Dominoe ist eine deutsche Rockband, die 1987 in Grafing bei München von dem Gitarristen Robert Papst (* 10. Dezember 1960 in Ebersberg) und Sänger Jörg Sieber (* 13. Juli 1961 in Ulm) gegründet wurde. Bekannt wurde die Band Anfang 1988 mit dem Titel Here I Am, den der französische Automobilhersteller Renault in einem Werbespot einsetzte.

Geschichte

Die Mitglieder von Dominoe hatten erste musikalische Erfahrungen in verschiedenen Schüler-Bands im Münchener Umland gesammelt und kannten sich teilweise schon länger als zehn Jahre. Nach Einrichtung eines eigenen Tonstudios versuchten sich die Musiker Mitte der 1980er Jahre mit Bandnamen wie Flick Of The Wrist und Radius, bis schließlich 1987 mit neuem Sänger Jörg Sieber die Band Dominoe ins Leben gerufen wurde. Gleich mit ihrer Debütsingle gelang den sechs Musikern ein Top-Hit. Dank der Verwendung des Songs Here I Am in einem Fernsehspot des Autoherstellers Renault, der damit das Modell Renault 5 bewarb, stieg er Anfang 1988 in die deutschen Charts ein, erreichte dort im Februar Platz 4 und hielt sich drei Monate in den Hitlisten. Die Bayern-Rocker waren in dieser Zeit in verschiedenen europäischen Ländern unterwegs und traten sogar im französischen Fernsehen auf.

Mit der Nachfolgesingle Let’s talk about life konnten Dominoe nicht an den ersten Erfolg anknüpfen und erreichten nur mittlere Chartplätze. Die dritte Single Family Man aus dem Debütalbum Keep in Touch (1988) wurde lediglich noch ein Achtungserfolg.

Daraufhin verließ Robert Papst 1989 die Band und trat nur mehr als Produzent für Dominoe in Erscheinung. Für ihn kam der Gitarrist Markus Schiegl. Die Keyboarderin und Backgroundsängerin Angie Buchzyk stieg anschließend ebenfalls aus der Band aus und versuchte sich unter dem Namen Angie Layne als ebenfalls von Papst produzierte Solokünstlerin.

Das zweite Album The Key (1990), das von Papst in Zusammenarbeit mit Harold Faltermeyer produziert wurde, verkaufte sich ebenfalls nur mäßig. Nach einer begleitenden Tournee kam es 1991 zur Auflösung der Band.

Sänger Jörg Sieber veröffentlichte 1994 ein Soloalbum unter dem Pseudonym Jay Seever. Die Single That’s what you're looking for war Titelsong für einen Hanuta-Werbespot.

Erst im Jahr 2002 entschlossen sich Papst und Sieber zu einem dritten Dominoe-Album mit dem Titel No Silence… No Lambs, das sie zusammen mit neuen Musikern aufnahmen.

Das vierte Album The Story Is Far From Told erschien im Jahr 2008 und wurde von einigen Fernsehauftritten begleitet, wie beispielsweise beim ZDF-Fernsehgarten, Sat.1 Hit-Giganten.

Bei ihrem fünften Album Naked But Dressed, das 2012 erschien, wirkten erstmals Gastmusiker mit, unter anderem Jimi Jamison (Sänger von Survivor).

Im November 2018 erschien das sechste Album The Lost Radio Show. Es besteht aus Aufnahmen, die Dominoe im Jahr 2008 für eine britische Radioshow spielte. Teile dieser Live-Aufnahmen gingen seinerzeit durch einen Festplattencrash verloren, sodass die geplante Radiosendung nicht übertragen werden konnte. Die erhaltenen, unvollständigen Teile wurden archiviert. Zufällig entdeckte Robert Papst diese Ausschnitte Anfang des Jahres 2018 wieder. Für das Album wurden die meisten der 2008 aufgenommenen Stücke verwendet, nur die wirklich verloren gegangenen Teile mussten neu aufgenommen werden. Frühere Bandmitglieder und langjährige Musikerfreunde Papsts halfen dabei, die Aufnahmen zu ergänzen und zu komplettieren. So gelang es Papst, mit dieser Veröffentlichung die Atmosphäre der Original-Session zu erfassen. Die positive Resonanz aus der Musikszene auf die nach sechs Jahren erste weitere Veröffentlichung von Dominoe wurde durch Radio- und TV-Interviews begleitet.

Das Album The Lost Radio Show rezensiert unter anderem Anja Blum von der Süddeutschen Zeitung: "Der Vorteil dieses risikolosen Durchschreitens des Rockgenres mittels eingängiger Melodien und altbewährter Harmonien ist, dass das Album für eine ganze Generation so eine Art Soundtrack ihrer Jugend sein kann. Selbst wer die Band - jenseits ihres Hits - nicht kennt, aber mit Jon Bon Jovi, Brian Adams und Co. aufgewachsen ist, wird seine helle Freude an "The Lost Radioshow" haben. (...) Das Handwerk, das es dafür braucht, haben Papst und Co. ohnehin nie verlernt. Das Album ist bestens produziert, hält mit ruhiger Hand die Waage zwischen Professionalität und Authentizität, und die Musiker lassen technisch nichts zu wünschen übrig."

Quelle: Wikipedia