Taylor Alison Swift (* 13. Dezember 1989 in Reading, Pennsylvania) ist eine US-amerikanische Country-Pop-Sängerin, Gitarristin, Songwriterin, Musikproduzentin und Schauspielerin. Sie hat weltweit laut IFPI 170 Millionen Tonträger verkauft (Stand: Februar 2015) und gehört damit zu den erfolgreichsten Künstlern der Geschichte.

Leben

Swift wurde 1989 in Reading, Pennsylvania in eine Familie der oberen Mittelschicht aus Wyomissing geboren. Ihre Mutter Andrea Swift, geborene Finlay, war zunächst leitende Angestellte im Marketingbereich und später Hausfrau. Ihr Vater Scott Swift ist Vermögensberater bei Merrill Lynch. Ihr jüngerer Bruder ist der Schauspieler Austin Swift. Swifts Eltern betrieben eine Weihnachtsbaumschule. Ihre Großmutter mütterlicherseits war Opernsängerin. Swift interessierte sich in ihrer Kindheit für Country-Musik von Künstlerinnen wie LeAnn Rimes, Patsy Cline, Dolly Parton, den Dixie Chicks und Shania Twain.

Im Alter von zehn Jahren begann Swift an Karaokewettbewerben teilzunehmen und bei Festivals und Messen als Sängerin aufzutreten. Dafür schrieb sie bereits eigene Songs. Mit elf Jahren versuchte sie, in Nashville bei verschiedenen Plattenlabels einen Vertrag zu erhalten. Kurze Zeit später lernte sie, Gitarre zu spielen. Mit 14 Jahren wurde sie bei einem Auftritt im Bluebird Café von Scott Borchetta entdeckt, der sie für sein neues Plattenlabel Big Machine Records verpflichtete. Im selben Jahr zog die Familie nach Hendersonville in Tennessee. 2010 war Swift nach den Dreharbeiten von Valentinstag für einige Monate mit Taylor Lautner liiert.

Musikkarriere

2006 veröffentlichte Swift ihre Debütsingle Tim McGraw, die Platz sechs in den Hot Country Songs erreichte. Ihr Debütalbum Taylor Swift wurde am 24. Oktober 2006 veröffentlicht und konnte auf Platz fünf in den Billboard 200 klettern. Es wurde von der RIAA mit Fünffach-Platin ausgezeichnet. Aus dem Album erreichten vier Singles die Top Ten der US-Country-Charts; in den Billboard Hot 100 kamen drei der Singles in die Top 40. Alle Lieder auf diesem Album schrieb Swift entweder selbst oder sie wurden von ihr mitverfasst.

Im November 2008 veröffentlichte Swift ihr zweites Album Fearless, das die Album-Hitparade mit Unterbrechungen elf Wochen lang anführte; kein anderes Album seit dem Jahr 2000 konnte diesen Spitzenplatz länger behaupten, und es war das meistverkaufte Album des Jahres 2009 in den Vereinigten Staaten. Anfang Februar 2009 wurde Taylor Swifts Single Love Story aus dem Album Fearless mit 2.649.000 Einheiten zum Country-Song mit den meisten bezahlten Downloads der Geschichte. Im September 2009 konnte ihr Titel You Belong with Me den ersten Platz der Country-Charts erreichen. 2010 gewann Taylor Swift den People’s Choice Award in der Kategorie Beste Künstlerin. Bei den Grammy Awards 2010 erhielt Taylor Swift vier Auszeichnungen. Im Februar 2010 führte ihre Fearless Tour durch fünf Städte Australiens, bei der die Country-Band Gloriana im Vorprogramm auftrat.

Swifts drittes Album Speak Now, das im Oktober 2010 weltweit veröffentlicht wurde, verkaufte sich in den USA innerhalb der ersten Woche mehr als eine Million Mal. Die Songs des Albums entstanden in Arkansas, New York City, Boston und Nashville und wurden von Swift selbst geschrieben. Als Co-Produzent trat Nathan Chapman auf, der bereits an Swifts ersten beiden Alben mitwirkte. Die erste Singleauskopplung des Albums war Mine. Back to December, Mean, The Story of Us, Sparks Fly und Ours wurden die weiteren Singles des Albums. Für Mean wurde Swift mit zwei Grammys ausgezeichnet.

Swifts viertes Studioalbum Red erschien am 22. Oktober 2012 und wurde von Nathan Chapman produziert. Die erste Single aus diesem Album war We Are Never Ever Getting Back Together. Als zweite Single wurde Begin Again veröffentlicht; diese konnte aber in Deutschland keine Chartplatzierung erreichen. Die dritte Single I Knew You Were Trouble konnte sich in Deutschland in den Top 10 platzieren, in Großbritannien und in den USA erreichte sie Platz zwei. Die Single verkaufte sich in den USA mehr als drei Millionen Mal. Als vierte Singleauskopplung folgte 22. Das Album verkaufte sich mehr als sechs Millionen Mal. Swift, die 2011 mit Einnahmen von über 35 Millionen US-Dollar weltweit die finanziell erfolgreichste Musikerin war, spielt eine akustische Westerngitarre der kalifornischen Firma Taylor Guitars aus dem Holz der Koa-Akazie.

Am 27. Oktober 2014 veröffentlichte Universal Music Swifts fünftes Studioalbum mit dem Titel 1989, das sie unter anderem zusammen mit Max Martin, Shellback, Ryan Tedder, Jack Antonoff, Nathan Chapman, Imogen Heap und Greg Kurstin wieder bei Big Machine Records produziert hat. Der Name des Albums bezieht sich auf Swifts Geburtsjahr. Mit dem Album hat sich die Sängerin erstmals von der Country-Musik abgewendet und ausschließlich Pop-Songs produziert. Einen ersten Ausblick auf die neue Stilrichtung des Albums gab sie am 18. August 2014 mit der Veröffentlichung der ersten Single Shake It Off und im Rahmen eines Live-Streaming-Events aus New York und der Veröffentlichung des Musikvideos zur Single. Die zweite Single Blank Space wurde am 10. November 2014 als Musikdownload und in Deutschland am 2. Januar 2015 als CD-Single veröffentlicht. Als weitere Singles des Albums wurden Style am 9. Februar 2015, Bad Blood am 19. Mai 2015 und Wildest Dreams am 25. August 2015 ausgekoppelt. Am 12. Januar 2016 wurde Out of the Woods, am 23. Februar 2016 New Romantics als Single ausgekoppelt.

Ihr sechstes Studioalbum Reputation erschien am 10. November 2017. Die erste Singleauskopplung Look What You Made Me Do wurde vorab am 25. August 2017 veröffentlicht und stieg in die Top 10 der deutschen, österreichischen und Schweizer Singlecharts ein. In den britischen Singlecharts und in den Billboard Hot 100 gelang Swift mit diesem Lied ein Nummer-eins-Erfolg. Als zweite Auskopplung folgte …Ready for It? Swift selbst fungierte zusammen mit Jack Antonoff, Max Martin und Shellback als Produzentin. In dem Song End Game kollaborierte sie mit dem Rapper Future und dem Sänger Ed Sheeran.

Auf der Tour zu ihrem sechstem Studioalbum Reputation spielte Swift 345,5 Millionen US Dollar ein und hatte während ihrer 53 Shows 2,88 Millionen Zuschauer. Die Tour erzielte den Rekord für die höchsten Einnahmen einer US-Tour.

Mit ihrem neuen Song You Need to Calm Down zeigte sie ihre Unterstützung für die LGBT-Community. Das Lied wurde dazu passend während des Pride Monats veröffentlicht. In dem Musikvideo traten Prominente wie Katy Perry, Ellen DeGeneres und Adam Lambert auf. Das zugehörige siebte Studioalbum Lover erschien am 23. August 2019.

Markenrechte

Swift hat sich bei ihrem Album 1989 nicht nur die Rechte an den Titeln und an der Musik schützen lassen, sondern auch an einzelnen Textzeilen. Wer die Textstücke „This sick beat“, „Party like it’s 1989“ oder „Nice to meet you. Where you been?“ ohne die Erlaubnis von Swift verwendet, kann von Swift verklagt werden. Die Band Peculate kritisierte dies als direkten „Angriff auf die freie Rede“ und nahm ein Lied mit dem Titel This Sick Beat auf, dessen Text „auch einzig und allein aus der von Taylor Swift geschützten Phrase besteht“.

Im Juli 2019 kaufte Scooter Braun das Musiklabel Big Machine Records, welches alle Alben von Taylor Swift besitzt. The Wall Street Journal schätzte den Deal auf 300 Millionen US-Dollar. Swift bezeichnete ihn als Tyrann und diese Situation als ihren schlimmsten Albtraum. Sie möchte die Rechte an ihrer Musik selbst erwerben und bereut es mit 15 den Vertrag mit Big Machine Records unterschrieben zu haben.

Konflikt mit Apple

Im Juni 2015 veranlasste Swift die Firma Apple, die Bezahlung von Künstlern zu überdenken und großzügiger zu gestalten. Apple hatte geplant, im Rahmen seines neuen Streamingdienstes „Apple Music“ den Nutzern drei kostenlose Probemonate zu gewähren, wobei die Künstler leer ausgehen sollten. Indem sie sich weigerte, Apple ihr Album 1989 zur Verfügung zu stellen, bewirkte Swift ein Umdenken. Apple wird zwar die Titel weiterhin kostenfrei anbieten, die Künstler nun jedoch finanziell entschädigen.

Rezeption

Swift hat von Beginn ihrer Karriere an für ihr musikalisches Werk meist positive Kritiken erhalten. In der New York Times wurden ihr bereits 2008 gute Liedermacherqualitäten bei fehlender Naivität attestiert.

Vom Rechtspopulisten Milo Yiannopoulos und anderen Vertretern der amerikanischen Neuen Rechten wird Swift als Ikone verehrt. Andre Anglin, Autor des Nazi-Blogs „The Daily Stormer“, bezeichnete die Sängerin als „reine arische Göttin“. Swift hat dazu keine Stellung bezogen. Ihr wurde daher vorgeworfen, sich nicht von Neonazis zu distanzieren. In einem Interview mit dem US-Magazin TIME hat Swift ihre Zurückhaltung in Sachen Politik damit begründet, dass sie andere Menschen nicht beeinflussen möchte, so lange sie im Leben noch nicht genug weiß, um den Leuten zu sagen, wen sie wählen sollen.

Im Oktober 2018 gab Swift ihre Unterstützung für die Kandidaten der demokratischen Partei bei der Kongresswahl bekannt.

2020 wurde, nach der Premiere auf dem Sundance Festival, auf Netflix die Dokumentation Taylor Swift: Miss Americana (Miss Americana) veröffentlicht.

Auszeichnungen

Der Rolling Stone listete sie 2015 auf Rang 97 der 100 besten Songwriter aller Zeiten. Sie erhielt seit 2007 mehr als 50 Auszeichnungen, insbesondere im Country-Bereich. Dazu zählen unter anderem die Country Music Association Awards, die CMT Music Awards und die Academy of Country Music Awards, bei denen Swift schon mehrfach ausgezeichnet wurde. Weitere Auszeichnungen erhielt sie bei den BMI Awards, den American Music Awards, den Teen Choice Awards, den People’s Choice Awards, den Emmy Awards und den Billboard Music Awards. 2015 gewann sie insgesamt acht der 40 zu vergebenden Billboard Awards. Von MTV wurde sie ebenfalls bereits sechsmal mit dem Video Music Award und dreimal mit dem Europe Music Awards ausgezeichnet. Bei den Grammy Awards erhielt sie bislang zehn Auszeichnungen:

Grammy Awards

  • 2010: Best Female Country Vocal Performance White Horse
  • 2010: Best Country Song White Horse
  • 2010: Best Country Album Fearless
  • 2010: Album of the Year Fearless
  • 2012: Best Country Solo Performance Mean
  • 2012: Best Country Song Mean
  • 2013: Best Song Written for Visual Media
  • 2016: Album of the Year 1989
  • 2016: Best Pop Vocal Album 1989
  • 2016: Best Music Video Bad Blood (feat. Kendrick Lamar)

MTV Video Music Awards

  • 2009: in der Kategorie Best Female Video für You Belong with Me
  • 2013: in der Kategorie Best Female Video für I Knew You Were Trouble
  • 2015: in der Kategorie Video of the Year für Bad Blood
  • 2015: in der Kategorie Best Female Video für Blank Space
  • 2015: in der Kategorie Best Pop Video für Blank Space
  • 2015: in der Kategorie Best Collaboration für Bad Blood

MTV Europe Music Awards

  • 2012: in der Kategorie Best Live Act
  • 2012: in der Kategorie Best Female
  • 2012: in der Kategorie Best Look
  • 2015: in der Kategorie Best Song für Bad Blood
  • 2015: in der Kategorie Best US Act
  • 2019: in der Kategorie Best Video für ME!
Quelle: Wikipedia