[[Datei:Hayao Miyazaki.jpg|thumb|Hayao Miyazaki]] '''Hayao Miyazaki''' (jap. 宮崎駿 ''Miyazaki Hayao'', * 5. Januar 1941 in Tokio) ist ein weltweit bekannter und erfolgreicher Regisseur von japanischen Zeichentrickfilmen (Anime). Daneben ist er noch Zeichner, Grafiker, Drehbuchautor, Produzent und Mangaka. Das von ihm und Isao Takahata 1985 gegründete Studio Ghibli ist weltweit bekannt und Karrieresprungbrett für einige andere Anime-Künstler. == Biografie == Hayao Miyazaki wurde am 5. Januar 1941 als zweites Kind eines Flugzeugunternehmers in Tokio geboren. Um den US-amerikanischen Bombardements zu entgehen, zog seine Familie in die Stadt Utsunomiya, 100 km nördlich von Tokio, wo er aufwuchs. Nach seiner Schulzeit studierte er zunächst vier Jahre Politikwissenschaften und Ökonomie, bevor er sich 1963 der Produktionsfirma Studio Toei anschloss. Dort begann er seine Karriere als Zeichner diverser Animationsfilme/-Serien, u. a. arbeitete er bei der Fernsehumsetzung der Zeichentrickserie ''Heidi'' (1974) mit. Bei Toei lernte er seinen späteren Geschäftspartner Isao Takahata kennen, mit dem er nach mehreren Studiowechseln die Ghibli-Studios gründete. 1979 realisierte Hayao Miyazaki mit ''Das Schloss des Cagliostro'' seinen ersten Spielfilm als Autorenfilmer. 1982 startete er sein bis dahin größtes Projekt mit dem Manga ''Nausicaä aus dem Tal der Winde'', einer Geschichte, in dem eine junge Prinzessin in einer unwirtlichen Welt ums Überleben kämpft. Er avancierte, wie die zwei Jahre später erfolgte Leinwandadaption ''Nausicaä aus dem Tal der Winde'', zu einem kommerziellen Erfolg und verschaffte ihm internationale Anerkennung. Dies ermöglichte ihm die Gründung von Studio Ghibli, in dem er fortan seine Filme produzierte, das aber auch Filme anderer talentierter Künstler veröffentlichte. Neben Kurzfilmen produzierte er sieben Spielfilmprojekte für die Ghibli-Studios, die ihn zu einem der wichtigsten Vertreter des japanischen Animationsfilms werden ließen. Nach der Produktion von ''Prinzessin Mononoke'' als damals erfolgreichster japanischer Film aller Zeiten 1997 erklärte Miyazaki zunächst seinen Rücktritt als Regisseur, um jüngeren Talenten Platz zu machen. Er kehrte jedoch zurück und schuf unter anderem 2001 den Film ''Chihiros Reise ins Zauberland'', der neue Verkaufsrekorde aufstellte und zum weltweit meistausgezeichneten Zeichentrickfilm wurde (u. a. Goldener Bär 2002, Oscar 2003). Miyazakis nächster Film, ''Das wandelnde Schloss'', kam 2004 in die Kinos und wurde ebenfalls mehrfach ausgezeichnet; im deutschsprachigen Raum lief eine synchronisierte Fassung im August 2005 an. Das nächste Projekt war der Film ''Gake no Ue no Ponyo'', der im Juli 2008 in die japanischen Kinos kam und bereits am Startwochenende über 1,2 Millionen Besucher zählte. 2008 erhielt der Film eine Einladung in den Wettbewerb der 65. Filmfestspiele von Venedig. == Wiederkehrende Themen und Motive == Ein wiederkehrendes Thema in Miyazakis Filmen ist die Konfrontation von traditioneller Kultur auf der einen Seite, technisierter Moderne und Naturzerstörung auf der anderen Seite. 1997 erklärte Miyazaki in einem Interview: "Ich bin an einen Punkt gelangt, an dem ich einfach keinen Film mehr machen kann, ohne das Problem der Menschheit als Teil eines Ökosystems anzusprechen." Miyazaki hat für die Darstellung dieser Thematik sowohl japanische (Prinzessin Mononoke, Chihiros Reise ins Zauberland) wie europäische Settings als Hintergrund gewählt (Das Schloss im Himmel, Porco Rosso). Der Film Das wandelnde Schloss (2004) spielt beispielsweise in einer romantischen deutschen oder elsässischen Fachwerkstadt im Zeitalter der Industrialisierung. Die romantische Kulisse, basierend auf Colmar, wird zerstört, als die Stadt einem Bombenangriff aus der Luft zum Opfer fällt. Die drastischen Bilder der brennenden Stadt stellen die Leistungen der Moderne (Industrialisierung, Nationalismus und Militarismus) in Frage. Eine ähnliche Thematik spielt in Prinzessin Mononoke eine tragende Rolle. Hier fällt ein von mythischen Tieren bewohnter Wald dem Holz- bzw. Holzkohlebedarf einer Eisenhütte zum Opfer. Die Technik der Moderne wird mit mythischen oder magischen Gestalten und Kräften aus der traditionellen Überlieferung konfrontiert. Häufig wächst Kindern oder jungen Erwachsenen als Helden von Miyazakis Filmen eine vermittelnde Funktion zwischen diesen Polen zu. Ein wiederholt auftauchendes Motiv in Miyazakis Filmen sind phantastische Flugmaschinen und Luftschiffe. Aufgrund der Integration dieser fiktiven Maschinen in ein alternatives 19. Jahrhundert können Miyazakis Filme zum Teil dem Genre des Steampunk zugerechnet werden. == Internationale Auszeichnungen (Auswahl) == * 2002: Goldener Bär der Berlinale für Chihiros Reise ins Zauberland (geteilt mit dem irischen Film Bloody Sunday) * 2003: Oscar für ''Chihiros Reise ins Zauberland'' als „Bester Animationsfilm“ * 2005: Aufnahme in die Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Welt des TIME Magazine (des Jahres 2005) * 2006: Oscar-Nominierung für Das wandelnde Schloss als „Bester Animationsfilm“ * 2006: Nebula Award in der Kategorie „Best Script (Bestes Drehbuch)“ für ''Das wandelnde Schloss'' (mit Cindy Davis Hewitt und Donald H. Hewitt * 2009: Karl Edward Wagner-Preis der British Fantasy Awards * 2012: Person mit besonderen kulturellen Verdiensten der japanischen Regierung == Mangazeichner == Schon früh zeichnete Miyazaki auch Comics, wie z.B. eine Adaption von Toeis ''Puss 'n Boots''. Später folgten weitere eigene Geschichten mit verschiedenen Themen. Das wohl bekannteste Werk ist ''Nausicaä aus dem Tal der Winde'', an dem er von 1982 bis 1994 arbeitete und das auch als Vorlage für den gleichnamigen Anime diente.
Quelle: Wikipedia