Eartha Kitt, eigentlich Eartha Mae Keith, (* 17. Januar 1927 in North, South Carolina; † 25. Dezember 2008 in New York City) war eine US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin. Man nannte sie „die Königin der Nachtclubs“.

Leben und Werk

Ihr Vater, ein Baumwollpflücker, nannte sie Eartha „die Erdgeborene“. Im Alter von sechs Jahren verlor sie ihre Mutter. Sie lebte bei verschiedenen Verwandten, bis sie, achtjährig, zu einer Tante nach New York kam. Im puerto-ricanisch-italienischen Stadtteil wuchs sie auf, und dort erregte sie auch als Kind erstes Aufsehen. Sie gewann einige Preise als Tänzerin und sang im Kirchenchor. Ihre Träume zielten auf eine Karriere als Tänzerin, Schauspielerin und Sängerin. Nach dem Schulabschluss arbeitete Eartha Kitt zunächst in einer Kleiderfabrik. Mit dem größten Teil ihres kargen Lohnes bezahlte sie ihre Klavierstunden.

Eines Tages las Eartha Kitt auf Plakaten die Ankündigung eines Katherine-Dunham-Gastspiels, für das noch Tänzerinnen gesucht wurden. Sie stellte sich vor, und Katherine Dunham war von der erst 15-Jährigen mit der eigenartig rauen, dabei aber doch zarten und ausdrucksvollen Stimme wie auch von ihren katzenhaften Bewegungen derart fasziniert, dass sie Eartha Kitt sofort engagierte. Nach einer mehrjährigen Ausbildung in Tanz, Gesang und Schauspiel an der Dunham School of Dance and Theatre ging Eartha Kitt anschließend mit dem Katherine-Dunham-Ensemble auf Tourneen durch die ganze Welt. Während dieser Zeit erhielt sie erstmals auch die Gelegenheit, in einzelnen Szenen als Sängerin aufzutreten.

1951 stellte in Paris die Besitzerin des Nachtclubs Carrols sie ihren prominenten Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur vor. Die Künstlerin kehrte nach New York zurück, wo Orson Welles sie für die Rolle der Helena in seiner Theaterproduktion von Christopher Marlowes Drama Die tragische Historie vom Doktor Faustus engagierte, die später auch in Deutschland gezeigt wurde.

Ihren endgültigen Durchbruch hatte Eartha Kitt in der Broadway-Show New Faces Of 1952, in der sie den Song „Monotonous“ sang. 1954/55 spielte sie am Broadway die Hauptrolle in Mrs. Patterson, 1957 in Shinbone Alley und in den 1960ern in The Owl and the Pussycat. Daneben trat sie auch in Filmen und im Fernsehen auf, u. a. 1958 in St. Louis Blues und in den Fernsehserien Batman als Nachfolgerin von Julie Newmar in der Rolle der Catwoman, 1965 in einer Gastrolle in Tennisschläger und Kanonen als drogensüchtige Sängerin sowie 1967 in einer Gastrolle in Mission Impossible. 1992 war sie in einer Nebenrolle in der US-amerikanischen Komödie Boomerang zu sehen; 1996 hatte sie einen Cameo-Auftritt in einer Folge der Sitcom Die Nanny. Im Jahr 2000 sprach sie die Rolle der Yzma im Animationsfilm Ein Königreich für ein Lama der Walt Disney Company.

Vor allem zwei ihrer Songs erlangten Weltruhm: C’est si bon und Uska Dara. Darüber hinaus schuf sie ein umfangreiches Repertoire, mit dem sich mehrere Abendprogramme füllen ließen. Dazu zählen: Mack the Knife, Jambo Hippopotami, Santa Baby, Let's Do It, sowie Yellow Bird, Tierra va tembla, Good Little Girls, Never on Sunday, Love for Sale, Lola-Lola.

Nach kritischen Äußerungen zum Vietnamkrieg bei einem Lunch im Weißen Haus 1968 wurde sie vom amerikanischen Unterhaltungsgeschäft gemieden und konnte sich erst Jahrzehnte später wieder erfolgreich dort etablieren. Der Boykott ihrer Stücke durch die amerikanischen Fernsehsender führte dazu, dass sie sich stärker nach Europa orientierte. Dieser Boykott endete 1978 mit der Rehabilitation durch Jimmy Carter. Mitte der 1980er Jahre hatte sie in Europa ein großes Comeback, als sie mit Disco-Titeln wie Where is My Man (1983), I Love Men (1984) und This is My Life (1986) Hits in den Charts hatte. 1989 folgte ein letzter Erfolg mit der britischen Synthi-Pop-Gruppe Bronski Beat. Die gemeinsame Single Cha Cha Heels erreichte die Top 40 in Großbritannien. Regelmäßige erfolgreiche Tourneen, auch in Deutschland, schlossen sich an. Auf Einladung von Rolf und Joachim Kühn nahm sie das Album Thinking Jazz (1991) auf. Auch in ihren letzten Lebensjahren war sie noch aktiv. 2004 gab sie ein Konzert im B. B. King Blues Club & Grill und trat 2006 neben Annie Golden in dem Musical Mimi Le Duck auf.

Von 1960 bis 1964 war Eartha Kitt mit dem Grundstücksmakler Bill McDonald verheiratet; aus der Ehe ging eine Tochter namens Kitt Shapiro hervor. Eartha Kitt starb an Darmkrebs.

Autobiographische Werke

  • Thursday’s Child. Duell, Sloan and Pearce, New York 1956
  • Alone with Me. A New Autobiography. H. Regnery Co., Chicago 1976
  • I’m Still Here / Confessions of a Sex Kitten. Sidgwick & Jackson, London 1989
Quelle: Wikipedia