Mel Brooks (* 28. Juni 1926 als Melvin Kaminsky in Brooklyn, New York) ist ein US-amerikanischer Komiker, Schauspieler, Regisseur, Theaterproduzent und Oscar-prämierter Drehbuchautor. Bekannt wurde er insbesondere für seine filmischen Parodien auf kommerziell erfolgreiche Filme, etwa Frankenstein Junior und Spaceballs. Er machte sich daneben auch mit Parodien auf das NS-Regime, besonders auf Adolf Hitler, einen Namen (z. B. Frühling für Hitler sowie die Neuverfilmung von Sein oder Nichtsein mit dem Titelsong To be or not to be). Brooks ist Jude; sein Vater Maximilian war deutscher Jude aus Danzig, seine Mutter Kate, geb. Brookman, Jüdin russischer Herkunft. Mel Brooks ist (Stand 2018) einer von nur fünfzehn Künstlern, die mit jeder der vier wichtigsten Auszeichnungen in der (US-)Unterhaltungsbranche (Grammy, Oscar, Tony Award, und Emmy) geehrt wurden.

Leben und Wirken

Mel Brooks’ Karriere begann nach dem Zweiten Weltkrieg als Stand-up-Comedian. Er wurde von dem Komiker und Fernsehstar Sid Caesar (1922–2014) entdeckt; er engagierte ihn als Sketch-Schreiber. Während dieser Zeit lernte Brooks auch Carl Reiner kennen, mit dem er zusammen ab 1961 mehrere Comedy-Schallplatten aufnahm. 1965 schuf er zusammen mit Buck Henry die Fernsehserie Mini-Max. Der Erfolg dieser Reihe ermöglichte es Brooks im Jahr 1968, einen Produzenten für seinen ersten Spielfilm Frühling für Hitler (The Producers) zu finden. Trotz der gewagten Thematik – ein abgehalfterter jüdischer Broadway-Produzent versucht einen Betrug mit einem Musical über Adolf Hitler – wurde der Film ein Überraschungserfolg, der Brooks einen Oscar für das beste Originaldrehbuch einbrachte. Im Jahr 2001 hatte eine Musicalversion von The Producers am New Yorker Broadway Premiere und gewann zwölf Tonys. Eine Verfilmung des Musicals wurde Ende 2005 veröffentlicht.

Nach dem Erfolg von The Producers wandte Brooks sich mit Die 12 Stühle einem traditionellen Komödienstoff zu, bevor er sich 1974 als Regisseur von Der wilde wilde Westen (Blazing Saddles) und Frankenstein Junior (Young Frankenstein) als Spezialist für Genre-Parodien bewies. Als debiler Gouverneur in Der wilde wilde Westen trat Brooks auch erstmals in einer größeren Rolle als Schauspieler in Erscheinung. In den folgenden Filmen trat Brooks dann häufiger als Hauptdarsteller, Regisseur und Drehbuchautor auf. Seine Filme parodierten Hitchcock-Filme (Höhenkoller), Science-Fiction (Spaceballs) oder das Revival der Robin-Hood-Filme (Robin Hood – Helden in Strumpfhosen) der frühen 1990er Jahre. Nebenher produzierte Brooks auch – für ihn untypische – Filme wie Der Elefantenmensch von David Lynch oder die Neuverfilmung des Science-Fiction-Klassikers Die Fliege von David Cronenberg.

Seit dem mäßigen Erfolg seiner Dracula-Parodie Dracula – Tot aber glücklich im Jahr 1995 wurde es ruhiger um Brooks. Er trat nur noch in kleineren Gastrollen wie in der Fernsehserie Verrückt nach dir auf, bis er dann Hollywood mit dem Erfolg der Musicalversion von The Producers überraschte. Im Oktober 2007 hatte ein weiteres Musical von Mel Brooks, diesmal basierend auf seiner Horrorfilmparodie Frankenstein Junior, Premiere am Broadway. Die Kritiken waren zwiespältig; Young Frankenstein konnte nicht an den Erfolg von The Producers heranreichen. 2008 ließ er die Zeichentrickserie Spaceballs: The Animated Series produzieren. Er sprach eine Rolle (President Skroob), sang den Titelsong, führte aber keine Regie. Der Erfolg hielt sich in Grenzen.

Mel Brooks und die Schauspielerin Anne Bancroft (1931–2005) heirateten 1964; Bancroft starb am 6. Juni 2005 nach einer Krebserkrankung. Für beide war es die zweite Ehe. Die beiden haben einen Sohn namens Maximilian, der unter anderem als Autor (Operation Zombie: Wer länger lebt, ist später tot) arbeitet.

Anfang März 2009 erhielt Brooks in Anerkennung an seine Verdienste vom Club der Berliner Filmjournalisten den Ernst-Lubitsch-Preis zugesprochen. Im April 2010 wurde Brooks am Hollywood Walk of Fame mit einem Stern in der Kategorie Film (6712 Hollywood Boulevard) geehrt. Er erhielt vom American Film Institute 2013 den AFI Life Achievement Award. Am 8. September 2014 verewigte sich Mel Brooks mit seinen Hand- und Schuhabdrücken im Zementboden vor dem TCL Chinese Theatre in Hollywood. Dabei machte der Komiker sich einen Spaß daraus und trug an seiner linken Hand einen künstlichen, sechsten Finger.

Regisseur

  • 1968: Frühling für Hitler (The Producers)
  • 1970: Die zwölf Stühle (The Twelve Chairs)
  • 1974: Der wilde wilde Westen / Is was, Sheriff? (Blazing Saddles)
  • 1974: Frankenstein Junior (Young Frankenstein)
  • 1976: Mel Brooks’ letzte Verrücktheit: Silent Movie (Silent Movie)
  • 1977: Mel Brooks’ Höhenkoller (High Anxiety)
  • 1981: Mel Brooks – Die verrückte Geschichte der Welt (History of the World, Part I)
  • 1987: Mel Brooks’ Spaceballs (Spaceballs)
  • 1991: Das Leben stinkt (Life Stinks)
  • 1993: Robin Hood – Helden in Strumpfhosen (Robin Hood: Men in Tights)
  • 1995: Dracula – Tot aber glücklich (Dracula: Dead and Loving It)

Darsteller

  • 1963: The Critic
  • 1970: Die zwölf Stühle (The Twelve Chairs)
  • 1974: Der wilde wilde Westen / Is was, Sheriff? (Blazing Saddles)
  • 1976: Mel Brooks’ letzte Verrücktheit: Silent Movie (Silent Movie)
  • 1977: Mel Brooks’ Höhenkoller (High Anxiety)
  • 1979: Muppet Movie
  • 1981: Mel Brooks – Die verrückte Geschichte der Welt (History of the World, Part I) (Regie und Produktion von Mel Brooks)
  • 1983: Sein oder Nichtsein (To Be or Not to Be), Regie: Alan Johnson (produziert von Brooks)
  • 1987: Mel Brooks’ Spaceballs (Spaceballs)
  • 1991: Das Leben stinkt (Life Stinks)
  • 1993: Robin Hood – Helden in Strumpfhosen (Robin Hood: Men in Tights)
  • 1994: Die kleinen Superstrolche (The Little Rascals), Regie: Penelope Spheeris
  • 1994: Das Schweigen der Hammel (Il silenzio dei prosciutti – Nebenrolle), Regie: Ezio Greggio
  • 1995: Dracula – Tot aber glücklich (Dracula: Dead and Loving It)
  • 1999: Screw loose (Svitati), Regie: Ezio Greggio
  • 2015: Hotel Transsilvanien 2 (Hotel Transylvania 2, Stimme von Vlad)
  • 2017: Blazing Samurai (Stimme von Shogun)
  • 2018: Hotel Transsilvanien 3 – Ein Monster Urlaub (Hotel Transylvania 3: Summer Vacation, Stimme von Vlad)

Produzent

  • 1977: Mel Brooks’ Höhenkoller (High Anxiety)
  • 1980: Der Elefantenmensch (The Elephant Man), Regie: David Lynch
  • 1982: Ein Draufgänger in New York (My Favourite Year), Regie: Richard Benjamin
  • 1982: Frances, Regie: Graeme Clifford
  • 1983: Sein oder Nichtsein (To Be or Not to Be), Regie: Alan Johnson
  • 1986: Die Fliege (The Fly)
  • 1986: Solarfighters (Solarbabies)
  • 2005: Musicalfilm von The Producers (Neuverfilmung)
  • 2008: Spaceballs: The Animated Series

Drehbuchautor

  • 1963: The Critic
  • 1977: Mel Brooks’ Höhenkoller (High Anxiety)
  • 1981: Mel Brooks – Die verrückte Geschichte der Welt (History of the World, Part I)

Musicals

  • The Producers (2001)
  • Young Frankenstein (2007)

Auszeichnungen

  • Academy Awards (Oscar)
1968: Bestes Original-Drehbuch für The Producers (Frühling für Hitler)
  • Emmy Awards
1997/1998/1999: Für seine Gastauftritte in der Comedy Serie – Mad About You (Verrückt nach Dir)
  • Grammy Awards
1998/2002: Bestes Comedy-Album – The 2000 Year Old Man In The Year 2000 und zwei Preise für The Producers (Video und Musical-Album)
  • Tony Award
2001: Drei Preise für The Producers (Buch, Original Score, Bestes Musical)
  • Ernst-Lubitsch-Preis
2009: Ehren-Ernst-Lubitsch-Preis – für sein Musical The Producers – Frühling für Hitler
  • Kennedy-Preis
2009: Für sein Lebenswerk.
  • American Film Institute: 41. AFI Life Achievement Award. Wurde am 6. Juni 2013 verliehen.

Synchronstimme

In den deutschen Versionen seiner Filme wurde Brooks häufig von Wolfgang Völz synchronisiert. Völz wurde von Brooks selbst als sein Synchronsprecher ausgesucht.

Quelle: Wikipedia