von rund 133.000 Euro pro Show entspricht (inklusive Schmidts Moderationshonorar).

Neben der Moderation seiner Sendung Harald Schmidt trat Schmidt in den folgenden Jahren immer wieder als Moderator verschiedener anderer Sendungen in Erscheinung. Vom 12. bis 26. Februar 2006 moderierte er zusammen mit dem Sportreporter Waldemar Hartmann die 60-minütige ARD-Sendung Olympia mit Waldi & Harry, die in der Zeit der Olympischen Winterspiele 2006 jeweils an den Sendetagen der ARD ausgestrahlt wurde. Am 15. Mai 2006 führte Schmidt als Gastmoderator durch das Fernsehmagazin Report Mainz, das aus Anlass des 40. Jubiläums ironisch selbstkritisch konzipiert war. Zusammen mit Eva Padberg moderierte Schmidt am 30. November 2006 die Bambi-Verleihung der Hubert Burda Media, die erstmals in der neuen Mercedes-Benz Welt in Stuttgart stattfand und in der ARD live übertragen wurde. Die Bambi-Verleihungen 2007 und 2008 wurden ebenfalls von Schmidt moderiert. Nach einer „Schnupper-Bewerbung“ in seiner ARD-Show, wo er einen Teil des ZDF-Nachrichtenmagazins als Probe für eine „Urlaubsvertretung“ moderierte, präsentierte Harald Schmidt am 19. April 2007 im Heute-Journal einen Beitrag als „Gastmoderator“. 4,24 Millionen Zuschauer sahen die Sendung.

Ab dem 25. Oktober 2007 führte Schmidt an der Seite des Comedians Oliver Pocher durch die Sendung Schmidt & Pocher. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel erklärte Schmidt nach der letzten Ausgabe von Harald Schmidt im Juni 2007, dass er mit dem Format einer mehrmals wöchentlich ausgestrahlten Late-Night-Show „fertig“ sei und dies lieber seinem Kollegen Oliver Pocher überlassen würde. Im April 2009 beendeten Schmidt und Pocher ihre Zusammenarbeit. Ab September 2009 war er mit einem überarbeiteten Format von Harald Schmidt wieder auf Sendung.

Am 22. September 2008 übernahm Schmidt anlässlich des zehnjährigen Jubiläums von NDR Info für einen Tag den Posten des Chefredakteurs dieses Programms. Im September 2010 wurde bekannt, dass Harald Schmidt seinen bis 2011 gültigen Vertrag mit der ARD nicht verlängert, sondern stattdessen bei Sat.1 unterschrieben habe. Schmidt gab gegenüber der Zeitung Die Zeit als Begründung an, es habe nur noch wenig Kontakt seitens der ARD gegeben und er habe dies als Signal verstanden.

Fortsetzung der Harald Schmidt Show

Am 13. September 2011 wurde die erste Ausgabe der auf Sat.1 wiederaufgelegten Harald Schmidt Show gesendet, die jeweils dienstags und mittwochs mit dem bekannten Konzept um 23:15 Uhr zu sehen war. Anfang Januar 2012 erhielt die Harald Schmidt Show einen zusätzlichen Sendeplatz und lief seitdem dienstags bis donnerstags um 23:15 Uhr. Im März 2012 gab Sat.1 bekannt, dass die Show wegen schlechter Einschaltquoten eingestellt werde. Die letzte Ausgabe auf Sat.1 wurde am 3. Mai 2012 ausgestrahlt.

Am 2. Mai 2012 gab der Pay-TV-Sender Sky bekannt, das Format zu übernehmen. Schmidt moderierte ab September 2012 von Dienstag bis Donnerstag um 22:15 Uhr seine Late Night Show. Am 13. März 2014 lief die letzte Harald Schmidt Show auf Sky. Zuvor hatte Schmidt in der Radiosendung MonTalk auf WDR 2 angekündigt, dass er sich, sollte seine Show bei Sky abgesetzt werden, komplett aus dem Fernsehgeschäft zurückziehen werde.

Im Februar 2015 moderierte Schmidt die SRF 1-Sendung Kulturplatz. Er übernahm für zwei Folgen die Vertretung der Moderatorin Nina Mavis Brunner.

Werbeträger

Sein erstes Werbeengagement startete Schmidt zur Fußball-Weltmeisterschaft 1998, als er auf dem Sender Sat.1 das „McSchmidt-Studio“ in einer Medienkooperation mit McDonald’s moderierte. Seit dem Jahr 2000 wirbt Harald Schmidt bundesweit regelmäßig für verschiedene Organisationen und Unternehmen. Ab Sommer 2000 pries er auf schwäbisch in TV-Spots von T-Online die Vorzüge eines Internet- und DSL-Anschlusses. In einer bundesweit erschienenen Zeitschriftenanzeige für die deutsche Stiftung Pfadfinden posierte er im Januar 2001 als Werbefigur ohne Gage. Ab 2002 gab es jährlich TV-Werbespotserien mit Schmidt als prominentem Testimonial für die Marke Nescafé der Firma Nestlé. 2003, 2004 und wieder ab Juli 2006 war Schmidt als bekennender Hypochonder Werbepartner des deutschen Arzneimittel-Generika-Herstellers Hexal. Die Spots wurden in den ersten Jahren komplett von Schmidts Firma Bonito TV produziert, wie schon die TV-Werbeauftritte Schmidts für die Kaufhauskette KarstadtQuelle (2002) und die Deutsche Bahn AG (2003).

Im Januar 2006 veröffentlichte das Münchener Marktforschungsinstitut Imas International eine bundesweite Umfrage, nach der nur 36 Prozent der Deutschen Harald Schmidt für eine sympathische Werbefigur halten, im Gegensatz etwa zu Günther Jauch, der am besten abschnitt und eine Sympathiequote von 69 % erzielte. Bei der Aktion „Darmkrebsmonat März“ der Felix-Burda-Stiftung warb Schmidt im Frühjahr 2006 für Darmspiegelungen. Ab Oktober 2006 synchronisierte Schmidt in 14 TV-Spots ein männliches Hausschwein als Werbefigur der Saubillig-Kampagne des Media-Markts, dazu war in den Radio-Spots des Unternehmens seine Stimme zu hören. Obwohl Schmidt bei dieser Kampagne nicht als Person in Erscheinung trat, sorgte sie für bundesweites Aufsehen. Ab 28. November 2006 warb Schmidt in Radio-Spots mit schwäbischer Dialektfärbung für das ÖPNV-System „3-Löwen-Takt“ der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg.

Unterstützer des Zentrums gegen Vertreibungen

Harald Schmidt ist Unterstützer des Zentrums gegen Vertreibungen (ZgV). Laut Medienberichten unterstützt Harald Schmidt das ZgV nicht nur mit seinem Namen und seinem Konterfei, sondern auch mit finanziellen Zuwendungen. Des Weiteren saß Harald Schmidt in der Jury des Franz-Werfel-Menschenrechtspreises.

Schirmherr der Stiftung Deutsche Depressionshilfe

Harald Schmidt ist seit 2008 Schirmherr der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Er unterstützt die Stiftung in ihrem Ziel, die Situation depressiv Erkrankter zu verbessern, finanziell sowie durch Öffentlichkeitsarbeit und die Moderation des Patientenkongresses Depression.

Bücher und Kolumne

Schmidt hat mehrere Bücher verfasst. Außerdem schrieb er von 1994 bis 2013 eine wöchentliche Kolumne für das Magazin Focus. Einige der Kolumnen wurden auch gesammelt in Buchform veröffentlicht. Im Oktober 2003 erschien das Hörbuch von Horst Friedrichs Kriminalroman Jerry Cotton – Mein erster Fall beim FBI, gelesen von Harald Schmidt. Seit Mai 2017 hat Schmidt eine Videokolumne von Montag bis Freitag im kostenpflichtigen Bereich von Spiegel Online, zunächst bei Spiegel Daily, seit Mai 2018 bei Spiegel Plus.

Moderationen

  • 1988–1991: MAZ ab! (West 3, Das Erste)
  • 1988–1989: Hollymünd (WDR)
  • 1990: Satire-Fest (3Sat)
  • 1990–1995; 2007: Pssst... (West 3, Das Erste)
  • 1990–1994: Schmidteinander (West 3, Das Erste)
  • 1991–1992: Gala (vier Ausgaben) (NDR)
  • 1992–1995: Verstehen Sie Spaß? (Das Erste)
  • 1995–2003, 2011–2014: Die Harald Schmidt Show (Sat.1, Sky)
  • 1998: McSchmidt Studio (Sat.1)
  • 2004–2007; 2009–2011: Harald Schmidt (Das Erste)
  • 2006, 2007, 2008: Bambi-Verleihung (Das Erste)
  • 2006: Was tun, Herr Beckenbauer? (ARD-Spezial; Das Erste)
  • 2007–2009: Schmidt & Pocher (Das Erste)
  • 2006, 2008: Olympia mit Waldi & Harry (Das Erste)
  • 2015: Kulturplatz (SRF 1)
  • seit 2017: Schmidts Daily (Spiegel Daily)
  • 2017, 2018: Gysi und Schmidt (n-tv, Jahresrückblick)
  • seit 2019: Echt Schmidt (Schauspiel Stuttgart)

Werke

  • Tränen im Aquarium. Ein Kurzausflug ans Ende des Verstandes 1993, ISBN 3-462-02302-0.
  • Mulatten in gelben Sesseln. Die Tagebücher 1945–1952 und die Focus-Kolumnen 2005, ISBN 3-462-03642-4.

Kolumnen gesammelt in Buchform:

  • Warum? Neueste Notizen aus dem beschädigten Leben 1997, ISBN 3-462-02653-4.
  • Wohin? Allerneueste Notizen aus dem beschädigten Leben 1999, ISBN 3-462-02864-2.
  • Quadrupelfuge. Variationen über 4 Themen auf 240 Seiten 2002, ISBN 3-462-03125-2.
  • Warum und wohin? Gesammelte Notizen aus dem beschädigten Leben 2002, ISBN 3-548-36339-3.
  • Avenue Montaigne. Roman, très nouveau 2004, ISBN 3-462-03380-8.
  • Warum und wohin? 2004, ISBN 3-548-84017-5.
  • Avenue Montaigne & Quadrupelfuge 2006, ISBN 3-462-03673-4.
  • Sex ist dem Jakobsweg sein Genitiv. Eine Vermessung 2007, ISBN 978-3-462-03954-2.
  • Ich hatte 3000 Frauen. Deutschlands größter TV-Star packt aus 2009, ISBN 978-3-462-04104-0.
  • Fleischlos schwanger mit Pilates. Erfolgreiche Frauen sagen, wie es geht 2011, ISBN 978-3-462-04293-1.

Filme

  • 1995: Nich’ mit Leo
  • 1999: Late Show
  • 2004: 7 Zwerge – Männer allein im Wald
  • 2005: Vom Suchen und Finden der Liebe
  • 2008: Teufelsbraten
  • 2011: Halt auf freier Strecke
  • 2012: Zettl
  • 2016: Rosamunde Pilcher: Ein Doktor & drei Frauen
  • 2016: Burg Schreckenstein
  • 2017: Timm Thaler oder das verkaufte Lachen
  • 2019: Rosamunde Pilcher: Der magische Bus

TV-Serien

  • 2002: Wilsberg (Folge: Wilsberg und der letzte Anruf)
  • 2008: Unser Charly (Folge: Gesucht und gefunden)
  • seit 2008: Das Traumschiff (zwei Rollen, 13 Folgen)
  • 2009: SOKO Stuttgart (Folge Als geheilt entlassen)

Tonträger

  • 1998: Die besten Harald Schmidt Sprüche, Vol. 1 (Chlodwig Z / Sony Music)
  • 1998: Die besten Harald Schmidt Sprüche, Vol. 2 (Chlodwig Z / Sony Music)
  • 2004: Schmidtgift (WortArt)
  • 2005: LiveMitSchmidt (Deutsche Grammophon)

TV-Biografie

  • Herr Schmidt wird 50, will aber nicht feiern. Hommage von Klaus Michael Heinz (Das Erste, 24. August 2007)

Auszeichnungen

  • 1986
    • Salzburger Stier – Bester deutschsprachiger Nachwuchskabarettist
  • 1988
    • Telestar – Förderpreis
  • 1992
    • Europäischer Fernsehwettbewerb1. Preis Beste Unterhaltungssendung
    • Adolf-Grimme-Preis mit Bronze für Gala – Weihnachten mit Harald Schmidt (zusammen mit Anke Böttcher)
  • 1993
    • Goldene Europa – Entertainer des Jahres
    • Telestar
    • Bambi
  • 1994
    • Goldene Kamera – Witzigster Showmaster für MAZ ab!
  • 1997
    • Adolf-Grimme-Preis für Die Harald Schmidt Show (für die Sendung vom 5. Dezember 1996; Schmidt hatte sich den Preis in der Sendung vom 2. Februar 1997 selbst verliehen)
    • Bambi
    • Goldener Löwe – Bester Showmoderator für Die Harald Schmidt Show
    • Telestar – Bester Showmoderator für Die Harald Schmidt Show
  • 1998
    • Medienpreis für Sprachkultur der Gesellschaft für deutsche Sprache
    • Prix Pantheon – Sonderpreis Reif und Bekloppt
  • 1999
    • Bayerischer Fernsehpreis für Die Harald Schmidt Show
    • Radio Regenbogen Award – Lifetime Comedy
    • Goldene Romy für Die Harald Schmidt Show
  • 2000
    • Deutscher Fernsehpreis – Beste Moderation – Unterhaltung
  • 2001
    • Deutscher Fernsehpreis – Beste Moderation – Unterhaltung
    • Goldener Wuschel von Brisant (ARD) „für seine Verbundenheit mit Brisant als unermüdlicher Kritiker“
  • 2002
    • Adolf-Grimme-Preis im Wettbewerb Spezial für Die Harald Schmidt Show (für die Sendung vom 25. September 2001, die erste nach den Terroranschlägen von New York)
    • Goldene Kamera in der Kategorie Entertainment
    • Goldene Feder zusammen mit Manuel Andrack
    • Theater heute: „Bester Nachwuchsschauspieler“ (für „Warten auf Godot“)
  • 2003
    • Deutscher Fernsehpreis – Beste Comedy für Die Harald Schmidt Show
    • Deutsch-Französischer Journalistenpreis in der Kategorie Fernsehen (für „Die Harald Schmidt Show – Le show en français“)
    • Hans-Bausch-Media-Preis
    • Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik
    • NEO Award für die Sat.1 Homepage www.schmidt.de
    • OnlineStar für die Sat.1 Homepage www.schmidt.de.
  • 2006
    • Preis der beleidigten Zuschauer
  • 2009
    • Hans-Peter-Stihl-Preis
  • 2011
    • Romy für Scheitern, Scheitern, besser Scheitern als Beste Dokumentation TV
  • 2012
    • Internationaler Mendelssohn-Preis zu Leipzig
  • 2013
    • Chevalier de la légion d’honneur
Quelle: Wikipedia