Brings ist eine Kölner Mundart-Band. Die Band machte sich zunächst als Rockband einen Namen und singt sowohl Kölsch als auch seit 1995 Hochdeutsch. Nach dem Erfolg des Titels Superjeilezick 2001 spezialisierte sie sich auf kölsche Schlager und Stimmungshits.

Bandgeschichte

Die Band wurde 1990 von den Brüdern Peter (* 8. September 1964 in Köln) und Stephan Brings (* 1. September 1965 in Köln), Harry Alfter (* 5. August 1964 in Bonn) und Matthias Gottschalk (* 30. Dezember 1961 in Leverkusen) gegründet. Heute besteht sie aus Harry Alfter, Christian Blüm (* 18. Juli 1965 in Bonn / Sohn von Norbert Blüm), den Brüdern Peter und Stephan Brings (Söhne von Rolly Brings) und Kai Engel (* 12. Juni 1971 in Köln / Sohn von Tommy Engel, Gründungsmitglied der Bläck Fööss).

Anfänge

1991 erschien das Debütalbum Zwei Zoote Minsche. Inhaltlich war die Band um Abgrenzung bemüht. Peter Brings sagte rückblickend: „Jeder direkte Bezug zu Köln wäre tödlich gewesen. Da hätten wir uns gleich zur Prunksitzung mit Prinz Karneval anmelden können.“ 1992 erschien das Album Kasalla; 1993 das dritte Album Hex’n’Sex. Die Band spielte 1991 neben Billy Idol und Transvision Vamp als Support der Simple Minds im ausverkauften Müngersdorfer Stadion in Köln und 1993 bei Rock am Ring. Ein Höhepunkt war eine nahezu ausverkaufte Kölner Sporthalle im gleichen Jahr. Vor einem großen Publikum spielten Brings auch beim Start ins Wildall, der Eröffnungsveranstaltung von SWR3 auf dem Baden-Airpark sowie zum zweiten Mal bei Rock am Ring am 30. Mai 1993. Hinzu kamen mehrfach Auftritte im Rahmen der WDR-Sendung Rockpalast. Als Vorgruppe spielten Brings unter anderem bei Tourneen von AC/DC, Tom Petty und Simple Minds.

Der erste Hit war Nur mer zwei, das Platz 56 in den deutschen Charts erreichte. Weitere bekannte Titel aus dieser Zeit sind Katharina, Nix is Verjesse, Ali, Ehrenfeld, Bis ans Meer, das als Filmmusik für Knockin’ on Heaven’s Door im Gespräch war, und auch das sozialkritische Handvoll ze fresse, das bei SWR3 zum „Song des Jahres“ gewählt wurde. In dem Film Knockin’ on Heaven’s Door hatte Peter Brings einen Kurzauftritt als Krankenpfleger.

Brings setzt sich auch für politische Ziele ein. Bekanntestes Beispiel ist die AG Arsch huh mit dem dazugehörigen Konzert auf dem Kölner Chlodwigplatz im Jahr 1992 vor mehr als 100.000 Zuschauern. Die Alben Zwei Zoote Minsche, Kasalla und Fünf bzw. Fünf+4 wurden von dem langjährigen BAP-Gitarristen Klaus Heuser produziert. Für knapp zeichnet der u. a. als Juror der Castingshow Popstars bekannt gewordene Dieter Falk als Produzent verantwortlich.

Stiländerung

Nachdem es ruhiger um die Band geworden war, kam im Jahr 2000 mit dem an Those Were the Days angelehnten Lied Superjeilezick der bisher größte Erfolg. Insbesondere im Kölner Karneval wurde das Stück, das eigentlich nur als Geburtstagsständchen für die Band gedacht war, ein Dauerbrenner. 2001 produzierten sie zusammen mit den Wise Guys den Song Stolz für deren Album Ganz weit vorne. Nach dem Überraschungserfolg von Superjeilezick kam es zu einer erheblichen und heftig diskutierten Änderung des musikalischen Stils weg vom klassischen Rock hin zu Party- und Stimmungsmusik, häufig mit typischen Polka-Elementen. 2003 spielten Brings u. a. auf dem UZ-Pressefest. In der Karnevalssession 2004 landete die Band mit Poppe, Kaate, Danze einen weiteren Hit. 2005 komponierte die Band das Lied Hoch, Höher, Haie für den Eishockeyverein Kölner Haie, das seitdem als inoffizielle Hymne des Vereins gilt. Ein Jahr später wurde anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland der 1974 von Jack White mit der Nationalmannschaft produzierte Schlager Fußball ist unser Leben neu aufgelegt und zu einem weiteren Erfolg. Die Single konnte sich vier Wochen lang in der Hitparade behaupten.

Am 24. November 2006 erschien die Single Hay! Hay! Hay!, die Musik wurde von Verka Serduchkas Song Gop-gop übernommen. Das Stück, das zuweilen als Verherrlichung und Verharmlosung von Drogenkonsum ausgelegt wird, spielt Brings nach Absprache mit dem Festkomitee Kölner Karneval nicht mehr auf Karnevalsveranstaltungen. Das Album Hay! Hay! Hay! kam am 12. Januar 2007 in den Handel. Für die Session 2007/2008 veröffentlichte Brings eine Coverversion von Zarah Leanders Nur nicht aus Liebe weinen. Mit dieser Single erreicht die Band eine Platzierung in den Top 50 der Singlecharts. Mit dem Kölner Dreigestirn präsentierte Brings während dieser Session ihren neuen und rockig aufbereiteten Karnevalsschlager Su ne Daach, su schön wie hück, su ne Daach kütt nie zoröck. In der Karnevalssession 2008/2009 stellte Brings die Titel Mama wir danken dir und Immer widder vor. Ihr Album Rockmusik erschien am 21. November 2008. Es enthält einige bereits zuvor als Single veröffentlichte Titel und knüpft stilistisch an die karnevalistisch geprägten Alben der letzten Jahre an. Peter Brings unterstützt als Sänger die Kölner Band Schmackes beim Titelsong ihrer Maxi-CD Fastelover und nahm mit dieser Formation an der Närrischen Hitparade 2008 des WDR teil.

Nachdem Brings außerhalb der Karnevalssession vor allem im Umkreis von Köln bzw. im Rheinland unterwegs sind, führte die Band die Tournee 2008 auf Initiative des Köln-Münchner Karnevalsverein e. V. auch nach München. Binnen sechs Wochen nach Vorverkaufsstart im Januar 2008 waren alle 700 verfügbaren Tickets verkauft – die Band konnte nach langer Zeit wieder an frühere Erfolge außerhalb des Rheinlands anknüpfen. Zum 20-jährigen Bestehen der Band gab die Gruppe am 16. Juli 2011 im ausverkauften Kölner Rhein-Energie-Stadion vor 50.000 Zuschauern ein Open-Air-Konzert. Zum 25-jährigen Bestehen gaben sie am 4. Juni 2016 erneut ein Konzert im Rhein-Energie-Stadion vor rund 50.000 Zuschauern. Musikalische Unterstützung erhielt die Band unter anderem von den Bläck Fööss, dem Rapper Eko Fresh und Chris Thompson.

Fernsehauftritte

Bundesweite Aufmerksamkeit erreichte die Band vor allem durch Auftritte in Fernsehsendungen wie Immer wieder sonntags, ZDF-Fernsehgarten oder Karnevalissimo. Außerdem spielten Brings wiederholt in der Sendung Die Feste der Volksmusik.

Zum 10-jährigen Bandbestehen drehte der Rockpalast die Dokumentation "10 Jahre Brings Ne SUPERJEILEZICK".

Quelle: Wikipedia