Alicia Keys (* 25. Januar 1981 als Alicia Joseph Augello-Cook in New York City) ist eine US-amerikanische Soul- und R&B-Sängerin, Produzentin, Songwriterin und Schauspielerin. Im Lauf ihrer Karriere verkaufte sie mehr als 30 Millionen Alben weltweit und gewann zahlreiche Preise, darunter 15 Grammys. Billboard nannte sie den Top-R&B-Künstler und den fünftbesten Künstler der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts. Außerdem kam Alicia Keys bei den Top 50 der „R&B/Hip-Hop Artists“ der letzten 25 Jahre auf Platz zehn. Im November 2016 erschien ihr sechstes Studioalbum Here.

Leben

1981–2000: Kindheit und Jugend

Als Tochter eines afroamerikanischen Flugbegleiters und einer Musicalsängerin irisch-schottisch-italienischer Abstammung kam Alicia Keys am 25. Januar 1981 in Hell’s Kitchen im New Yorker Stadtteil Manhattan zur Welt. In diesem Viertel wuchs sie nach der Trennung ihrer Eltern bei ihrer Mutter auf. In ihrer Jugend kam sie unter anderem mit der Musik von Marvin Gaye, Donny Hathaway, Lauryn Hill und Stevie Wonder in Berührung. Im Alter von fünf Jahren nahm Alicia Keys erstmals Ballett- und Klavierunterricht. Sie spielte hauptsächlich klassische Musik, vor allem Kompositionen von Mozart, Beethoven und ihrem Favoriten Chopin.

Im Alter von 16 Jahren schloss sie ihre High-School-Ausbildung vorzeitig ab. Obwohl sie einen Platz an der Columbia University erhielt, entschied sie sich gegen ein Studium und unterzeichnete stattdessen einen Demovertrag mit Jermaine Dupris So So Def Records, einem Sublabel von Columbia Records. Wegen künstlerischer Differenzen trennte sich Keys jedoch 1998 von Columbia und folgte Clive Davis, dem Begründer von Arista Records, zu seinem neuen Label J Records.

2001–2002: Songs in A Minor

Nach einzelnen Veröffentlichungen auf den Soundtracks zu Men in Black, Shaft – Noch Fragen? und Dr. Dolittle 2 erschien im Sommer 2001 ihr Debütalbum Songs in A Minor. Die Platte ist eine Mischung aus klassischen Motown-Elementen und zeitgemäßen R&B-Produktionen. Das Album verkaufte sich schon in der ersten Woche 236.000 Mal und debütierte auf Platz eins in den Billboard 200. Allein in den USA wurde Songs in A Minor für 6,2 Millionen abgesetzte Exemplare sechs Mal mit Platin ausgezeichnet. Weltweit verkaufte sich das Album über zwölf Millionen Mal. Dank des Albums und des weltweiten Nummer-eins-Hits Fallin’ sowie drei weiterer erfolgreicher Singleauskopplungen avancierte Keys zum erfolgreichsten R&B-Interpreten des Jahres 2001. Bei den Grammy Awards 2002 gewann die Sängerin fünf Grammys, unter anderem in den Kategorien Bester Newcomer, Bestes R&B Album, Song des Jahres und beste R&B-Gesangsdarbietung einer Frau.

2003–2005: The Diary of Alicia Keys und Unplugged

Ende 2003 erschien mit The Diary of Alicia Keys das zweite Album der Sängerin. Die CD wurde von Kanye West, Rich Harrison, Timbaland und Kerry Krucial produziert. Sie verkaufte sich mehr als acht Millionen Mal und Keys erhielt im Jahr darauf vier weitere Grammys. Ende 2004 veröffentlichte die Künstlerin ihr erstes Buch, Tears for Water, ein Songbook mit eigenen Gedichten und Liedtexten. Gleichzeitig gelang ihr mit Usher und dem gemeinsamen Duett My Boo ein weiterer Nummer-eins-Hit.

Im Februar 2005 sang Keys beim 39. Super Bowl America the Beautiful. Am 2. Juli desselben Jahres trat sie anlässlich von Live 8 in Philadelphia auf. Kurz darauf spielte sie ein MTV Unplugged-Konzert, das im Oktober 2005 sowohl auf CD als auch auf DVD veröffentlicht wurde. Im November desselben Jahres trat die auch sozial engagierte Künstlerin bei einer Veranstaltung der Hilfsorganisation Keep a Child Alive auf. Sie spielte mit Bono, der per Video live zugeschaltet war, eine Coverversion des Klassikers Don’t Give Up von Kate Bush und Peter Gabriel ein. Alle Einnahmen des Wohltätigkeitsliedes kamen Keep a Child Alive zugute.

2006–2008: Filmdebüt und As I Am

Nach diversen Gastauftritten in den Fernsehserien Bill Cosby Show, Charmed – Zauberhafte Hexen und American Dreams war Alicia Keys 2007 in einer Nebenrolle im Film Smokin’ Aces an der Seite von Ben Affleck und Andy García zu sehen. Nach einem längeren Afrikaaufenthalt bekam sie im Frühjahr 2006 eine weitere Nebenrolle in der Literaturverfilmung von Nanny Diaries. Im September 2007 erschien mit No One die erste Single ihres dritten Studioalbums As I Am. Auch sie platzierte sich in den internationalen Charts weit vorne und kam in der Schweiz auf Anhieb auf Platz eins. Auch As I Am stieg auf Platz eins der Schweizer Albumcharts ein und wurde mit Gold ausgezeichnet. Im Februar 2008 wurde Alicia Keys in Los Angeles mit zwei Grammys in den Kategorien Best R&B Song und Best Female R&B Vocal Performance ausgezeichnet.

Zusammen mit White-Stripes-Frontmann Jack White nahm Alicia Keys 2008 den Titelsong zum 22. James-Bond-Film Ein Quantum Trost auf. Der Song Another Way to Die war als Download erhältlich und erschien sowohl auf dem Filmsoundtrack als auch auf einer erweiterten Version ihres letzten Albums As I Am.

2009–2011: The Element of Freedom

2009 schrieb und produzierte Keys zusammen mit Swizz Beatz das Lied Million Dollar Bill für Whitney Houston. Daneben nahm sie Duette mit Alejandro Sanz und Jay-Z auf. Im September 2009 wurde mit Doesn’t Mean Anything die erste Single aus ihrem vierten Studioalbum The Element of Freedom als Download veröffentlicht. Der Name des Albums ist Keys zufolge programmatisch zu verstehen, da sie sich in diesem Album die Freiheit nimmt, auch vermeintlich abwegige Ideen musikalisch umzusetzen. In Deutschland erreichte das Album Gold-Status.

Alicia Keys ist für die Organisation Keep a Child Alive, die hauptsächlich Familien in Afrika und Asien hilft, als Botschafterin aktiv. Keys und ihr Produzent Kerry Krucial Brothers betreiben die Produktionsgesellschaft Krucialkeys und ein eigenes Studio namens The Oven, in dem sie schon mit vielen weiteren Künstlern wie Nas, Eve, Christina Aguilera, Angie Stone oder Keyshia Cole zusammengearbeitet haben.

Seit Herbst 2008 ist Alicia Keys mit dem Produzenten und Rapper Swizz Beatz (Kasseem Dean) liiert, den sie am 31. Juli 2010 heiratete. Im Oktober 2010 wurde ihr erster gemeinsamer Sohn geboren, im Dezember 2014 der zweite.

Im Frühsommer 2011 veröffentlichte Keys eine Jubiläumsversion ihres Debütalbums Songs in A Minor, sie gab aus diesem Anlass zwei exklusive Konzerte in London und in New York. 2012 sang sie für Whitney Houston auf deren Trauerfeier den Titel Can You Send Me an Angel.

2012–2015: Girl on Fire

Im November 2012 erschien ihr Album Girl on Fire. Den gleichnamigen Titelsong stellte sie am 6. September 2012 bei den MTV Video Music Awards 2012 vor. Die zweite Singleauskopplung Brand New Me wurde am 19. November 2012 zum ersten Mal in den USA im Radio gespielt. Am 7. März 2013 startete die Set The World On Fire Tour.

Im Juni 2013 veröffentlichte Keys gemeinsam mit VH1 ein Storyteller-Livealbum auf CD und DVD. 2014 war sie auf dem Soundtrack zum Film The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro zusammen mit Kendrick Lamar im Titel It’s On Again zu hören. Außerdem spielte sie im, von Diplo produzierten, Song Living For Love von Madonna aus ihrem Album Rebel Heart von 2015 Klavier.

Seit 2016: Here und The Voice

Am 4. Mai 2016 erschien die Single In Common als Vorgriff auf ihr sechstes Studioalbum Here. Neben zahlreichen Promoauftritten sang sie am 28. Mai 2016 vor dem Champions-League-Finale in Mailand ein Medley. Zum Weltflüchtlingstag veröffentlichte Keys einen Kurzfilm, in dem sie sich selbst in die Rolle eines Flüchtlings versetzt. Der Film wird von einem weiteren Song ihres neuen Albums begleitet. Im Oktober 2016 veröffentlichte sie eine weitere Single: Blended Family (What You Do For Love), welche in Zusammenarbeit mit A$AP Rocky entstanden ist. Das Album erschien Anfang November und erreichte in den USA Platz 2 der Charts, Here wurde so Keys’ siebtes Top-Ten-Album in den USA. Ebenfalls 2016 wurde Keys Jurymitglied der Castingshow The Voice für die elfte und zwölfte Staffel. Für die vierzehnte Staffel von The Voice kehrte sie als Coach zurück. Im Dezember 2017 wurde bekannt, Alicia Keys werde als Feature im Song Like Home für Eminems neuntes Studioalbum Revival zu hören sein. Ebenfalls als Feature vertreten war sie in Justin Timberlakes fünftem Studioalbum Man Of The Woods mit dem Song Morning Light und James Bays Us auf seinem zweiten Album Electric Light.

Keys moderierte die Grammy Awards 2019 und die Grammy Awards 2020.

Filme

  • 2007: Smokin’ Aces
  • 2007: Nanny Diaries
  • 2008: Die Bienenhüterin (The Secret Life of Bees)
  • 2015: Empire (Serie)

Preise und Auszeichnungen

  • 2001
    • MTV Video Music Award (für Fallin’)
  • 2002
    • Grammy: Best New Artist, Best R&B Album (für Songs in A Minor), Song of the Year (für Fallin’), Best R&B Song (für Fallin’), Best Female R&B Vocal Performance (für Fallin’)
    • World Music Award: Best-Selling New Artist, World’s Best-Selling Female R&B-Artist
    • MTV Europe Music Award (Best R&B Artist)
    • Echo (Bester Newcomer)
  • 2004
    • Soul Train Music Award: Best Female R&B/Soul Album (für The Diary of Alicia Keys), Best Female R&B/Soul Single (für If I Ain’t Got You), Best R&B/Soul Single by a Group, Band or Duo (für My Boo mit Usher)
    • Billboard Award: Female Artist of the Year, Female R&B/Hip Hop Artist of the Year, R&B/Hip Hop Singles Artist of the Year, R&B/Hip Hop Single of the Year (für If I Ain’t Got U), Hot 100 Songwriter of the Year, Female Hot 100 Artist of the Year, R&B/Hip Hop Airplay Single of the Year (für If I Ain’t Got U)
    • American Music Award: Favorite Female Artist
    • World Music Award: Best R&B Female Artist
    • MTV Video Music Award: Best R&B Video und Best R&B Artist
  • 2005
    • Grammy: Best R&B Album (für The Diary of Alicia Keys), Best Traditional R&B Vocal Performance (für You Don’t Know My Name), Best Female R&B Vocal Performance (für If I Ain’t Got U), Best R&B Vocal Performance by a Group, Band or Duo (für My Boo),
    • MTV Video Music Award: Best R&B Video: Karma
    • MTV Europe Music Award: Best R&B Artist
  • 2008
    • Grammy: Best R&B Song (für No One), Best Female R&B Vocal Performance (für No One)
    • American Music Awards: Favorite Album, Soul/R&B (für As I Am), Favorite Album, Rock/Pop (für As I Am)
    • World Music Award: Best R&B Artist
    • Swiss Music Awards: Best Urban International (für As I Am)
  • 2009
    • Grammy: Best Female R&B Vocal Performance (für Superwoman)
  • 2010
    • Grammy: Best Rap/Sung Collaboration (für Empire State of Mind mit Jay-Z), Best Rap Song (für Empire State of Mind)
    • Billboard Latin Music Award: Hot Latin Song (für Looking for Paradise mit Alejandro Sanz)
    • Kora Award: Beste Künstlerin in der amerikanischen Diaspora
    • MTV Video Music Award: Best Cinematography in a Video (Empire State of Mind (feat. Jay-Z))
  • 2014
    • Grammy: Best R&B Album (für Girl on Fire)

Weiterführende Informationen

Quelle: Wikipedia