Eric Andersen (* 14. Februar 1943 in Pittsburgh) ist ein US-amerikanischer Sänger und Songschreiber.

Leben

Kindheit und Jugend

Musik nahm schon früh einen wichtigen Platz im Leben von Eric Andersen ein. Mit acht Jahren begann er Gitarre zu spielen und brachte sich daneben auch noch selbst das Klavierspielen bei. Neben Musik und Schule beschäftigte sich Andersen intensiv mit den Werken von Beat Generation-Autoren wie Allen Ginsberg und Jack Kerouac. Aber auch Klassiker wie Charles Baudelaire und Arthur Rimbaud führte sich Andersen zu Gemüte. Diese Lektüre beeinflusste in weiterer Folge Stil und Inhalte der Lieder, die er schrieb. In seinem Songwriting zeigte er später stets einen Hang zum Poetischen, Philosophischen und Verträumt-Romantischen.

New York

Andersen zog nach Geneva im US-Bundesstaat New York und besuchte dort das Hobart College. Nach zwei Jahren brach er sein Studium ab und trampte an die Westküste nach San Francisco, wo er versuchte, in Kaffeehäusern ein Publikum für seine Lieder zu finden. 1963 wurde er schließlich von Tom Paxton entdeckt und nach New York City eingeladen, wo er bald zu der damaligen Greenwich Village Folkszene um Bob Dylan, Richard und Mimi Farina, Phil Ochs und Joan Baez gehörte. Hier lernte er auch Deborah Green kennen, eine Sängerin und Clubbesitzerin, die er später heiratete.

Musikerkarriere

In New York begann Andersens Musikerkarriere. Schon nach wenigen Auftritten in Gerde´s Folk City und im Gaslight Cafe, bei denen er bereits eigene Songs vorstellte, bekam er im Februar 1964 begeisterte Kritiken in der New York Times und in weiterer Folge einen Plattenvertrag bei Vanguard Records.

Norwegen

In seiner neuen Wahlheimat gründete Andersen ein eigenes Plattenlabel und nahm 1991 mit Rick Danko und dem norwegischen Folksänger Jonas Fjeld das Album Danko/Fjeld/Andersen auf, das 1992 den Spelleman´s Pris erhielt, das norwegische Gegenstück zu den amerikanischen Grammys. Außerdem brachte das Trio 1993 Ridin´ On The Blinds heraus.

Plattenveröffentlichungen USA

Inzwischen wurden auch in den USA weitere Platteneinspielungen veröffentlicht. 1989 erschien Ghosts Upon The Road, das bei Musikkritikern durchgehend auf Zustimmung stieß. Der Rolling Stone etwa klassifizierte es „als eines der besten Alben der achtziger Jahre“.

1991 kam Stages: The Lost Album auf den Markt, das eigentlich als Nachfolgeplatte für Blue River vorgesehen war, dessen Masterbänder aber unter ungeklärten Umständen zuerst verlorengingen und siebzehn Jahre später plötzlich wieder auftauchten.

1998 erschien beim deutschen Label Normal Records Memories Of The Future, in dem der Idealist und Utopist Andersen eine vorläufige Zwischenbilanz zog. Die Platte kam auf ungewöhnliche Art und Weise zustande. Andersen verschickte seine Basisaufnahmen an Musikerkollegen wie Richard Thompson, Rick Danko und Garth Hudson, die dann die freien Spuren nach eigenem Gutdünken bespielten. Die deutschsprachige Ausgabe des Rolling Stone befand dazu: „…durchaus gesellschaftskritische Songs mit poetischen Bildern, verpackte Frustration und Zorn in schönen Metaphern.“ Im gleichen Jahr tourte Andersen auch wieder durch Europa.

In You Can´t Relieve The Past (2000) arbeitete Andersen seine eigene Geschichte auf. Den Titelsong spielte er zusammen mit Lou Reed ein. Weitere Veröffentlichungen waren die Doppel-CD Beat Avenue (2003), The Street Was Always There (2004), ein nostalgischer Rückblick auf seine Zeit in Greenwich Village und Waves aus dem Jahr 2005.

Am 25. März 2010 gab Andersen im Kölner Theater Der Keller ein Konzert, das mitgeschnitten und 2011 in einem vierzig Minuten langen Auszug unter dem Titel The Cologne Concert veröffentlicht wurde. Begleitet wurde er vom italienischen Geiger Michele Gazich und von Ehefrau Inge Andersen.

Songs von Eric Andersen wurden u. a. von Bob Dylan, Linda Ronstadt, Johnny Cash, Grateful Dead und Peter, Paul and Mary gecovert.

Gegenwart

Eric Andersen lebt mit seiner Familie in der Nähe von Oslo, pendelt regelmäßig zwischen Oslo und New York City hin und her, geht nach wie vor auf Tournee und schreibt Lieder.

Quelle: Wikipedia