Maggie Reilly (* 15. September 1956 in Glasgow, Schottland) ist eine schottische Sängerin.

Frühe Jahre

Die Tochter des schottischen Sängers Danny Reilly begleitete ihren Vater schon in jungen Jahren bei Konzerten. In Glasgow lernte sie Stuart McKillop kennen und stieß zu der von ihm gegründeten Formation Joe Cool. Zwei Jahre später veröffentlichte die Band, die sie nach einigen personellen Änderungen nun Cado Belle nannte, ihr erstes und einziges Album, Cado Belle. In den Folgejahren spielte Maggie Reilly mit Cado Belle auf mehreren Konzerten und arbeitete mit anderen Musikern wie Jim Wilkie zusammen.

Mike Oldfield

Durch ihren Freund und späteren Ehemann, den Toningenieur Chrys Lindop, lernte Maggie Reilly 1980 Mike Oldfield kennen. Diese Begegnung beeinflusste ihre musikalische Karriere. Zunächst trat sie als Solistin bei einer Europatournee Oldfields auf (siehe Live at Montreux 1981) und sang neben anderen Interpretinnen Liedpassagen für dessen Album QE2 ein. Für das nachfolgende Album Five Miles Out (1982) verpflichtete Oldfield sie als Solistin. Neben The Deep Deep Sound (ein Bestandteil des Titels Taurus II) sang sie auch das titelgebende Lied Five Miles Out, zusammen mit Oldfield selbst. Ihr großer musikalischer Durchbruch kam 1983 durch das dritte gemeinsame Projekt: Für das Album Crises schrieb Oldfield den Song Moonlight Shadow. Getragen von Maggie Reillys klarem Sopran wurde das Lied ein andauernder internationaler Erfolg, dem zahlreiche Coverversionen folgten. In England erreichte Moonlight Shadow Platz 4 der Charts, in Deutschland sogar Platz 2. Außerdem sang Maggie Reilly für Crises auch den Titel Foreign Affair, an dessen Text sie mitgearbeitet hatte. Nach dem Erfolg von Crises arbeitete Reilly als Solistin auch an Oldfields nächstem Album Discovery (1984) mit. Neben den von ihr interpretierten Titeln Crystal Gazing und Tricks of the Light war vor allem To France ein größerer Erfolg beschieden. Anschließend arbeitete sie nur noch selten mit Oldfield zusammen, da er nun vor allem auf seine Lebensgefährtin Anita Hegerland als Sängerin setzte. In Zusammenarbeit mit Maggie Reilly entstanden noch der nur auf einer Single sowie einer Best of... veröffentlichte Song Mistake und Blue Night, der einzige von ihr gesungene Titel auf dem Album Earth Moving (1989).

Zusammenarbeit mit anderen Musikern

Neben Mike Oldfield arbeitete Maggie Reilly auch mit einer Vielzahl anderer berühmter Musiker zusammen.

Unter der Leitung von Mike Batt war sie 1986 mit Art Garfunkel, George Harrison, Julian Lennon, Cliff Richard an der Realisierung von Lewis Carrolls Gedicht The Hunting of the Snark in ein gleichnamiges Musical beteiligt.

Im November 1989 produzierte Harold Faltermeyer Artists United for Nature (AUN), ein Projekt, für das namhafte Künstler zugunsten des Regenwaldes den Benefizsong Yes We Can einspielten. Neben Maggie Reilly gehörten u. a. Joe Cocker, Brian May, Ian Anderson, Herbie Hancock, Chaka Khan, Sandra, Jennifer Rush und Chris Thompson zu dem Wohltätigkeitsprojekt. Die Single Yes We Can erreichte im Januar 1990 Platz 15 der deutschen, Platz 27 der österreichischen und Platz 4 der Schweizer Charts.

Darüber hinaus arbeitete Maggie Reilly mit David Gilmour, Jack Bruce, den Sisters of Mercy (Vision Thing), Ralph McTell, Flairck und Smokie (Wild Horses).

1994 konnte Juliane Werding, die einst die deutsche Version von Moonlight Shadow (Nacht voll Schatten) gesungen hatte, Maggie Reilly für ihre Single Engel wie du und in deren Folge für das Album Du schaffst es gewinnen. Zusammen mit der ebenfalls am Album beteiligten belgischen Sängerin Viktor Lazlo nahm Maggie Reilly auch an Juliane Werdings erfolgreicher Tournee durch zwanzig Städte teil.

Der aus Hamburg stammende Studiogitarrist Peter Weihe, der auch für die Rainbirds im Studio gearbeitet hat, ist auf zahlreichen Songs von Maggie Reilly zu hören.

Im September 2015 erschien Where the Heart Lies, ein Duett mit dem dänischen Sänger Bryan Rice, das in Skandinavien als Single veröffentlicht wurde.

Soloprojekte

Bei ihrer Arbeit für das Lenny MacDowell Project und Artists United for Nature lernte Maggie Reilly den Münchner Musik-Manager Jürgen Thürnau und Stefan Zauner, den Sänger der Münchener Freiheit kennen. In Co-Produktion mit ihm und Armand Volker nahm sie 1991 ihr erstes Soloalbum Echoes auf, darauf enthalten war auch der Airplay-Hit Everytime We Touch. Hierfür steht als Komponist der Musiker und Studiosänger Peter Risavy († 23. Januar 2011).

1993 folgte mit Midnight Sun ihr zweites Album. Für Elena (1996) konnte sie auch das von Mike Oldfield bereits 1984 veröffentlichte To France erneut einspielen. Zudem konnte sie für die Arbeit an diesem Album neben der finnischen Band Värttinä auch einen Großteil von Cado Belle wiedervereinigen. Die drei aus dem Album ausgekoppelten Singles, To France, Listen to Your Heart und Walk on By wurden kurze Zeit später als Remix-Versionen unter dem Titel All the Mixes erneut veröffentlicht.

Ihre Soloalben vermochten jedoch keine besondere Chartnotierung zu erzielen. 1998 erschien unter dem Titel There and Back Again ihr erstes Best-of-Album und danach folgte Starcrossed (2000). 2009 erschien das Album Looking Back Moving Forward. Ihr bislang letztes Projekt war Heaven Sent 2013.

Soloalben

  • 1991: Echoes
  • 1993: Midnight Sun
  • 1996: Elena
  • 1996: All the Mixes
  • 1997: Elena: The Mixes
  • 1998: The Best of Maggie Reilly: There and Back Again
  • 2000: Starcrossed
  • 2002: Save It for a Rainy Day
  • 2006: Rowan
  • 2008: Midnight Sun
  • 2009: Looking Back, Moving Forward
  • 2013: Heaven Sent
  • 2019: Starfields

Weiteres (Auswahl)

  • 1976: Cado Belle (Cado Belle)
  • 1979: The Waxer (Jim Wilkie)
  • 1980: QE2 (Mike Oldfield)
  • 1982: Five Miles Out (Mike Oldfield)
  • 1983: Crises (Mike Oldfield)
  • 1984: Discovery (Mike Oldfield)
  • 1985: Profiles (Mason & Fenn)
  • 1986: The Hunting of the Snark (Mike Batt)
  • 1989: Willpower (Jack Bruce)
  • 1989: Earth Moving (Mike Oldfield)
  • 1990: Vision Thing (The Sisters of Mercy)
  • 1992: Somethin' Else (Jack Bruce)
  • 1992: The Boy with a Note (Ralph McTell)
  • 1993: Cities of the Heart (Jack Bruce)
  • 1994: Earthrise (The Rainforest Album) (Artists United for Nature)
  • 1994: Du schaffst es (Juliane Werding)
  • 1997: Sitting on the Top of the World (Jack Bruce)
  • 1998: Wild Horses (Smokie)*
  • 2003: Times (Lesiëm)

Auszeichnungen

RSH-Gold

  • 1993: in der Kategorie „Deutschproduzierte Künstler“ (Everytime We Touch)
Quelle: Wikipedia