Adriano Celentano (* 6. Januar 1938 in Mailand) ist ein italienischer Sänger, Komponist, Schauspieler, Musik-, Film- und Fernsehproduzent sowie Fernsehmoderator. Ab dem Ende der 1950er Jahre verhalf ihm seine erfolgreiche Schauspiel- und Musikerkarriere zu großer Popularität in seinem Heimatland. Lieder wie Azzurro (1968) waren auch international erfolgreich. Celentano gilt als besonders vielseitiger Entertainer, dessen Verdienst es ist, den amerikanischen Rock ’n’ Roll in Italien eingeführt zu haben.

Karriere

Celentanos Eltern stammen aus der Provinz Foggia in Apulien, er wurde jedoch in Mailand geboren und ist auch dort aufgewachsen. Sein öffentliches Debüt als Sänger hatte der gelernte Uhrmacher am 18. Mai 1957 zusammen mit der Gruppe Rocky Boys mit dem Lied Ciao ti dirò. Beim Label Saar erschienen sodann erste Schallplatten. Den ersten großen Erfolg brachte 1959 die Single Il tuo bacio è come un rock. Im Jahr darauf trat er in Federico Fellinis La dolce vita in Erscheinung. 1961 nahm er mit 24.000 baci erstmals am Sanremo-Festival teil und gründete daraufhin sein eigenes unabhängiges Label, den Clan Celentano. Es folgten erfolgreiche Singles und weitere Filmauftritte, bis er 1966 mit dem autobiografischen Il ragazzo della via Gluck nach Sanremo zurückkehrte. Im Jahr 1967 hatte er mit La coppia più bella del mondo („Das schönste Paar der Welt“), das er im Duett mit seiner Frau Claudia Mori (geheiratet 1964) sang, einen weiteren Erfolg. Geschrieben hat das Lied Paolo Conte, der 1968 auch für den weit über Italiens Grenzen hinaus bekannten Hit Azzurro verantwortlich zeichnete.

Beginnend mit dem Film Serafino, der Schürzenjäger (1968) intensivierte Celentano seine Arbeit als Schauspieler, womit er eine erfolgreiche Parallelkarriere aufbauen konnte. Er spielte oftmals slapstickartige Charaktere, zuweilen mit politischen Untertönen gewürzt. Zu seinen größten Erfolgen gehören die Filme Bluff mit Anthony Quinn sowie Der gezähmte Widerspenstige und Gib dem Affen Zucker, beide mit seiner häufigen Filmpartnerin Ornella Muti. Mit dem Lied Chi non lavora non fa l’amore trat er 1970 wieder in Sanremo an (zusammen mit Claudia Mori) und konnte diesmal den Sieg davontragen. Schon 1971 kehrte er mit Sotto le lenzuola ein letztes Mal zum Festival zurück. 1974 betätigte er sich beim Film Yuppi Du erstmals als Regisseur und Hauptdarsteller, eine Kombination, die er in späteren Jahren noch mehrmals wieder aufnahm. Mit der RAI-Show Fantastico 8 begann Celentano 1987 auch eine stets von Kontroversen begleitete Karriere als Fernsehmoderator.

Mit dem Kollaborationsalbum Mina Celentano zusammen mit Mina kehrte der Sänger 1998 an die Spitze der Charts zurück, ein Erfolg, an den er auch mit den folgenden Alben anknüpfen konnte, zuletzt 2011 mit Facciamo finta che sia vero. Auch mit einer Reihe von weiteren Fernsehauftritten konnte Celentano seine Popularität bis heute erhalten. Aufsehen erregte etwa seine Sendung RockPolitik, in der er der italienischen Regierung unter Silvio Berlusconi vorwarf, massiv die Pressefreiheit zu verletzen.

Mit Claudia Mori hat Celentano zwei Töchter, Rosita (* 1965) und Rosalinda (* 1968, Schauspielerin) sowie einen Sohn, Giacomo (* 1966).

Deutsche Synchronsprecher

Celentanos Filme wurden im Deutschen überwiegend vom Schnodderdeutsch geprägt, das meistens unter der Leitung von Rainer Brandt entstand. Celentano wurde meist von Thomas Danneberg synchronisiert, andere Sprecher waren auch Heiner Lauterbach, Michael Brennicke, Harald Juhnke, Klaus Kindler und einige mehr.

Quelle: Wikipedia