Gino Vannelli (* 16. Juni 1952 in Montreal) ist ein kanadischer Jazz-, Rock- und Pop-Sänger.
Der Sohn eines Jazzsängers erlernte als Kind Jazzperkussion und studierte Musiktheorie an der McGill University. Seine erste Band gründete er im Alter von zwölf Jahren, die nächste – Jacksonville 5 – ein Jahr später mit seinem Bruder Joe Vannelli. Im Alter von 17 Jahren veröffentlichte er bei RCA Records unter dem Pseudonym Van Elli die Single Never Cry Again.
Anfang der 1970er Jahre ging er mit seinem Bruder in die USA, wo er mit mehreren Alben bei A&M Records bekannt wurde. Mit seinen vom Rhythm and Blues und Jazz beeinflussten Songs trat er im Vorprogramm von Stevie Wonder auf und war der erste weiße Musiker, der in der Sendung Soul Train erschien.
Mit der Veröffentlichung des Albums Powerful People konnte Gino Vannelli 1974 in den USA dank der Single People Gotta Move seinen ersten Hit #22 in den Billboard-Charts verbuchen. Der Durchbruch gelang ihm schließlich 1978 mit dem Album Brother To Brother und der Single I Just Wanna Stop. Das Album wurde im Frühjahr 1979 in den USA mit Platin ausgezeichnet, die Single erreichte dort Platz 4 und in Kanada sogar die Spitze der Charts. Das 1981 veröffentlichte Album Nightwalker konnte mit Living Inside Myself einen weiteren Hit # 6 in den USA verbuchen und wurde vergoldet.
Nach einer kreativen Pause erschien 1984 das Album Black Cars. Mit der gleichnamigen Single, die in Kanada Platz 4 erreichte, sowie der zweiten Auskoppelung Hurts To Be In Love konnte Gino Vannelli erstmals auch in Deutschland zwei Radio-Hits landen ohne allerdings den großen Durchbruch zu schaffen. Die in Deutschland erfolgreichste Single wurde 1987 Wild Horses aus dem Album Big Dreamers Never Sleep, die in Kanada bis Platz 7 der Charts stieg und insbesondere in den MTV (Music Television)–Charts häufig gezeigt wurde.
1990 ließ sich Vannelli in Portland (Oregon) nieder, wo er ein eigenes Studio baute und ein Plattenlabel gründete. 1995 und 1998 veröffentlichte er zwei Jazz-orientierte Alben bei Verve Records. Danach nahm er Gesangsunterricht und wandte sich der klassischen Musik zu. Das Album Canto (2003) hatte vor allem in Europa Erfolg. 2006 erschien schließlich das Album These Are The Days, das sich aus sechs neuen Titeln sowie sechs seiner erfolgreichsten Hits zusammensetzt. Für seine Alben hat Gino Vannelli unter anderem mit Musikern und Arrangeuren wie Niels Lan Doky, Don Sebesky, Herb Alpert, Jimmy Haslip oder Ernie Watts zusammengearbeitet.