Willard Carroll „Will“ Smith Jr. [smɪθ] (* 25. September 1968 in Philadelphia, Pennsylvania) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Filmproduzent und Rapper. In den späten 1980er Jahren erlangte er Bekanntheit als Rapper unter dem Namen The Fresh Prince. Seinen Durchbruch machte Smith als Schauspieler in der international erfolgreichen, nach ihm benannten Sitcom Der Prinz von Bel-Air, die von 1990 bis 1996 auf NBC lief. Seit 1996 arbeitet Smith hauptsächlich nur in Filmen. Für seine Rollen in den Filmen Ali und Das Streben nach Glück erhielt er jeweils 2002 und 2007 eine Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller. Zudem wurde er mehrfach für den Golden Globe nominiert und ist vierfacher Grammy-Preisträger.

Leben

Will Smith wuchs als Zweitältester von vier Geschwistern in gutbürgerlichen Verhältnissen in West Philadelphia auf. Sein Vater William C. Smith Senior, Ingenieur für Kältetechnik, war zu dieser Zeit Kühlgerätehersteller. Seine Mutter Caroline Smith war Lehrerin.

Von 1992 bis 1995 war er mit Sheree Zampino verheiratet, mit der er einen Sohn (Trey Smith, * 1992) hat. Seit 1997 ist er mit der Sängerin und Schauspielerin Jada Pinkett Smith verheiratet. Sie sollte in der Serie Der Prinz von Bel-Air seine Freundin spielen, wurde aber mit der Begründung, dass sie mit ihren 1,52 Metern zu klein sei (Will Smith ist 1,88 Meter groß), abgelehnt. Sie haben zusammen einen Sohn Jaden, der ebenfalls als Schauspieler tätig ist, und eine Tochter Willow, die 2007 in dem Film I Am Legend debütierte.

2017 wurde er in die Wettbewerbsjury der 70. Filmfestspiele von Cannes berufen.

Karriere

Musik

Seit seinem zwölften Lebensjahr betätigte Smith sich als Rapper. Zunächst arbeitete er als DJ in verschiedenen Clubs in West-Philadelphia und lernte auf einer Party Jeff Townes kennen. Mit ihm spielte er einige Alben unter dem Namen DJ Jazzy Jeff & The Fresh Prince ein. Mit ihm gemeinsam gewann er den ersten Hip-Hop-Grammy überhaupt für den Song Parents Just Don’t Understand. Einen weiteren Grammy erhielt das Duo für Summertime.

Seine Songtexte vermeiden Vulgärausdrücke. Das Wort „Fuck“ kam bislang nur einmal vor, und zwar in dem Lied Tell Me Why (auf dem Album Lost and Found), wo er es aber letztlich streichen ließ.

Der Rapper Bow Wow bezeichnete Smith als „bubble gum rapper“ (Kaugummi-Rapper), woraufhin Smith entgegnete, dass er „einem unreifen Kind keine Antwort schuldig sei“ (original „I don’t have to respond to an immature child.“).

Zu manchen Filmen, an denen er als Schauspieler beteiligt war, steuerte er zusätzlich die offiziellen Songs bei, so etwa bei Wild Wild West (einer Rap-Version von „I Whish“ von Stevie Wonder) und Men in Black, bei denen seine Lieder jeweils während des Filmabspanns Verwendung fanden.

Schauspielerei

Smith gab am Anfang seiner Karriere viel Geld aus und zahlte zu wenig Einkommensteuer. Die US-Steuerbehörde verhängte schließlich eine Steuernachzahlung von 2,8 Millionen US-Dollar gegen Smith, so dass er dadurch einen Großteil seines Besitzes verlor und sein Einkommen gepfändet wurde. Smith war 1990 fast bankrott, als Benny Medina, ein Manager von Warner Brothers, auf ihn aufmerksam wurde. Er fand, dass die Geschichte vom „naiven, vorlauten Will aus Philadelphia“ in der Ortschaft Beverly Hills etwas Witziges und Fernsehreifes hatte. Dadurch wurde, basierend auf Smiths Werdegang, die NBC-Fernsehserie Der Prinz von Bel-Air konzipiert, die erfolgreich von 1990 bis 1996 produziert wurde. Obwohl Smith bereits 1993 ein bemerkenswertes Leinwanddebüt in Das Leben – Ein Sechserpack hatte, wurde er erst in dem Buddy-Movie Bad Boys – Harte Jungs einem breiten Publikum als Leinwandschauspieler bekannt. Der endgültige weltweite Durchbruch gelang ihm mit den Filmen Independence Day (1996) und Men in Black (1997).

Die Matrix-Macherinnen Lilly und Lana Wachowski boten ihm 1999 die Hauptrolle des Neo in der Matrix-Trilogie an. Smith jedoch lehnte die Rolle ab, um stattdessen in Wild Wild West mitzuspielen. Dadurch verhalf er Keanu Reeves zu dessen bisher erfolgreichster Rolle. Smith äußerte später zu Wild Wild West, dass er sich „schlecht dabei fühle, dass die Werbung den Film als guten Film verkauft, obwohl es ein schlechter Film ist“.

Der Film Ali zeigt den Lebenslauf der Boxer-Legende Muhammad Ali alias Cassius Clay. Die Rolle brachte Smith eine Oscar-Nominierung ein. Im Film Das Streben nach Glück agierte er an der Seite seines Sohnes Jaden. Für seine darstellerischen Leistungen wurde er dafür zum zweiten Mal für den Oscar nominiert, den er aber wiederum nicht erhielt. 2004 lieh er dem Winzlingsfisch Oscar in Große Haie – Kleine Fische seine Stimme.

Am 5. August 2016 kam David Ayers Comicverfilmung Suicide Squad in die amerikanischen Kinos, in dem Smith die Rolle des Scharfschützen und Attentäters Deadshot übernahm.

Im Juli 2017 wurde bekannt, dass Smith in der Realverfilmung des Disney Films Aladdin die Rolle des Dschinni verkörpern wird.

Zwischen Juni 2007 und Juni 2008 erhielt Smith Gagen in Höhe von 80 Millionen US-Dollar, wodurch er laut dem amerikanischen Forbes Magazine noch vor Johnny Depp (72 Millionen US-Dollar), Eddie Murphy und Mike Myers (je 55 Millionen US-Dollar) zum am besten verdienenden Hollywood-Schauspieler avancierte. Gleichzeitig galt Will Smith zu dieser Zeit auch als einer der sichersten Publikumsmagneten überhaupt. So wurde er von amerikanischen Kinobesitzern zum „kassenträchtigsten Star des Jahres“ 2008 gewählt. Seit 2009 sind ihm allerdings – mit der Ausnahme von Men in Black 3 – keine großen Kassenerfolge mehr vergönnt gewesen.

Zwischen 1997 und 1999 gründete Will Smith die Produktionsfirma Overbrook Entertainment, die sowohl in den Bereichen Musik- und Fernsehunterhaltung als auch im Bereich Filmproduktion tätig ist und seitdem auch Filme produziert, in denen Will Smith oder Angehörige mitspielen.

Will Smith wird in den deutschen Versionen seiner Filme derzeit von Jan Odle synchronisiert, welcher ihn auch in der Sitcom Der Prinz von Bel-Air sprach. In seinen früheren Filmen wurde er von Leon Boden gesprochen.

Sonstiges

Scientology

Es gibt von Will Smith viele positive Aussagen über Scientology. Seine Frau und er sind enge Freunde des bekennenden Scientologen Tom Cruise. Smith bestreitet, der Scientology-Kirche zugehörig zu sein, sagte aber: „Ich denke einfach, dass viele der Ideen hinter Scientology großartig, revolutionär und nicht religiös sind.“ Nachdem Jada im Jahr 2004 zusammen mit Cruise am Film Collateral mitgewirkt hat, spendete das Paar 20.000 Dollar an Scientologys Bildungskampagne namens „HELP, The Hollywood Education and Literacy Program“, welche die Basis von Scientologys Hausunterrichts-System ist. Im Mai 2008 eröffnete Smith eine Schule, an der sechs Scientologen als Lehrkräfte angestellt waren und unter anderem nach dem Lernmodell „Study Tech“, welches von L. Ron Hubbard entwickelt wurde, unterrichtet wurde. Die Schule wurde inzwischen geschlossen.

Im September 2008 distanzierte sich Smith von Scientology, zudem traf er sich mit Aktivisten der Protestbewegung „Anonymous“. Ebenso widersprach er dem Gerücht, es würden die Lehren von Scientology an der von ihm und seiner Frau Jada gegründeten Privatschule unterrichtet. Ende des Jahres 2008 folgte eine weitere Spende über 122.500 US-Dollar an Scientology, wobei er aber ein weiteres Mal zum Ausdruck brachte, dass er kein Mitglied der Scientology-Kirche sei. Außer an mehrere Scientology-Organisationen spendete Smith auch an christliche, muslimische und jüdische Organisationen, die Gesamtsumme belief sich auf 1,3 Millionen US-Dollar. 2013 spielten er und sein Sohn die Hauptrollen in dem Film After Earth, der als Vehikel zur Verbreitung von Scientology-Botschaften gilt.

Basketball

Im Oktober 2011 erwarb Smith Minderheitsanteile an der NBA-Mannschaft Philadelphia 76ers und ist somit Mitinhaber der Basketballmannschaft seiner Heimatstadt.

Auszeichnungen

Als Musiker und Schauspieler wurde Will Smith mit verschiedenen Auszeichnungen prämiert oder für diese nominiert. So wurde er bereits 1988 Grammy-Preisträger. Seine Leistungen als Blockbuster-Schauspieler wurden beispielsweise mit dem Saturn Award oder dem MTV Movie Award gewürdigt. Seit 2001 agierte er auch als Charakterdarsteller und erhielt verschiedene Oscar- und Golden-Globe-Nominierungen.

Insgesamt über 47 Preise sowie über 90 Nominierungen erhielt Smith bislang für seine Leistungen als Musiker und Darsteller. Die folgende Übersicht gibt die bekanntesten Preise wieder.

Filmisch (Auswahl)

Oscar

  • 2002: Nominiert in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für Ali
  • 2007: Nominiert in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für Das Streben nach Glück

Golden Globe Award

  • 1993: Nominiert in der Kategorie Bester Serien-Hauptdarsteller – Komödie oder Musical für Der Prinz von Bel-Air
  • 1994: Nominiert in der Kategorie Bester Serien-Hauptdarsteller – Komödie oder Musical für Der Prinz von Bel-Air
  • 2002: Nominiert in der Kategorie Bester Hauptdarsteller – Drama für Ali
  • 2007: Nominiert in der Kategorie Bester Hauptdarsteller – Drama für Das Streben nach Glück
  • 2016: Nominiert in der Kategorie Bester Hauptdarsteller – Drama für Erschütternde Wahrheit

Saturn Award

  • 1997: Nominiert in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für Independence Day
  • 1998: Nominiert in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für Men in Black
  • 2001: Nominiert in der Kategorie Bester Nebendarsteller für Die Legende von Bagger Vance
  • 2008: Ausgezeichnet in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für I Am Legend
  • 2009: Nominiert in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für Hancock

MTV Movie Awards

  • 1996: Nominiert in der Kategorie Bestes Filmpaar für Bad Boys – Harte Jungs zusammen mit Martin Lawrence
  • 1997: Nominiert in der Kategorie Bester Schauspieler für Independence Day
  • 1997: Ausgezeichnet in der Kategorie Bester Filmkuss für Independence Day zusammen mit Vivica A. Fox
  • 1998: Nominiert in der Kategorie Bestes Filmpaar für Men in Black zusammen mit Tommy Lee Jones
  • 1998: Nominiert in der Kategorie Bester Filmkomiker für Men in Black
  • 1998: Ausgezeichnet in der Kategorie Beste Kampf-Sequenz für Men in Black
  • 1999: Nominiert in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für Der Staatsfeind Nr. 1
  • 2002: Ausgezeichnet in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für Ali
  • 2004: Nominiert in der Kategorie Bestes On-Screen Team für Bad Boys II zusammen mit Martin Lawrence
  • 2005: Nominiert in der Kategorie Bester Schauspieler für Hitch – Der Date Doktor
  • 2005: Nominiert in der Kategorie Bester komödiantischer Auftritt für Hitch – Der Date Doktor
  • 2007: Nominiert in der Kategorie Beste Darstellung für Das Streben nach Glück
  • 2008: Ausgezeichnet in der Kategorie Bester Schauspieler für I Am Legend
  • 2014: Nominiert in der Kategorie Beste Kampfszene für Anchorman – Die Legende kehrt zurück als Teil eines Kollektives

César

  • 2005: Ausgezeichnet in der Kategorie Ehrenpreis

Goldene Himbeere

  • 2000: Ausgezeichnet in der Kategorie Schlechtestes Leinwandpaar für Wild Wild West zusammen mit Kevin Kline
  • 2014: Ausgezeichnet in der Kategorie Schlechtester Nebendarsteller für After Earth
  • 2014: Nominiert in der Kategorie Schlechtestes Drehbuch für After Earth zusammen mit M. Night Shyamalan und Gary Whitta
  • 2014: Ausgezeichnet in der Kategorie Schlechtestes Leinwandpaar für After Earth zusammen mit Jaden Smith
  • 2015: Ausgezeichnet in der Kategorie Schlechteste Neuverfilmung oder Fortsetzung für Annie
  • 2016: Nominiert in der Kategorie Himbeeren-Erlöser-Preis für Erschütternde Wahrheit
  • 2020: Nominiert in der Kategorie Himbeeren-Erlöser-Preis für Aladdin

Teen Choice Award

  • 2019: Ausgezeichnet in der Kategorie Bester Darsteller in einem Sci-Fi-/Fantasyfilm für Aladdin

Musikalisch (Auswahl)

Grammy Award

  • 1988: Ausgezeichnet in der Kategorie Beste Rap Performance für Parents Just Don’t Understand (als DJ Jazzy Jeff & The Fresh Prince)
  • 1991: Ausgezeichnet in der Kategorie beste Rap-Performance zu zweit oder als Gruppe für Summertime
  • 1998: Ausgezeichnet in der Kategorie beste Solodarbietung – Rap für Men in Black
  • 1999: Ausgezeichnet in der Kategorie beste Solodarbietung – Rap für Gettin’ Jiggy Wit’ It

MTV Europe Music Awards

  • 1997: Ausgezeichnet in der Kategorie Best Rap

MTV Video Music Award

  • 1989: Ausgezeichnet in der Kategorie bestes Rap-Video für Parents Just Don’t Understand
  • 1997: Ausgezeichnet in der Kategorie bestes Video zu einem Film für Men In Black
  • 1998: Ausgezeichnet in der Kategorie bester männlicher Videobeitrag für Just The Two Of Us
  • 1998: Ausgezeichnet in der Kategorie bestes Rap-Video für Gettin’ Jiggy Wit It
  • 1999: Ausgezeichnet in der Kategorie bester männlichen Videobeitrag für Miami

MTV Movie Awards

  • 1998: Ausgezeichnet in der Kategorie Bester Filmsong für Men in Black

Goldene Himbeere

  • 2000: Ausgezeichnet in der Kategorie Schlechtester Song für Wild Wild West zusammen mit Kool Moe Dee und Stevie Wonder
Quelle: Wikipedia