David Essex OBE (* 23. Juli 1947 in London als David Albert Cook) ist ein britischer Rocksänger, Musicaldarsteller und Schauspieler. Mitte der 1970er Jahre war er ein Teenieschwarm in Großbritannien. Bekannt wurde er mit Hits wie Rock On, Gonna Make You a Star und Hold Me Close sowie durch Musical- und Filmerfolge in Großbritannien.

Leben

Anfänge und Durchbruch

David Cook wuchs als Arbeiterkind in Canning Town auf. Die musikalische Vorprägung bekam er von seiner Mutter, die aus dem irischstämmigen Fahrenden Volk stammte und Klavierspielen gelernt hatte. In der Jugend spielte er Fußball in der Jugendmannschaft von West Ham United. In den Schulferien arbeitete er auf Jahrmärkten (englisch Fun Fair). Später fand er Arbeit in einer Fabrik und spielte daneben als Schlagzeuger in einer Band namens Everons. Schließlich trennte er sich von der Band und versuchte sich unter dem Künstlernamen David Essex an einer Sologesangskarriere. Er bekam auch einen Plattenvertrag bei Decca Records. Zwischen 1963 und 1970 veröffentlichte er zehn Singles – ab Dezember 1964 unter dem Namen David Essex, da es bereits einen anderen bekannten David Cook gab. Can’t Nobody Love You konnte sich über die Jahreswende 1965/1966 in den Top 20 von Radio London platzieren, Thigh High schaffte es im September 1966 bis auf Platz 26 in den Hauptstadtcharts. Der große Durchbruch gelang ihm aber nicht.

Daraufhin versuchte er sich als Schauspieler und bekam auch Rollen in kleineren Produktionen. Um für den Lebensunterhalt seiner gerade gegründeten Familie zu sorgen, musste er aber zusätzlich in verschiedenen Nebenjobs arbeiten. Erst die Zusammenarbeit mit Theaterautor Derek Bowman, der sein Manager wurde, brachte ihn voran. Der vermittelte ihm Gesangs- und Schauspielstunden und vor allem Tanzunterricht und so schaffte er es 1971, die Rolle von Jesus von Nazareth in der West-End-Produktion des Musicals Godspell zu bekommen. Sein Debüt verlief sehr erfolgreich und er wurde als vielversprechendster Bühnenneuling ausgezeichnet.

Nach weiteren Bühnenerfolgen bekam er 1973 die Hauptrolle im Rock-’n’-Roll-Film Trau keinem über 18 (Originaltitel: That’ll Be the Day). Ringo Starr, Keith Moon und Billy Fury wirkten in weiteren Rollen mit. Der Film wurde ein Kassenschlager in Großbritannien und Essex bekam eine Nominierung für einen BAFTA-Award als Newcomer. Dazu stand der Filmsoundtrack 7 Wochen lang auf Platz 1 der Charts. Darauf enthalten war auch Rock On, ein Song, den Essex für den Film geschrieben und gesungen hatte. Mit der Single kam er auf Platz 3 der britischen Charts und obwohl der Film im Ausland weniger Aufmerksamkeit fand, war Rock On ein Top-5-Hit in den US-Charts und ein US-Millionenseller (Goldene Schallplatte). Sogar eine Nominierung für einen Grammy als bester neuer Künstler bekam er für den Erfolg. Auch in die Top 50 in Deutschland schaffte es das Lied. Ein gleichnamiges Album und als zweite Single das Lied Lamplight kamen noch im selben Jahr heraus und beide platzierten sich sowohl in England als auch in den USA in den Charts.

Popstar in den 1970er Jahren

Im Jahr darauf folgte sowohl eine Filmfortsetzung unter dem Titel Stardust (u. a. mit Adam Faith und Dave Edmunds) als auch ein weiteres Album. Es hieß David Essex und hielt sich 4 Wochen auf Platz 2 der UK-Charts. Das ausgekoppelte Gonna Make You a Star wurde sein erster Nummer-eins-Hit in Großbritannien und der zweite Top-50-Hit in Deutschland. In den USA hatte man aber bereits das Interesse verloren und verlor es danach auch in Deutschland, so dass Essex von da an nur noch in seiner Heimat erfolgreich war. Das traf bereits für Stardust zu, einer zweiten Top-10-Single aus dem Album. In England wurde er aber zum Teenieschwarm, wozu sein Ohrring, seine markanten blauen Augen und lange braune Lockenhaare beitrugen.

Teil des Erfolgs war Produzent Jeff Wayne, der unter anderem mit einer Mischung von Liveeinspielungen und Mehrspurenaufnahmen einen besonderen Sound schuf. Das galt auch für das dritte Album All the Fun at the Fair, das Platz 3 in Großbritannien erreichte und mit Hold Me Close den zweiten Nummer-eins-Hit von Essex enthielt. Aber schon das Album Out on the Street, das vierte Studioalbum in vier Jahren, konnte den Erfolg nicht fortsetzen und erreichte nur Platz 31, obwohl es schließlich doch noch als sein drittes Album mit Gold ausgezeichnet wurde. Auch mit dem Album Gold and Ivory, das er diesmal selbst produzierte, konnte er mit der musikalischen Entwicklung nicht mithalten und blieb mit Album- und Singlesplatzierungen außerhalb der Top 20.

Trotzdem arbeitete er 1978 bei Jeff Wayne’s Musical Version of the War of the Worlds, einer Musical-Adaption von H. G. Wells’ Roman Krieg der Welten, wieder mit dem früheren Produzenten zusammen und war damit an einem der erfolgreichsten Alben seiner Art beteiligt. 240 Wochen, also etwa viereinhalb Jahre, hielt es sich in Summe in den Charts auf. Es war zwar ein reines Konzeptalbum ohne Musicalaufführung, aber Essex kehrte danach auch wieder auf die Musicalbühne zurück. In Evita von Andrew Lloyd Webber spielte er eine Hauptrolle und sang das Stück Oh What a Circus. Die Singleveröffentlichung brachte ihm wieder einen Tophit und seine dritte Goldsingle in Großbritannien. Auch dem nächsten Album Imperial Wizard, auf dem es ebenfalls enthalten war, gab es Auftrieb, auch wenn er erneut die Top 10 verfehlte. Im Rennfahrerfilm Silver Dream Racer kehrte er 1980 auch wieder auf die Leinwand zurück und mit dem selbstgeschriebenen Soundtracklied Silver Dream Machine hatte er einen weiteren Top-5-Hit. Beim Song A Winter’s Tale arbeitete er 1982 mit Mike Batt zusammen und verpasste nur knapp seine dritte Nummer-eins-Platzierung. Am Musical Mutiny nach dem Roman Meuterei auf der Bounty war er als Autor beteiligt und spielte die Hauptrolle des Fletcher Christian. Darin sang er den Titel Tahiti und hatte damit einen weiteren Singlehit. Es war sein 10. und letzter Top-10-Erfolg. Das von Mike Batt produzierte Album The Whisper war 1983 für längere Zeit sein letztes Studioalbum in den Charts, wohingegen er sich bis zum Ende der 1980er Jahre weiter kontinuierlich mit Singles in den Top 100 platzieren konnte.

Späte Karriere

Seine Popularität in den späten 80er- und frühen 90er Jahren hielt er vorwiegend mit Musicalauftritten aufrecht. Unter anderem spielte er in Boogie Nights 2, im Webber-Musical Aspects of Love und in der Inszenierung von She Stoops to Conquer von Sir Peter Hall im Jahr 1993, bevor er sich von der Bühne zurückzog. Musikalisch hatte er im selben Jahr noch einmal einen großen Erfolg mit dem Album Cover Shot mit Aufnahmen erfolgreicher Hits aus den 1970er Jahren. Es war sein drittes Top-3-Album und erreichte Goldstatus. Bis Ende der 1990er Jahre war er auch noch mit weiteren Studioalben und zwei Greatest-Hits-Alben in den Charts erfolgreich. Mitte der 1990er Jahre hatte er mit dem Buddy-Holly-Song True Love Ways im Duett mit Catherine Zeta-Jones einen letzten Top-40-Hit. Daneben kümmerte er sich aber vor allem um verschiedene Wohltätigkeitsprojekte. Er engagierte sich für Organisationen wie Voluntary Service Overseas und den World Music Fund und war selbst viel in Afrika tätig, unter anderem in Zimbabwe und Uganda. Er unterstützte aber beispielsweise auch den englischen Gypsy Council. Für seinen Wohltätigkeitseinsatz wurde er 1999 auch zum Officer of the British Empire ernannt.

2002 veröffentlichte David Essex seine erste Autobiografie A Charmed Life. Vier Jahre später erschien sein erfolgreichstes Greatest-Hits-Album. Es erreichte Platz 7 und brachte ihm seine insgesamt 9. Goldene Schallplatte im Vereinigten Königreich, weitere 9 Mal erreichte er noch Silber. Dazu kam eine Goldene in den USA für Rock On. 2008 kehrte er mit 61 Jahren noch einmal auf die Musicalbühne zurück, als er in der Musicalversion von Footloose die Rolle von Reverend Moore übernahm. Gleichzeitig arbeitete er mit Jon Conway an seinem eigenen Musical All the Fun of the Fair, in das er seine größten Hits integrierte. Noch im selben Jahr brachte er es auf die Bühne und ging damit ein knappes Jahr lang auf Tour. 2013 kam er mit dem Album Reflections, unter anderem mit Neuaufnahmen von Rock On und Gonna Make You a Star, noch einmal in die Charts.

Quelle: Wikipedia