Del Amitri ist eine schottische Rockband, die 1980 in Glasgow von dem Sänger und Songwriter Justin Currie und dem Gitarristen Iain Harvie gegründet wurde. Über die Bedeutung des Bandnamens gibt es diverse Mutmaßungen, bis hin zu der Annahme, es sei einfach eine angenehme Aneinanderreihung von Silben, die die Bandmitglieder gut fanden. Im Klappentext eines der Alben heißt es dazu: But if you ask what the name means – expect violence! („Aber wenn du fragst, was der Bandname bedeutet – erwarte Gewalt!“)

Werdegang

Die Band ist für eingängige Melodien, durchdachte Arrangements und berührende, oftmals melancholische Texte, vor allem aber die durchdringende, melancholische Stimme des Frontmannes bekannt. Als Duo machten Currie und Harvie mit Sense Sickness 1982 ihre erste Singleaufnahme und veröffentlichten sie über ein lokales Indie-Label. Sie erweiterten die Band um Gitarrist Bryan Tolland und Schlagzeuger Paul Tyagi und machten sich mit Auftritten einen Namen. Das Label Chrysalis wurde auf sie aufmerksam und brachte 1985 ihr Debütalbum mit dem Bandnamen als Titel heraus, ein lautes, aggressives Werk, in dem einzig die Stimme des Frontsängers hervorstach. Mit ihrer Country-Folk-Ausrichtung der New-Wave-Musik fanden sie aber weder bei Kritikern noch bei Käufern genug Anklang, das Album floppte und das Label ließ sie wieder fallen.

Daraufhin verließen Tolland und Tyagi die Band. Mit David Cummings als Gitarrist und Brian McDermott als Schlagzeuger und Andy Alston zusätzlich als Keyboarder machten Del Amitri einen Neuanfang und finanzierten sich selbst eine Tour durch die Vereinigten Staaten. Dort fanden sie mit A&M ein neues Label. Mit dem zweiten Album Waking Hours gelang ihnen dann 1989 der Durchbruch. In den USA kam es in die Top 100 der Albumcharts, in Großbritannien erreichten sie die Top 10 und bekamen eine Platinauszeichnung. Kiss This Thing Goodbye und Nothing Ever Happens waren zwei Hits aus dem Album, die sie auch international bekannt machten.

Das zweite A&M-Album Change Everything war 1992 zwar in Übersee nicht mehr so erfolgreich, es erreichte aber Platz 2 der UK-Charts und platzierte sich auch in anderen europäischen Ländern in den Charts, unter anderem in Deutschland und der Schweiz. Das darauf enthaltene Lied Always the Last to Know war ihr international erfolgreichster Hit. Mit dem nächsten Album Twisted, das wie der Vorgänger in UK Goldstatus erreichte, konnten sie 1995 nahtlos an den Erfolg anknüpfen und mit dem Song Roll to Me schafften sie es sogar in die Top 10 der US-Singlecharts.

Das 1997 erschienene Album Some Other Suckers Parade war zwar für sich gesehen erfolgreich, schaffte es jedoch nicht, eine radiotaugliche Single hervorzubringen und blieb deshalb hinter den Vorgängern zurück. Im Jahr darauf kam das erste Best-of-Album mit ihren erfolgreichsten Singles heraus. Hatful of Rain erreichte Platz 5 in ihrer Heimat und brachte ihnen zum zweiten Mal Platin. Dazu erschien auch eine Zusammenstellung der Single-B-Seiten unter dem Titel Lousy with Love, die aber nicht in die Charts kam. Der Song Tell Her This war außerdem in der zweiten Staffel der amerikanischen Fernsehserie Scrubs – Die Anfänger als Abschlussmelodie zu hören.

Ende der 1990er ging A&M im Konzern Universal auf und Del Amitri kam zu Mercury. Ihr nächstes Album mit neuem Material mit dem Titel Can You Do Me Good? erschien erst nach fünfjähriger Pause 2002. Erstmals verpassten sie damit deutlich die Top 10 in Großbritannien und kamen darüber hinaus nur noch in Deutschland in die Charts. Nur eine Single wurde ausgekoppelt und Just Before You Leave schaffte es gerade noch in die Top 40. Nicht lange danach wurde die Band von ihrer Plattenfirma fallengelassen und daraufhin von Currie und Harvie „in verlängerten Kälteschlaf versetzt“ (Currie).

2013 wurde in einem BBC-Interview von Currie bekannt gegeben, dass er sich vorstellen könne, eine Reunion-Tournee durchzuführen. Vom 22. Januar (Glasgow) bis zum 7. Februar 2014 (im Apollo Hammersmith in London) spielten Currie und Harvie 13 Gigs in Schottland und England. Der Name der Tournee war The A to Z of Us. Unmittelbar nach dem Abschlusskonzert kündigten Del Amitri eine Live-CD und eine neue Studio-CD an.

Am 20. Oktober 2014 erschien die Live-Doppel-CD Into the Mirror, das erste Livealbum von Del Amitri. Das Album enthält 23 Tracks und wurde über das selbstgegründete Label Heard Through a Wall (benannt nach dem ersten Track auf dem ersten Album) veröffentlicht.

Quelle: Wikipedia