Walter Bruce Willis (* 19. März 1955 in Idar-Oberstein, Deutschland) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Filmproduzent, Musiker/Komponist und Drehbuchautor. Seinen Durchbruch als Schauspieler hatte er 1988 mit dem Kinoerfolg Stirb langsam.

Kindheit und Jugend

Bruce Willis wurde 1955 in Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz) als Sohn des US-amerikanischen Soldaten David Willis und seiner deutschen Frau Marlene aus Kaufungen bei Kassel geboren. Er verbrachte die ersten zwei Jahre mit den Eltern in Deutschland, ehe die Familie 1957 in die Vereinigten Staaten übersiedelte. Zusammen mit den drei jüngeren Geschwistern Florence, dem Produzenten David und Robert, der 2001 starb, wuchs er in New Jersey auf. Als Therapie gegen sein Stottern kam er bereits während der Schulzeit zur Schauspielerei. Nach Abschluss der High School nahm er Schauspielunterricht am Montclair State College. Um diesen finanzieren zu können, arbeitete er nebenher in einer Chemiefabrik.

Schauspielkarriere

Erste Erfahrungen als Schauspieler sammelte er an New Yorker Theatern und als Darsteller in Werbespots. Ab 1985 spielte er die Hauptrolle in der Detektivserie Das Model und der Schnüffler (Moonlighting), die unter anderem mit einem Emmy und einem Golden Globe ausgezeichnet wurde. Eine Gastrolle hatte er in Miami Vice.

Anschließend arbeitete er zweimal mit dem Regisseur Blake Edwards zusammen, ehe ihm 1988 mit dem Kinoerfolg Stirb langsam der Durchbruch gelang. Die Rolle des Polizisten John McClane, der nur die eigenen Regeln befolgt und immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hat, war Willis wie auf den Leib geschneidert und machte ihn zum Star des Actionfilms. Abgesehen von Actionfilmen wie Stirb langsam 2 und Last Boy Scout – Das Ziel ist Überleben hatte Willis bis Mitte der 1990er Jahre kaum kommerziellen Erfolg, was unter anderem auch daran lag, dass er durch Rollen in Komödien wie Der Tod steht ihr gut versuchte, sein Action-Image loszuwerden. 1994 wurde die Rolle des Boxers Butch in Pulp Fiction von Quentin Tarantino mit Willis besetzt, dessen Darstellung von der Kritik gelobt wurde. Es folgten weitere Kassenschlager wie 12 Monkeys, Das fünfte Element oder Armageddon – Das jüngste Gericht. Mit Filmen wie The Sixth Sense oder Unbreakable – Unzerbrechlich widmete er sich anschließend verstärkt Dramen.

Im Oktober 2006 wurde Bruce Willis mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt. Willis zählt laut amerikanischem Forbes Magazine zu den bestbezahlten Schauspielern Hollywoods. Zwischen Juni 2007 und Juni 2008 erhielt er Gagen in Höhe von insgesamt 41 Millionen US-Dollar und rangierte damit hinter Will Smith, Johnny Depp, Eddie Murphy, Mike Myers und Leonardo DiCaprio auf Platz sechs.

Es folgten weitere Kinoproduktionen, aber seit 2008 spielt Willis vermehrt auch in Filmen mit, die nur eine eingeschränkte oder überhaupt keine Kinoauswertung erfahren. Außerdem tritt er in solchen Produktionen häufig nur als Nebendarsteller auf. Steven C. Miller ist ein Regisseur, mit dem er mehrfach zusammenarbeitete.

Weitere Aktivitäten

Willis ist auch als Theaterschauspieler und Produzent tätig. Darüber hinaus veröffentlichte er zwei sehr erfolgreiche LPs/CDs: The Return of Bruno, die mit Platin ausgezeichnet wurde, und If It Don’t Kill You, It Just Makes You Stronger. Chartplatzierungen erreichte er mit den Singleauskopplungen Respect Yourself, dem Cover eines Songs der Staple Singers, und Under the Boardwalk. Sporadisch tritt er auch heute noch mit seiner Band auf. 2010 hatte Willis einen Gastauftritt im Musikvideo zu Stylo, der 2010 erschienenen Single der Gorillaz.

Er ist Mitgründer der Restaurantkette Planet Hollywood. 2007 ernannte die Stadt Idar-Oberstein den hier geborenen Willis zum Sonderbotschafter.

Privatleben

Mit der Schauspielerin Demi Moore, mit der er von 1987 bis 2000 verheiratet war, hat Bruce Willis drei Töchter: Rumer (* 1988), Scout LaRue (* 1991) und Tallulah Belle (* 1994). Alle Töchter standen schon selbst vor der Kamera, zunächst in Filmen, in denen auch ein Elternteil mitspielte. Rumer war an der Seite ihres Vaters in Hostage – Entführt zu sehen; Scout LaRue und Tallulah Belle spielten erstmals in dem Film Der scharlachrote Buchstabe, danach 2001 in Banditen!.

Beim Sundance Film Festival in Utah im Januar 2008 präsentierte Willis sich mit seiner neuen Lebensgefährtin, dem Fotomodell Emma Heming. Ihre Hochzeit fand am 21. März 2009 auf den Caicos-Inseln statt. Am 1. April 2012 wurde ihre erste gemeinsame Tochter geboren. Am 5. Mai 2014 bekam das Paar eine weitere Tochter.

Äußerungen zu Politik und Zeitgeschehen

In einem Interview Anfang 2006 dementierte Willis das Gerücht, er sei Anhänger der Regierung von George W. Bush. Er sagte, er sei kein Republikaner und hasse Regierungen: „Wir können unsere Politiker nicht beeinflussen. Die interessieren sich einen Dreck für uns.“ Außerdem rechtfertigte er sich, den Krieg im Irak zu befürworten: „Ich bin kein gewalttätiger Mensch. Aber wir leben in einer gewalttätigen Welt. Dieses Land wurde auf Gewalt aufgebaut.“ Anlässlich des Films Stirb langsam 4.0 meinte er in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung, dass er ein politisch schwer einzuordnender Mensch sei, der differenziert denke.

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Deutsche Synchronstimmen

Ronald Nitschke lieh ihm in Das Model und der Schnüffler, Der Tod steht ihr gut, Blind Date und Four Rooms seine Stimme. In fast allen anderen Filmen wird er von Manfred Lehmann synchronisiert. In Stirb langsam: Jetzt erst recht bekam er ausnahmsweise die Stimme von Thomas Danneberg, da Lehmann zu diesem Zeitpunkt mit Dreharbeiten beschäftigt war.

Auszeichnungen

  • 1986: People’s Choice Awards, Favorite Male Performer in a New TV Program
  • 1987: Emmy, Bester Hauptdarsteller in einer Dramaserie, für Das Model und der Schnüffler
  • 1987: Golden Globe, Bester Serien-Hauptdarsteller – Komödie oder Musical für Das Model und der Schnüffler
  • 1992: Goldene Himbeere, Schlechtestes Drehbuch für Hudson Hawk – Der Meisterdieb
  • 1999: Goldene Himbeere, Schlechtester Hauptdarsteller für Armageddon, Das Mercury Puzzle und Ausnahmezustand
  • 1999: Blockbuster Entertainment Awards, Bester Nebendarsteller, für Ausnahmezustand
  • 2000: Blockbuster Entertainment Awards, Bester Hauptdarsteller, für The Sixth Sense
  • 2000: People’s Choice Award, Favorite Motion Picture Star in a Drama
  • 2000: American Cinematheque Gala Tribute; American Cinematheque Award
  • 2000: Emmy, Bester Gastdarsteller in einer Comedyserie für Friends
  • 2002: Hasty Pudding, Mann des Jahres
  • 2005: Goldene Kamera, Bester Internationaler Schauspieler
  • 2005: Officier dans l’ordre des Arts et des Lettres (franz. Kulturorden)
  • 2006: Stern auf dem Hollywood Walk of Fame
  • 2013: Komtur dans l’ordre des Arts et des Lettres
Quelle: Wikipedia