Graham Coxon (* 12. März 1969 in Rinteln als Graham Leslie Coxon) ist Leadgitarrist, jüngstes Mitglied und Mitbegründer der britischen Band Blur sowie Solomusiker und Maler.

Leben

Der Sohn des Armeemusikers Bob Coxon und seiner Frau Pauline kam im Militärkrankenhaus Rinteln zur Welt. Sein Vater war im Worcester And Sherwood Foresters Regiment der Air Force stationiert. Die Familie wohnte zeitweise in Berlin-Spandau, in der Nähe des dortigen Kriegsverbrechergefängnisses, sowie in Münster. Er hat noch eine Schwester, Hayley. Im Alter von fünf Jahren zog er mit seiner Familie nach Derbyshire zu seinem Großvater, bevor es drei Jahre später nach Colchester ging. Der junge Coxon wurde musikalisch von seinem Elternhaus geprägt: Beethoven, The Beatles – vor allem Rubber Soul – und das Klarinettenspiel seines Vaters.

Im Alter von zwölf Jahren erlernte er als Autodidakt Saxophon und Gitarre und spielte Schlagzeug. Inspiriert wurde er dazu durch 2-tone-Musik und die Band The Jam. Zu dieser Zeit besuchte er die Stanway Comprehensive School, wo er auch auf Damon Albarn traf, mit dem er später Blur gründete. In der Band war er das jüngste Bandmitglied.

Am 7. März 2000 brachte Coxons damalige Freundin, die Schwedin Anna Norlander, die gemeinsame Tochter Pepper Bäck Troy zu Welt. Das Paar trennte sich jedoch Mitte 2001. Im Herbst desselben Jahres begab sich Coxon aufgrund von Alkoholismus in Behandlung; ein Rückfall trug 2002 dazu bei, dass er während der Aufnahmen zum Album Think Tank Blur verließ. Coxon lebt derzeit abwechselnd in London und einem Haus in Kent. Ende 2008 kehrte er zu Blur zurück.

Karriere

Blur

Er prägte den eigenwilligen Sound der ersten sechs Studioalben und war erstmals 1997 auch als Sänger von You’re So Great vom Album Blur tätig. Sein bisher populärster Beitrag bei Blur war Coffee and TV auf dem 1999 erschienenen Album 13. 2002 hatte er sich mit der Band zerstritten und sie schließlich verlassen. Gerüchte von einem Comeback häuften sich seit 2005, wurden aber bis zu einem Interview mit Bassist Alex James im Januar 2007 stets dementiert. In diesem Interview sagte James, dass die Chancen für eine Reunion relativ gut stünden, auch wenn bisher noch keine Zusagen vorhanden seien. Im Juli 2009 gab die wiedervereinigte Band dann tatsächlich zwei umjubelte Konzerte im Londoner Hyde Park – mit Coxon.

Solo

Coxon hatte schon als Mitglied bei Blur drei Soloalben veröffentlicht. Sein erstes Album The Sky Is Too High wurde 1998 unter seinem eigenen Label Transcopic veröffentlicht, das er im selben Jahr mit Jamie Davis gegründet hatte. Diesem Album folgten The Golden D (1999) mit Coverversionen der Mission-of-Burma-Klassiker Fame And Fortune und That’s When I Reach For My Revolver, sowie 2001 das nachdenkliche Album Crow Sit On Blood Tree. 2002 veröffentlichte er die LP The Kiss Of Morning. Auf ihr findet sich die Single Escape Song. Stephen Street produzierte die beiden nachfolgenden Alben Happiness In Magazines und Love Travels at Illegal Speeds. 2006 veröffentlichte Coxon zusammen mit der Punkband Sham 69 eine Neuaufnahme ihres Songs Hurry Up Harry mit dem Titel Hurry Up England - The People's Anthem. Das Lied erreichte Platz 10 der UK-Charts. Im Juli 2007 kooperierte er mit Paul Weller für dessen Single This Old Town, die Platz 39 der britischen Charts erreichte. 2009 folgte das wieder mehr vom Folk und Akustikgitarren dominierte Konzeptalbum The Spinning Top, während auf dem 2012 erschienenen A+E Coxons Vorliebe für Independent- und Noise-Rock heraustritt.

Im Jahr 2017 war er für den Soundtrack der achtteiligen Serie The End of the F***ing World verantwortlich.

Bildender Künstler

Graham Coxon studierte am Goldsmiths College in London mit Zeitgenossen wie Sam Taylor-Wood, Damien Hirst, Michael Landy und Abigail Lane. Zu seinen Werken gehören die CD-Cover seiner Soloalben, sowie das Album- und die Single-Covers zu 13 von Blur. Ende Oktober 2004 waren auf einer Kunstausstellung in London auch privatere Werke ausgestellt.

2005 gestaltete er das Cover für das Album The Girl Who Couldn't Fly der britischen Folkmusikern Kate Rusby.

Equipment

Das wohl populärste von Graham Coxon gespielte Gitarrenmodell ist die Fender Telecaster, die er in verschiedenen Ausführungen auf zahlreichen Blur- und Soloaufnahmen verwendete. 2011 brachte Fender ein Signaturemodell unter mit dem Namen Fender Graham Coxon Telecaster heraus.

Des Weiteren verwendete Coxon vor allem in der Frühphase von Blur eine Gibson Les Paul sowie im weiteren Verlauf seiner Karriere eine Gibson SG, eine Burns Sonic, eine Rickenbacker 330, eine Fender Jaguar, Fender Jazzmaster und Fender Musicmaster und eine Gibson ES-335.

An akustischen Gitarren spielte er u. a. eine Gibson J-160E und eine Martin OM-28.

Quelle: Wikipedia