Belinda Carlisle (* 17. August 1958 in Hollywood, Kalifornien) ist eine US-amerikanische Sängerin. Zunächst wurde sie bekannt als Mitglied der Rock-’n’-Roll-Band Go-Go’s. Nach deren Auflösung begann Carlisle gegen Ende der 1980er Jahre eine erfolgreiche Solokarriere und hatte Hits wie Heaven Is a Place on Earth, Circle in the Sand und Leave a Light On.

Als Mitglied der Go-Go’s erhielt sie am 11. August 2011 einen Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood.

Musikkarriere

1977–1985: Mitglied verschiedener Bands

Carlisle begann ihre musikalische Karriere im Jahr 1977 unter dem Künstlernamen Dottie Danger als Schlagzeugerin der Punkband Germs an der Seite von Darby Crash und Pat Smear. Schon nach wenigen Proben musste sie die Gruppe aufgrund einer Erkrankung am Pfeiffer-Drüsenfieber verlassen und wechselte als Backgroundsängerin zu „Black Randy and the Metrosquad“.

1978 wurde Carlisle Mitglied der Go-Go’s. Als sich die Formation im Mai 1985 erstmals auflöste, begann Belinda Carlisle ihre Solokarriere.

1986: Beginn der Solokarriere

Ihr erstes Soloalbum Belinda wurde von I.R.S. Records im Juni 1986 veröffentlicht. Während sie in ihrer Zeit bei den Go-Go’s noch etwas übergewichtig war, erschien sie im Musikvideo ihrer ersten Hitsingle Mad About You wesentlich schlanker. Ihr Auftreten wirkte zudem wesentlich „glamouröser“ als zuvor. Neben dem neuen Image folgte auch die Musik einer neuen Stilrichtung. Während die rockige Musik der Go-Go’s stark von Punk und Rock ’n’ Roll beeinflusst war, produzierte Carlisle als Solokünstlerin eher Popmusik mit leichten Rockeinflüssen.

Ebenfalls 1986 heiratete sie Morgan Mason, den Sohn des britischen Schauspielers James Mason. Morgan hatte auch Rollen in Carlisles Videos zu Mad About You und Heaven Is a Place on Earth. Ihr gemeinsamer Sohn ist der Schauspieler und LGBT-Aktivist James Duke Mason.

1987–1990: Durchbruch als Solokünstlerin

Ihr glamouröses Image baute Carlisle auf dem Cover ihres im Oktober 1987 erschienenen zweiten Soloalbums Heaven on Earth weiter aus. Das Album wurde in den USA bei MCA veröffentlicht, in Großbritannien dagegen bei Virgin Records. Die erste Singleauskopplung war Heaven Is a Place on Earth. Der Titel wurde ein internationaler Hit, der es nicht nur in den USA, sondern auch in Großbritannien und zahlreichen anderen Ländern an die Spitze der Charts schaffte. Der neue Sound ist sicherlich dem Einfluss ihres Produzenten Rick Nowels zuzuschreiben, der zuvor mit Stevie Nicks gearbeitet hatte und später Madonna produzierte.

Heaven Is a Place on Earth wird allgemein als Carlisles größter Hit und ihr Markenzeichen angesehen. Der Erfolg des Titels wurde durch das dazugehörige Video noch gefördert, das unter Regie der amerikanischen Schauspielerin Diane Keaton entstand. Auch im Video behielt Carlisle ihr neues glamouröses Image inklusive der nun rot gefärbten Haare bei.

Der nächste veröffentlichte Titel aus Heaven on Earth war I Get Weak, der bis auf Platz 2 der US-Charts kletterte und bei dessen Video ebenfalls Keaton Regie führte. Es folgte die exotisch anmutende Ballade Circle in the Sand, die abermals sowohl in den USA als auch in GB und Deutschland die Top Ten stürmte.

Carlisles nächstes Album war Runaway Horses, das im Oktober 1989 veröffentlicht wurde. Das Album blieb in den USA überraschend hinter den Erwartungen zurück, während es auf der anderen Seite des Atlantiks nahtlos an den Erfolg des Vorgängers anknüpfte und erneut die Top Five im Vereinigten Königreich und Australien erreichte. Dazu war vorab die Single Leave a Light On zu einem weiteren Top-5-Hit in Großbritannien und Australien sowie Top-15-Erfolg in den USA und Deutschland geworden.

Die weiteren Singles aus Runaway Horses waren ebenfalls erfolgreich, wenn auch nicht mehr global. Das südländisch angehauchte La Luna wurde Anfang 1990 zum Top-20-Hit in Deutschland. Hier zeigte sich erstmals, dass Belinda Carlisle in Europa und Australien wesentlich populärer war als in ihrer Heimat, den USA. Die Rockhymne (We Want) The Same Thing stürmte im Herbst 1990 die britischen Top Ten, während die Keyboardnummer Summer Rain unter den ersten Zehn Australiens stand.

Ende 1990 fanden sich die Go-Go’s erneut zusammen, um auf eine Greatest-Hits-Tournee zu gehen. Ein Bestandteil der Tournee war eine Anti-Pelz-Kampagne, als die Bandmitglieder und vor allem Belinda Carlisle die Tierschutzorganisation People for the Ethical Treatment of Animals (PETA) unterstützten.

1991–1997: Nachlassender Erfolg in der amerikanischen Heimat

Im Oktober 1991 veröffentlichte Carlisle ihre vierte Soloplatte Live Your Life Be Free. Das Album wurde in den USA kaum wahrgenommen, dafür landete es erneut in den britischen Top Ten, wo Carlisle außerdem mit dem Titelsong einen weiteren Top-20-Erfolg in den Singlecharts feiern konnte. Die Sängerin ging mit der Platte aber nicht auf Tournee, da sie zu diesem Zeitpunkt schwanger war. Ihr Sohn James Duke Mason (benannt nach Morgans Vater James und Belindas Stiefvater Duke Kurczeski) wurde am 27. April 1992 während der Aufstände in Los Angeles geboren.

Im September 1992 veröffentlichte sie mit The Best of Belinda Vol. 1 ihr erstes Greatest-Hits-Album. Die Kompilation zeigte beeindruckend die Popularität ihrer Hits, da sie sowohl in Großbritannien als auch in Australien direkt auf Platz 1 der Albumcharts landete.

Ihr fünftes Soloalbum Real wurde im September 1993 unter dem Label Virgin in den USA und in Europa veröffentlicht. Ohne den Produzenten Nowels entfernte sich das Album von Carlisles vorherigem „polierten Pop“-Stil. Einige Kritiker begrüßten diese Entwicklung und verglichen den Sound mit dem der Go-Go’s. Die erste Auskopplung Big Scary Animal wurde abermals ein Top-15-Erfolg in Großbritannien, das Album selbst Carlisles fünftes UK-Top-Ten-Album in Folge. Außerhalb von Großbritannien wurden die Platten nur wenig wahrgenommen.

Nach dem Erdbeben in Los Angeles im Januar 1994 zogen Carlisle, Mason und ihr Sohn nach Südfrankreich.

Mitte 1994 gab es eine weitere kurze Wiedervereinigung der Go-Go’s. Die Band löste sich aber schon nach der Promotiontournee wieder auf.

Carlisle kehrte ins Aufnahmestudio zurück und arbeitete erneut mit dem Produzenten Rick Nowels. Im Spätsommer 1996 veröffentlichte sie ihr sechstes Soloalbum A Woman and a Man in Großbritannien und Australien, das dort ein großer Erfolg wurde. Brian Wilson (Ex-Beach Boys), Susanna Hoffs (Bangles) und Per Gessle (Roxette) waren an dem Album als Songschreiber und Backgroundsänger beteiligt. Die Singleauskopplungen In Too Deep und Always Breaking My Heart (aus der Feder von Gessle) erreichten beide die britischen Top Ten und wurden damit Belindas größte Erfolge seit 1990.

Wegen des Erfolges von A Woman and a Man wurde das Album im Sommer 1997 durch das Label Ark21 auch in den USA vertrieben. Trotz der Promotionsauftritte von Belinda Carlisle im amerikanischen Fernsehen und Radio konnte das Album dort aber nicht an den Erfolg in Großbritannien anknüpfen.

Mitte 1997 veröffentlichte Belinda Carlisle außerdem eine Coverversion von I Won’t Say (I’m in Love) aus Disneys Hercules. Der Titel wurde beim Vertrieb des Filmes in Europa verwendet. Die Single wurde nur in Frankreich und Deutschland verkauft.

Kollaborationen

Quelle: Wikipedia