Bobby Vinton (* 16. April 1935 in Canonsburg, Pennsylvania als Stanley Robert Vinton junior; Spitzname „The Polish Prince“) ist ein US-amerikanischer Sänger. Er wurde in den 1960er- und 1970er-Jahren vor allem als Interpret von Liebesliedern wie Blue Velvet, Roses Are Red und Mr. Lonely bekannt.

Leben und Karriere

Bobby Vintons Familie ist polnischer und litauischer Herkunft. Sein Vater Stan Vinton betätigte sich als Bandleader eines lokalen Tanz-Orchesters. So lernte sein Sohn Klarinette spielen und gründete eine eigene Big Band. Mit den Einnahmen finanzierte er sein Musikstudium, während dessen er zahlreiche weitere Instrumente erlernte und einen Abschluss in Musical Composition machte.

1960 bekam Vinton einen Plattenvertrag für sein Orchester über mehrere Aufnahmen, die aber wenig erfolgreich waren. Zuletzt versuchte er es deshalb mit Soloaufnahmen und nahm die Titel Roses Are Red (My Love) und Mr. Lonely auf, beides ruhige Liebeslieder. Songs dieser Machart wurden zu Vintons Markenzeichen, weshalb er auch als der „Crooner“ der frühen Sechziger bezeichnet wird. Seine Titel Roses Are Red wurde 1962 als Single veröffentlicht und erreichte sofort Platz 1 in den USA. Sie verkaufte sich insgesamt über eine Million Mal und wurde auch in England und Deutschland ein Top-20-Hit. In Deutschland sollte es sein einziger Charterfolg bleiben.

In USA folgte dagegen ein Hit nach dem anderen und 1963 hatte er mit seinem international bekanntesten Lied Blue Velvet einen zweiten Nummer-1-Hit in den Vereinigten Staaten. Mit There! I've Said It Again (mit dem Stan Applebaum Orchestra), ebenfalls 1963, und Mr. Lonely, das 1964 herauskam, hatte er zwei weitere Nummer-1-Hits. Bis 1969 folgten vier weitere Top-10-Hits und zahlreiche weitere Chartplatzierungen für Vinton.

Anfang der 1970er-Jahre versuchte sich Bobby Vinton zur Abwechslung als Schauspieler und kam zu zwei Nebenrollen in den John-Wayne-Filmen Big Jake und Dreckiges Gold. 1979 war er noch einmal im Fernsehfilm Die Skandalreporterin zu sehen.

1974 nahm der Sänger My Melody Of Love auf, und zwar in einer speziellen Version, in der er auch auf (holprigem) Polnisch sang. Das Lied wurde zu einer Art Hymne unter den polnischstämmigen Amerikanern und brachte ihm den Beinamen „der polnische Prinz“ ein. Außerdem war es sein dritter Millionenseller. Von 1975 bis 1978 war er mit einer Musikvarieté-Sendung im Fernsehen sehr erfolgreich. Ebenso wie Dick Clark besaß er ein eigenes Theater in Branson, das sogenannte The Bobby Vinton Blue Velvet, welches er 2002 wieder verkaufte. Bis 2015 trat er noch regelmäßig als Entertainer auf, zum Beispiel in Las Vegas und Atlantic City. Seitdem lebt er im Ruhestand in Florida.

Bobby Vinton ist auf dem Hollywood Walk of Fame mit einem Stern verewigt. Er ist seit 1962 mit Dolores Dobbins verheiratet, das Paar hat fünf Kinder.

Rezeption

1986 verwendete Regisseur David Lynch Blue Velvet als Titellied für seinen gleichnamigen Filmklassiker. 1990 wurde Blue Velvet in Großbritannien in einem Nivea-Werbefilm verwendet und kletterte daraufhin bis auf Platz 2 in den Charts. Ebenfalls 1990 verkörperte Bobbys ältester Sohn Robbie Vinton (* 19. August 1964) seinen Vater im Film Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia, in einer Szene des Filmes sieht man ihn das Lied Roses Are Red singen.

2005 erreichte der US-Sänger Akon in Deutschland und Großbritannien Platz 1 mit dem Titel Lonely, in dem er ein gepitchtes (in der Tonhöhe verändertes) Sample aus Mr. Lonely verwendet.

Quelle: Wikipedia