Frank Schöbel (eigentlich Frank-Lothar Schöbel; * 11. Dezember 1942 in Leipzig) ist ein deutscher Musiker. Er ist einer der erfolgreichsten Schlagersänger der DDR.

Leben und Musiker-Karriere

Schöbel war der zweite Sohn der Opernsängerin Käthe Brinkmann. Sein musikalisches Talent wurde schon früh entdeckt. Als Siebenjähriger besuchte er den Vorbereitungslehrgang für den Thomanerchor. Doch statt in den Chor einzutreten, interessierte er sich mehr für Popmusik. Er absolvierte eine Lehre zum Mechaniker, seine Musikerlaufbahn begann er im Erich-Weinert-Ensemble der Nationalen Volksarmee (NVA). In den 1960er Jahren startete Schöbel in der DDR seine Karriere als Musiker, trat aber auch als Moderator und Entertainer in Fernsehshows auf und spielte in DEFA-Filmen mit. Zweimal gewann er zusammen mit seiner damaligen Ehefrau Chris Doerk den Schlagerwettbewerb der DDR, 1967 mit Lieb mich so, wie dein Herz es mag und 1969 mit Abends in der Stadt.

Im Jahr 1971 hatte er mit Wie ein Stern seinen ersten großen Erfolg in ganz Deutschland. Das ostdeutsche Plattenlabel Amiga verkaufte 400.000, das westdeutsche Label Philips über 150.000 Singles. Das reichte in der Bundesrepublik Deutschland für Platz 37 der Singlecharts, wo sich Wie ein Stern fünf Wochen halten konnte. Schöbel wurde daraufhin vom NDR in die Sendung Musik aus Studio B eingeladen und hatte als erster DDR-Schlagersänger Auftritte in der Bundesrepublik Deutschland. Im Mai 1989 gelang ihm ein weiterer Erfolg, als sich der Titel Wir brauchen keine Lügen mehr in den Airplaycharts auf Position 80 platzierte.

Schöbel trat bei der Eröffnungsfeier der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in der Bundesrepublik Deutschland als Repräsentant der DDR im Frankfurter Waldstadion auf.

1975 sang Schöbel gemeinsam mit seiner Kollegin Aurora Lacasa auf der zu Kuba gehörenden Ernst-Thälmann-Insel das für die DDR-Fernsehsendung „Unterwegs mit Musik – Kuba“ – Erstausstrahlung 13. Dezember 1975 – komponierte Lied Insel im Golf von Cazones.

Sehr populär ist sein 1975 für Kinder produziertes Album Komm wir malen eine Sonne, unter anderem mit einem Lied über Tokei-ihto. Den Titelsong Komm wir malen eine Sonne nahm er 2005 zusammen mit Bürger Lars Dietrich und Star Search-Gewinner Daniel erneut auf.

In dem mit einem Oscar prämierten Spielfilm Das Leben der Anderen von Florian Henckel von Donnersmarck aus dem Jahre 2006 wird Frank Schöbels Lied Wie ein Stern in einer Szene in einem Ost-Berliner Lokal als Hintergrundmusik eingespielt, um die populäre Musikszene der damaligen Zeit – die Filmszene spielt 1984 – zu charakterisieren. In Heiner Carows Film Coming Out von 1989 werden Frank Schöbels Lieder Wie ein Stern und Gold in deinen Augen in einer Szene in der Kneipe ,Zum Burgfrieden’ gespielt.

Gemeinsam mit Aurora und den beiden gemeinsamen Töchtern nahm er 1985 die LP Weihnachten in Familie auf, das meistverkaufte Album der DDR-Geschichte.

Mitte Januar 2011 erschien eine Single mit den Titeln Hautnah und Sehnsucht nach zu Hause. Frank Schöbel begibt sich alljährlich auf große Weihnachtstournee durch Ostdeutschland.

Privates

Frank Schöbel war mit der Schlagersängerin Chris Doerk verheiratet. Aus dieser Ehe, die wieder geschieden wurde, ging ein Sohn hervor. Ab den 1970er Jahren lebte er mit Aurora Lacasa zusammen. Aus dieser Beziehung gingen die beiden Töchter Dominique und Odette hervor. Dominique ist ebenfalls als Sängerin erfolgreich. Verheiratet war Schöbel mit Aurora Lacasa nie. Sie trennten sich 1996. Im Jahre 2002 wurde Schöbels Tochter Liv Cosma geboren.

Schöbel lebt in Berlin-Mahlsdorf und hat sich dort ein kleines Tonstudio eingerichtet. Er spielt in der Ü-70-Fußballmannschaft des BSV Eintracht Mahlsdorf.

Auszeichnungen

  • Nationalpreis der DDR, III. Klasse für Kunst und Literatur (1964)
  • Erster Preis beim Internationalen Schlagerfestival sozialistischer Länder Dresden (1971)
  • Fernsehliebling (10-mal, u. a. 1971, 1973, 1974, 1975, 1980, 1981, 1982, 1986)
  • Kunstpreis der DDR (1972)
  • Kunstpreis der Stadt Leipzig (1987)
  • Goldene Henne (1995 und 2012)

DVD

  • Frank Schöbel: Das Beste aus Weihnachten in Familie (Zett-Records), Folge 1 (DE: Gold im Musikvideo-Award)

Autobiografisches

  • Frank Schöbel: Frank und frei. Die Autobiographie. Verlag Das Neue Berlin, Berlin 1998 (mit CD, ISBN 3-360-00847-2), Aufbau Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-7466-1382-5.
Quelle: Wikipedia